Einführung in die PowerShell (1)

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Einführung in die PowerShell (1)

04.07.2016 - 00:00
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Mit der PowerShell verwalten Sie nicht nur reine Windows-Serverdienste, sondern über zusätzliche Module auch andere Server wie Exchange, System Center, SharePoint und mehr. Der Umgang mit der Skriptsprache ist bei allen verwalteten Rechnern recht ähnlich. In diesem Workshop führen wir in die Grundlagen der PowerShell ein und geben Ihnen Tipps und Anleitungen zur Verwaltung von Servern an die Hand. Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit dem grundlegenden Aufbau der PowerShell-Kommandos und wie Sie mit dem Werkzeug Skripte erstellen und Variablen verwenden.
Mit Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 hat Microsoft eine neue Version seiner PowerShell eingeführt. Aber auch Windows 7, Windows Server 2008 R2 und Windows Server 2012 bleiben nicht außen vor. Denn hier können Sie das Windows Management Framework 4.0 [1] installieren. Dieses enthält ebenfalls die PowerShell 4.0.

Erste Schritte mit der PowerShell
Die PowerShell starten Sie entweder über deren Verknüpfung im Startmenü oder die Startseite von Windows Server 2012 R2 und Windows 8.1. Alternativ können Sie in den neuen Betriebssystemen die PowerShell über das Kontextmenü des Startknopfes aufrufen. Die Verwaltungshell von Exchange, Windows Azure oder den anderen Produkten starten Sie am schnellsten, wenn Sie deren Verknüpfung verwenden. Alternativ tippen Sie "powershell" in einer Eingabeaufforderung ein. Innerhalb der PowerShell starten Sie mit ise die grafische Oberfläche, doch dazu später mehr. Mit cmd öffnen Sie eine Befehlszeile. Sie können also in einem Eingabeaufforderungs-Fenster recht einfach mit cmd, powershell und ise zwischen den Oberflächen wechseln.

Nachfolgend zeigen wir Ihnen den allgemeinen Umgang mit der PowerShell am Beispiel der Exchange-Verwaltungsshell. Mit diesen Befehlen können Sie auch andere Dienste verwalten, da die Cmdlets immer recht ähnlich aufgebaut sind. Neben der grafischen Verwaltung existiert in Exchange 2010/2013 noch die textbasierte Exchange-Verwaltungshell, die die Befehlszeilenoberfläche von Exchange 2013 startet. Die meisten neuen Serverprodukte von Microsoft bauen auf der Windows PowerShell auf. Dies trifft auch auf Exchange 2013 zu.

Generell ist der Umgang mit der Exchange-Verwaltungsshell und der PowerShell nicht sehr kompliziert. Geben Sie Get-Command ein, sehen Sie zum Beispiel alle Befehle, die die Shell zur Verfügung stellt. Die Groß- und Kleinschreibung spielt übrigens beim Aufruf von Cmdlets keine Rolle. Die wenigsten Administratoren kennen alle Cmdlets, die für die PowerShell verfügbar sind. Die Verwaltungsshell und die PowerShell bieten jedoch eine ausführliche Hilfe an. Haben Sie nur den Teil eines Befehls in Erinnerung, können Sie mit dem Platzhalter "*" arbeiten. Der Befehl Get-Command *mailbox zeigt zum Beispiel alle Cmdlets an, deren Name mit "mailbox" endet.


Bild 1: Über den Platzhalter "*" lassen sich mehr Informationen anzeigen.

Ist der gesuchte Befehl nicht dabei, verwenden Sie einfach mehrere Platzhalter, zum Beispiel den Befehl Get-Command *mailbox*. Diese Anweisung zeigt alle Befehle an, in denen das Wort "mailbox" irgendwo vorkommt. Haben Sie das gewünschte Cmdlet gefunden, unterstützt Sie die PowerShell mit weiteren Möglichkeiten. Für nahezu alle Befehle gilt die Regel, dass diese in vier Arten vorliegen: Es gibt Cmdlets mit dem Präfix "New-", um etwas zu erstellen, zum Beispiel New-Mailbox. Das gleiche Cmdlet gibt es dann immer auch mit "Remove-", um etwas zu löschen, zum Beispiel RemoveMailbox. Möchten Sie das Objekt anpassen, gibt es das Präfix "Set-", zum Beispiel Set-Mailbox. Zu guter Letzt gibt es das Cmdlet "Get-", zum Beispiel Get-Mailbox, um Informationen zum Objekt abzurufen. Neben diesen Befehlen gibt es noch andere, zum Beispiel "Start"- und "Stop"- oder "Export"- und "Import"-Cmdlets. Allerdings lassen sich die meisten Administrationsaufgaben mit den erwähnten Präfixen durchführen. Geben Sie den Befehl selbst ein, passiert entweder überhaupt nichts, das Cmdlet zeigt alle Objekte der Organisation an, oder Sie werden nach der Identität des Objekts gefragt. So listet Get-Mailbox alle Postfächer der Organisation auf.

In der PowerShell/Exchange-Verwaltungsshell lassen Sie schnell und einfach alle Postfächer der Organisation anzeigen. Das funktioniert auch mit anderen Objekten. Möchten Sie nur ein einzelnes Objekt bearbeiten, müssen Sie noch den Namen des Objekts angeben. Ansonsten erhalten Sie entweder eine Fehlermeldung, die Sie darüber informiert, welche Optionen fehlen – was ebenfalls eine Hilfe sein kann – oder die Verwaltungsshell fragt nach und nach die notwendigen Optionen ab und legt das Objekt an, zum Beispiel über New-Mailbox. Das Gleiche gilt für die anderen "Set"-, "Remove-" und "Get-"Cmdlets.

Hilfe in der PowerShell aufrufen
Möchten Sie lieber alle notwendigen Informationen und Optionen in einer Befehlszeile angeben, anstatt diese nach und nach einzugeben, bietet die PowerShell eine ausführliche Hilfe an. Mit dem Befehl Help [Cmdlet] erhalten Sie Infor mationen zum entsprechenden Cmdlet, zum Beispiel Help New-Mailbox. Für viele Cmdlets gibt es noch die Option "-Detailed". Mit dieser erhalten Sie noch ausführlichere Informationen. Mit Help [Cmdlet] -Examples lassen sich Beispiele für den Befehl anzeigen. Auch das funktioniert für alle Befehle in der PowerShell.

In der aktuellen PowerShell hat Microsoft die Hilfefunktion deutlich erweitert. Rufen Sie eine Hilfe zu Cmdlets auf, kann sich die PowerShell selbstständig aus dem Internet mit update-help aktualisieren. Dazu muss der Server natürlich über eine Internet-Verbindung verfügen. Alternativ laden Sie die Hilfedateien auf einem anderen Computer herunter und speichern diese auf Servern und Computern ohne Inter net-Verbindung mittels save-help ab.

Ebenfalls neu seit Windows Server 2012 ist das Cmdlet Show-Command. Es blendet ein neues Fenster mit allen Befehlen ein, die in der PowerShell verfügbar sind. Sie können im Fenster nach Befehlen suchen und sich eine Hilfe zum Befehl sowie Beispiele anzeigen lassen. Außerdem stellen Sie mit dem Fenster auch eigene Befehle zusammen, ohne diese direkt in der PowerShell eingeben zu müssen.

Seite 1: Erste Schritte mit der PowerShell
Seite 2: Skripte erstellen und Variablen nutzen


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dr/ln/Thomas Joos

[1] www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=40855

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