UEM-Technologien erleichtern die Migration auf Windows 10

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UEM-Technologien erleichtern die Migration auf Windows 10

16.11.2016 - 14:00
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Die immer schnelleren Wechselzyklen neuer Windows-Generationen führen dazu, dass die Durchführung von Migrationsprojekten für IT-Administratoren zur Daueraufgabe gerät. Dementsprechend suchen sie nach Wegen, mit denen sie Umstellungsarbeiten möglichst unaufwändig, risikofrei und zudem wirtschaftlich bewältigen können. Unser Fachartikel erklärt, wie User-Environment-Management-Lösungen, mit denen sich Benutzerumgebungen automatisieren und einheitlich verwalten lassen, dabei Unterstützung leisten.
Gut ein Jahr ist es her, seit Microsoft mit Windows 10 an den Start gegangen ist. Der Anteil an Unternehmen, die bereits auf das neue Betriebssystem umgestiegen sind, soll in der EMEA-Region laut einer von dem IT-Netzwerk Spiceworks durchgeführten Umfrage jedoch erst bei 39 Prozent liegen. Das überrascht kaum, da Migrationsprojekte als komplex, zeitaufwändig, ressourcenbindend sowie teuer gelten.

Zwar soll die Umstellung diesmal laut Microsoft einfacher, schneller und kostengünstiger zu bewerkstelligen sein als zuvor der Fall. Doch die Praxis zeigt, dass IT-Verantwortliche bei der Implementierung ähnlichen Problemen wie in der Vergangenheit gegenüberstehen. Als eine der größten Schwierigkeiten erwies sich, die Kompatibilität mit vorhandener Hardware und Altanwendungen sicherzustellen. Ebenso gestaltete sich der Update-Prozess erneut als zu langwierig. Dass sich Windows-Updates gar nicht oder nur äußerst begrenzt kontrollieren lassen, wurde als weiterer Haken angesehen.

Neue Upgrade-Politik wirft Fragen auf
Dass an Stelle der jüngst in immer kürzeren Abständen eingeführten neuen Betriebssystemversionen nun regelmäßige Aktualisierungen treten sollen, macht es nicht einfacher. Sicherlich besteht die Möglichkeit, Updates auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und über Gruppenrichtlinien zu steuern, ob und wann diese auf Rechnergruppen aufgespielt werden. Allerdings sind IT-Administratoren dadurch in einer Migrationsendlosschleife gefangen. Hinzu kommt, dass künftig vermutlich Umgebungen das Bild beherrschen, in denen auf den Geräten Windows 7, 8 oder 8.1 bis hin zu verschiedenen Windows 10-Varianten laufen. Heikel daran ist, dass sich deren Benutzerprofilversionen unterscheiden, untereinander nur eingeschränkt kompatibel sind und so den Migrationsprozess erschweren:

 Desktop-BetriebssystemServer-Betriebssystem
 Profilversion
 Windows XPWindows Server 2003
Windows Server 2003 R2
 v1
 Windows Vista / Windows 7Windows Server 2008
Windows Server 2008 R2
 v2
 Windows 8 Windows Server 2012 v3
 Windows 8.1 Windows Server 2012 R2
 v4
 Windows 10 Windows Server 2016 v5

Das ist insofern unerquicklich, da sich die Windows-eigenen servergespeicherten Profile (Roaming Profiles) infolgedessen nicht durchgängig anwenden lassen und unter Umständen mehrere Profile für die OS-Versionen verwalten müssen. Um das zu vermeiden, lässt sich auf das User Environment Virtualization-Tool (UE-V) von Microsoft zurückgreifen. Mit diesem Werkzeug lassen sich Benutzereinstellungen zwischen einzelnen Windows-Instanzen synchronisieren, sodass der Anwender auf jedem genutzten System – sei es klassischer PC, Notebook, Tablet oder virtueller Desktop – seine vertraute Arbeitsumgebung inklusive aller persönlichen Einstellungen und Konfigurationen vorfindet. Die Daten bleiben jedoch außen vor, hierfür müssen Microsoft-Bordmittel wie Arbeitsordner oder die Ordnerumleitung herangezogen werden.

UEM-Lösungen erleichtern den Umzug
Alternativ bieten sich UEM-Lösungen an. Ihr Einsatz ermöglicht, Nutzerumgebungen losgelöst von Geräten, Betriebssystemen oder Anwendungen zu managen, indem das Benutzerprofil von der zugrundeliegenden Infrastruktur entkoppelt, an zentraler Stelle abgelegt und über eine einheitliche Oberfläche verwaltet wird. Sobald erforderlich, lässt es sich einschließlich aller darin enthaltenen Parameter, darunter persönliche Einstellungen, Daten, Konfigurationen, Sicherheits- und Compliance-Richtlinien, Rechte, Lizensierungsinformationen et cetera, automatisiert auf jedem System und in jedweder Umgebung – physisch, virtuell oder der Cloud – bereitstellen.


Bild 1: UEM-Lösungen, hier der Environment Manager von AppSense, können die Migration vereinfachen – etwa durch
die zentrale Verwaltung von Richtlinien.


Dieser Ansatz ist nicht nur dann von Vorteil, wenn Systemen Windows 10 spendiert wird, sondern auch, wenn unterschiedliche Betriebssystemversionen parallel zum Einsatz kommen. Da sich Benutzereinrichtungen, -personalisierungen und Dateien automatisch "on demand" verschieben lassen, können Anwender beispielsweise von einem XP-Rechner auf ein neues Windows-10-Gerät wechseln und gleichzeitig parallel einem Windows-7- oder 8-Desktop verwenden. Von ihnen individuell erstellte Konfigurationen – Bildschirmhintergrund, festgelegte Fenstergrößen, Browser-Lesezeichen, E-Mail-Signaturen, Dokumentenvorlagen, Shortcuts oder Makros – bleiben auf jedem System erhalten. Ebenso können Anwender wie gewohnt auf ihre Dateien, Daten und Anwendungen zugreifen.

Neben dem reinen Profil- und Personalmanagement warten UEM-Lösungen mit zusätzlichen Funktionen auf, die sich bei Migrationen oder Updates als nützlich erweisen. So lassen sich Dateien synchronisieren, Richtlinien sowie Konfigurationen zentral und kontextabhängig verwalten oder der Zugriff auf Anwendungen einschließlich der für ihre Ausführung notwendigen Ressourcen steuern und kontrollieren. Auch können Rechnerumgebungen sowie die Desktop-Aktivitäten von Nutzern in Echtzeit überwacht und analysiert werden. Dies bietet diverse Vorteile.

    Seite 1: Neue Profilversion mit jeder Windows-Variante
    Seite 2: Durchgängiger Zugriff auf Benutzerdateien und -ordner


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ln/Bernhard Steiner, Director PreSales Central Europe bei AppSense

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