Im Test: VMware Horizon Mirage 4.0

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Im Test: VMware Horizon Mirage 4.0

29.07.2013 - 00:00
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Auf der Suche nach einer einfachen und einheitlichen Desktopverwaltung werden in der Regel zuerst VDI- und SBC-basierende Konzepte aus dem Ärmel gezogen, die aber bei genauer Betrachtung nicht immer die optimale Lösung darstellen und beispielsweise keinen Offline-Betrieb erlauben. VMware Horizon Mirage verfolgt einen anderen Weg, lässt die herkömmlichen Arbeitsplätze mit den lokalen Applikationen unangetastet und stülpt lediglich eine einheitliche, in Schichten unterteilte Verwaltung darüber. IT-Administrator hat sich diese Vorgehensweise genauer angesehen.
VDI und SBC sind zwei beliebte Methoden, um die Arbeitsplatzverwaltung zu vereinfachen, indem die Installationen und/oder die Applikationen von zentralen Servern bereitgestellt werden. Voraussetzung ist dabei allerdings, dass die zentralen Systeme dann auch permanent verfügbar sind und eine dauerhafte, stabile Verbindung zu den Clients vorhanden ist. Sofern die Arbeitsplätze ihre komplette Eigenständigkeit behalten sollen und auch ein Offline-Betrieb erforderlich ist, kommen diese Ansätze nicht in Frage.

VMware Horizon Mirage verbindet ein zentrales Management inklusive Sicherung mit einer unabhängigen Nutzung. Vom Grundprinzip her erfolgt die Verwaltung eines Arbeitsplatzes über eine Aufteilung in mehrere Ebenen, einmal für das Betriebssystem, dann für die Treiber sowie für die diversen Applikationen. Dabei ist alles lokal installiert, um einen netzunabhängigen Betrieb zu ermöglichen. Sobald eine Netzwerkanbindung besteht, verbindet sich ein Agent mit einem zentralen Mirage-Server und synchronisiert den Arbeitsplatz mit der dort abgelegten Sicherung beziehungsweise aktualisiert diese. Hat der Administrator neue Applikationen bereitgestellt oder an der Basis etwas verändert, werden diese Ergänzungen oder Änderungen übertragen. Damit sind Applikationen und Betriebssysteminstallationen vom Administrator nur einmal vorzubereiten, um sie dann im Imageverfahren übertragen zu können. Gleichzeitig kann der Anwender Applikationen installieren, die Horizon Mirage nicht antastet.

VMware hat den ursprünglichen Hersteller Wanova 2012 übernommen und dessen Produkt Horizon Mirage in kurzer Zeit in das eigene Portfolio integriert. Dabei hat dieses Werkzeug mit einer Virtualisierung so gut wie nichts zu tun, auch wenn virtuelle Maschinen die Erstellung von Applikationspaketen sinnvoll vereinfachen. Horizon Mirage ist unabhängig von einem Hypervisor einsetzbar und zielt auf physikalisch eigenständige Arbeitsplätze ab.

Fazit
Statt Arbeitsplätze via VDI, Thin Clients und SBC zu vereinheitlichen, eignet sich VMware Horizon Mirage für das Management von physikalisch eigenständigen Desktops, die sich auch ohne ständige Netzwerkverbindung in vollem Umfang nutzen lassen müssen. Das Grundverfahren besteht darin, den Arbeitsplatz in mehrere Ebenen für das Betriebssystem, die Applikationen und benutzerspezifische Inhalte zu unterteilen. Im Test hat uns beeindruckt, wie zuverlässig es gelingt, diese Betriebssystem- und Applikationsebenen zu ergänzen, wegzunehmen, zu tauschen beziehungsweise zu aktualisieren und dabei den übrigen Inhalt nicht anzutasten und lauffähig sowie verfügbar zu halten. Gut gefallen hat uns die individuelle Nutzungsmöglichkeit von Horizon Mirage, um unterschiedliche Administrationsziele umzusetzen.

Klar sollte sein, dass Horizon Mirage nicht darauf fokussiert ist, den Anwender durch eine absolute Vereinheitlichung seines Desktops extrem zu beschneiden. Vielmehr hat dieser nach wie vor die Möglichkeit, eigene Applikationen zu installieren und zu nutzen. Dies dürfte schnell zu einer positiven Akzeptanz bei den Anwendern führen. Einen großen Mehrwert sehen wir in der integrierten Migrationsmöglichkeit von Windows XP nach Windows 7. Zu beachten ist allerdings, dass Horizon Mirage recht komplex in der Bedienung ist, vor allem, wenn es um eine Migration geht, und vorheriger intensiver Tests der Abläufe bedarf. Insofern sehen wir den größten Nutzen dann, wenn viele physikalisch eigenständige Clients zu administrieren oder zu migrieren sind.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 08/2013 ab Seite 14.




Jürgen Heyer/ln

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