Cloud Computing: Die Wolke hebt ab

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Cloud Computing: Die Wolke hebt ab

11.03.2009 - 00:00
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Der klassische Arbeitsplatz-PC mit lokal gespeicherten und ausgeführten Anwendungen ist ein Auslaufmodell. Die teure Anschaffung von Hardware und Software und deren mühsame Abstimmung und Installation in der bestehenden IT-Infrastruktur sind heute nicht mehr zeitgemäß. Zudem werden die angeschafften. Oft kommt hinzu, dass die Ressourcen die meiste Zeit über nicht ausgelastet sind. Dieser Leerlauf ist aus finanzieller und ökologischer Sicht wenig sinnvoll. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten suchen Unternehmen deshalb nach alternativen Wegen. Auf der Suche nach Lösungsansätzen hat sich in diesem Zusammenhang Cloud Computing zu einem Schlagwort entwickelt.

Der Begriff "Cloud Computing" kombiniert das Konzept des Internets (Cloud) mit High-End Computer-Technologie (Computing). Mehr und mehr Anbieter drängen auf den Markt und gerade in Zeiten von wachsendem Kostendruck erscheint die Auslagerung verschiedener Teile der IT sinnvoll. Im Online-Artikel zeigen wir Ihnen, welche Vorzüge die Wolke konkret bietet und was Unternehmen bedenken sollten, wenn sie diesen On Demand-Zugriff nutzen wollen.

Das Internet als Computer
Eine Cloud Computing-Infrastruktur besteht größtenteils aus Anwendungen und Daten, die nicht lokal auf einem Rechner gespeichert, sondern in einer Cloud über eine Anzahl von entfernten Systemen verteilt sind. Die Anwendungen, einfache Software oder gar vollständige Betriebssysteme, laufen über das Internet. Dienste werden On-Demand zur Verfügung gestellt und nur die tatsächliche Nutzung abgerechnet. Die Basis für den Zugriff bildet ein leistungsfähiges Netzwerk, welches die unterschiedlichen Clouds verbindet. Innerhalb des Netzwerks ermöglichen komplexe Datenzentren – aufbauend auf Computing und Speicher-Virtualisierungs-Technologien – den ortsunabhängigen, einheitlichen und verlässlichen Zugang zu Diensten innerhalb einer Cloud.

Der klassische PC, der schon namentlich auf eine individuelle Arbeitsplattform verweist, hat in einem Unternehmen mit mobil agierenden Teams nicht mehr den Stellenwert wie noch vor ein paar Jahren. Daten synchron und ortsunabhängig zur Verfügung zu haben, ist in der heutigen Arbeitswelt von hoher Bedeutung. Eine genaue Einzelabstimmung verschiedener Geräte und Betriebssysteme ist jedoch sehr aufwendig. Hier kann die Cloud als Plattform dienen, welche die Daten von überall zugänglich macht – unabhängig vom Gerät, das für den Zugang genutzt wird. Die zunehmende Verwendung von Virtualisierungstechnologien sowie gehosteten Anwendungen verlagert somit den Datentransfer, der früher lokal im Unternehmen stattfand, in das Internet. Die Beliebtheit mobiler Datendienste beeinflusst auch die Akzeptanz von Virtualisierung und Cloud Computing Anwendungen.

Bekannte Anbieter entwickeln immer neue Cloud Computing Dienste, zum Beispiel Amazons S3 Service und Elastic Computing Cloud oder AT&Ts Synaptic Hosting Service. Auch Software-as-a-Service-Anwendungen nutzen die Cloud. Zahlreiche Unternehmen vertrauen zunehmend auf solche Dienste, da sie hier eine vollständig gemanagte IT-Umgebung mit standardisierten Anwendungen zur Verfügung gestellt bekommen. Die Virtualisierung bestimmter Applikationen, also eine Ver- und/oder Auslagerung in die Cloud, hilft Unternehmen, ihre lokalen IT-Ressourcen optimal auszunutzen und allgemeine Kosten und Ausgaben wie Lizenzgebühren einzusparen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ohne große IT-Budgets sind diese Angebote vielversprechend. Das Internet nivelliert Größenunterschiede – auch kleine Unternehmen können durch diese flexiblen Ressourcen online genauso präsent sein wie ein internationaler Großkonzern.

Mobile Endgeräte im Kommen
Auch der immer einfachere Internetzugang über mobile Endgeräte hat gravierende Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Dienstanbieter, besonders in Hinblick auf die Anforderungen an Bandbreite und Netzwerke. Smartphones wie das iPhone 3G oder Googles G1 forcieren diesen Trend. Laut einer Erhebung von Deloitte von Ende 2008 surfen rund 10 Millionen Deutsche bereits über ihre Mobiltelefone im World Wide Web. Diese "neue" Verfügbarkeit des Internets und somit der virtuellen Dienste sprengt die Reichweite traditioneller drahtloser Netzwerke. Der daraus resultierende Anstieg in der Netzwerknutzung und -auslastung hat weitreichende Folgen für die Infrastruktur der Dienstanbieter, die diesen Datenaustausch tragen muss.

Zwar können Nutzer von einem beliebigen Ort aus über das Netz ihres Anbieters auf diese Lösungen zugreifen, doch da sie auf die Internetverbindung angewiesen sind, können die eigentlichen Erfahrungen der Nutzer sehr unterschiedlich ausfallen – selbst bei identischen Anwendungen. Daran wird ersichtlich, dass der Verbindung, die vom Dienstanbieter zur Verfügung gestellt wird, eine Bedeutung zukommt, die mindestens gleichwertig mit dem Stellenwert der eigentlichen Anwendung ist. Indirekt wird der Dienstanbieter somit zum Anbieter des Anwendungs-Zugangs, was für die beteiligten Unternehmen zugleich Chance und Risiko bedeutet.
 

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ln/Daniel Prokop, Account Manager Ciena
 

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