Im Test: Spiceworks

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Im Test: Spiceworks

29.06.2015 - 00:00
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Spiceworks ist eine kostenlose Netzwerkverwaltungssoftware, die auf einem Webdienst basiert und eine starke Community hinter sich weiß. So kommt es, dass bereits mehr als sechs Millionen Kunden weltweit die Software im Einsatz haben. Die Scanergebnisse überzeugten im Test vollauf. Doch sollten Firmen keine allzu großen Vorbehalte in Sachen Datenschutz mitbringen, denn die gesammelten Informationen wandern in die Cloud.
Netzwerkverwaltungs-, Monitoring und Management-Lösungen gibt es viele am Markt. Da aber Spiceworks einen gänzlich anderen Weg wählt, hat es durchaus seinen Charme. Spiceworks ist eine Community-Plattform mit der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch sowie einem gemeinsamen "Market Place" für IT-spezifische Leistungen und Zusatzprodukte. Die Plattform vereinfacht die Auswahl, Beschaffung und das Management von IT-Produkten und -Services. Bei der zu installierenden Software, dem Server-Dienst, handelt es sich um ein proprietäres Produkt auf Basis von Ruby on Rails für Windows. Über IP-Range-Scans baut Spiceworks ein Abbild der Netzwerkumgebung auf, bildet einen Help Desk ab, hilft beim Monitoring und erweitert das Know-how der IT-Mitarbeiter durch eine internetbasierte Knowledge-Base.

Schnellstart in weniger als zehn Minuten
Wer sich für Spiceworks interessiert, braucht lediglich ein paar Minuten, um einen ersten Blick auf das Programm zu werfen. Es beginnt mit der Anmeldung an der Spiceworks-Webseite mit einer E-Mail-Adresse und einem frei wählbaren Passwort. Bereits nach dieser Anmeldung stehen dem Spiceworks-Neuling die verschiedenen Online-Ressourcen, wie beispielsweise die Knowledge-Base oder ein Skript-Repository, zur Verfügung. Das Motto lautet "mitmachen" – wer etwas Praktisches rund um Spiceworks entwickelt hat, beispielsweise ein VB-Skript für alte 2003-Server, um die zusätzlich installierten Funktionen auszulesen, veröffentlicht dies über die Webseite.

Den nächsten Schritt, den der Administrator auf dem Weg zur Nutzung von Spiceworks gehen muss, besteht in der Installation der rund 70 MByte großen Executable auf einem Windows-Computer. In unserem Test handelte es sich um einen Windows Server 2008 R2 in einer Windows Server 2012 R2 Active Directory-Domäne. Alle Maschinen liefen virtualisiert auf VMware ESXi 5.x-Hosts, mit Ausnahme eines Windows Storage Servers auf einer Buffalo WS5000R2-Plattform.

Fazit
Im Vergleich zu anderen Lösungen bleibt bei Spiceworks stets eine gewisse Würze erhalten. Im Test wunderten wir uns nicht schlecht, als wir in der "Environment Summary" lasen, dass wir in der vergangenen Woche das Kaufdatum eines der Testserver eingegeben haben sollten. Doch das Kaufdatum und die Garantie-Informationen ermittelte Spiceworks selbstständig über die Service-Tags von Dell. Auch wenn die Daten durchaus stimmig waren, würden wir uns eigentlich wünschen, dass wir zunächst gefragt würden, ehe ein Programm Anfragen durch die Gegend schickt. Die Funktionen, die Spiceworks für Administratoren zu bieten hat, überzeugen weitgehend. Kaum eine Lösung hat das Auffinden von Gerätschaften so elegant gelöst wie Spiceworks. Es macht Spaß, mit den Programmen zu arbeiten und sich automatisch über vermeintliche Missstände per E-Mail informieren zu lassen, ohne dafür selbst viel konfigurieren zu müssen.

Oft ist die Trennung zwischen Werbefenster und Datenfenster leider fließend und daher etwas verwirrend. Ebenso seltsam mutet die Software-Trennung zwischen Spiceworks und dem Network Monitor 1.1.00004 an – außer dem gemeinsamen Login scheinen die Programme nicht viel gemeinsam zu haben. Den Sorgen hinsichtlich des Datenschutzes gegenüber stehen die vielen Funktionen und die riesige Liste an "Apps", mit denen Spiceworks noch erweitert werden kann.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 07/2015 ab Seite 16.




dr/Frank-Michael Schlede und Thomas Bär

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