Salting

Das ist der Eintrag dazu aus unserem IT-Kommunikationslexikon:

Unter Salting versteht man das Hinzufügen von zufälligen Zeichenketten zu einem Klartext bevor dieser kryptografisch gehasht oder verschlüsselt wird. Ziel des Saltings ist es, Angriffe über vorberechnete Rainbow Tables auf zu kurze oder zu sehr vorhersehbare Klartexte (wie Passworte) zu erschweren.

So dürfen Passworte in IT-Systemen niemals im Klartext gespeichert oder übertragen werden, damit sie auch von Administratoren nicht einsehbar sind. Deshalb wird bei der Passwortvergabe aus dem eingegebenen Passwort ein kryptografischer Hash-Wert (Message Digest), der keine Rückschlüsse auf das eingegebene Passwort zulässt, gebildet und gespeichert. Soll später geprüft werden, ob ein eingegebenes Passwort zu dem hinterlegten passt, wird wieder der Hashwert des eingegebenen Passwortes gebildet und mit dem früher gespeicherten verglichen. Auf diese Art arbeiten alle passwortbasierten Authentifizierungssysteme.

Fällt einem Angreifer der abgespeicherte Krypto-Hash in die Hände, bleibt ihm ebenfalls nur übrig, in einem Brute-Force-Angriff für möglichst viele Klartextvarianten den Hashwert zu ermitteln und zu vergleichen. Lange Zeit galten gut gewählte Passworte, die mit Verfahren wie MD5 gehasht wurden, als ausreichend sicher. Dies hat sich aber geändert, weil durch für Berechnungen einsetzbare Grafikkarten, Mehrkernprozessoren und im Internet billig buchbare Rechenzeit sowie durch immer größere Rainbow Tables, die fertig aus dem Internet bezogen und auf billig verfügbare Festplatten gespeichert werden können, Cracker immer schneller werden.

Erschwerend kommt hinzu, dass Hash-Verfahren wie MD5 auf Geschwindigkeit getrimmt sind. Um die Cracker auszubremsen, sind daher heute zusätzliche Maßnahmen wie Salting und Key Stretching notwendig.

Beim Salting wird dem eingegebenen Passwort eine zusätzliche, zufällige Zeichenkette, die Salt (Salz) genannt wird, hinzugefügt. Das "versalzt" dem Angreifer "die Suppe" insbesondere bei der Verwendung von Rainbow Tables für schwache Passworte. Da der reguläre Passwortinhaber das Salt in der Regel nicht kennt, wird es bei der Passwortvergabe dem Hashwert des Passwortes voran unverschlüsselt mit abgespeichert. Bei der Authentisierung wird es dem Passwort wieder hinzugefügt bevor der Hash berechnet wird. Die unverschlüsselte Speicherung ist kein Nachteil, weil das Salt nur zufällig und nicht geheim sein muss.

Aktuelle Beiträge

Auszeichnung für automatische Schwachstellenanalyse

Für seine Forschung zu sicheren Softwaresystemen erhält Prof. Dr. Eric Bodden, Informatiker an der Universität Paderborn und Direktor des Fraunhofer IEM, den "ERC Advanced Grant" in Höhe von 2,5 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat. Der Wissenschaftler entwickelt eine Technologie, die Werkzeuge zur Schwachstellenanalysen so produziert, dass sie für die jeweilige Software im Unternehmen optimal funktionieren – und das vollständig automatisiert.

Sicherheit in Microsoft Azure (3)

Hybride Szenarien lassen sich je nach eingesetzter Technologie in der Cloud relativ schnell aufbauen. Dies ist etwa für Testszenarien interessant. Planen Sie aber, Teile Ihrer lokalen Infrastruktur dauerhaft auszulagern, sollten Sie die Sicherheit nicht aus den Augen verlieren. In der Cloud warten hier ganz neue Security-Aspekte – und das gleich auf verschiedenen Ebenen. Im letzten Teil des Workshops geht es unter anderem darum, wie Sie mit Microsoft Defender for Cloud für Sicherheit sorgen und warum Sie den Zugriff auf virtuelle Server einschränken sollten.