Im Test: Buffalo TeraStation WS5400DWR2

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Im Test: Buffalo TeraStation WS5400DWR2

13.10.2014 - 00:00
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Typischerweise arbeiten NAS-Geräte mit Linux als Betriebssystem. Buffalo hat mit der TeraStation einen Windows Storage Server im Portfolio. Der kleine Würfel bietet eine gute Leistung, ist nicht allzu teuer und beweist sich im Test zudem als äußerst flexibel.
Viele Hersteller bieten NAS-Systeme auf Linux-Basis. Bastelfreudige Administratoren bauen sich einen Netzwerkspeicher mit Software wie FreeNAS in recht kurzer Zeit sogar selbst auf. Windows ist als "Filer" ebenfalls bestens geeignet, jedoch schrecken manchen Administrator die üblicherweise fälligen Clientzugriffslizenzen (CALs). Mit der Einführung von Windows Server 2012 hat Microsoft jedoch das Lizenzrecht für seine Produkte verändert. Die beiden Editionen der Storage Servers, 2012 und 2012 R2, benötigen, wie die Essentials- und Foundation-Server, keine Client-Zugriffslizenzen.

Der Storage Server von Microsoft wird in wiederum zwei Edition angeboten: der kleineren Workgroup Edition für den Zugriff von maximal 50 Benutzern auf Servern mit maximal einem Prozessor, bis zu sechs Festplatten und maximal 32 GByte RAM. Die teurere Standard-Edition verfügt über keinerlei Limitierung hinsichtlich der Benutzerzahl, unterstützt jedoch maximal 2 TByte RAM und 2 physikalische CPUs.

Neben der veränderten Lizenzpolitik hat Microsoft mit dem Windows Server 2012 ein neues, proprietäres Filesystem eingeführt – ReFS – quasi als Nachfolger für das bekannte NTFS. Bei ReFS (Resilient File System) handelt es sich um ein proprietäres Filesystem, das vor allem höhere Maximalgrößen einer Datei sowie insgesamt mehr Dateien erlaubt. Kritisiert wurde die nicht öffentlich zugängliche umfassende Spezifikation des Dateisystems.

Systemvoraussetzungen gibt es kaum. Das NAS lässt sich faktisch in jede Umgebung einbinden. Für die Verwaltung wird mindestens ein RDP-Client benötigt. Spezielle Verwaltungssoftware bietet Buffalo für aktuelle Windows-Systeme und für OS X an.

Die Hardware im Überblick
Die TeraStation WS5400DWR2 mit Windows Storage Server 2012 R2 kombiniert eine Netzwerkspeicherlösung mit insgesamt vier Festplatten mit den bekannten Vorzügen des Windows-Betriebssystems, beispielsweise der Integration in ein bestehendes Active Directory oder die Verwaltung per RDP, PowerShell und Microsoft Systems Center. Buffalo liefert den 231 x 170 x 216 mm großen und aus Metall gefertigten Server in drei Ausbaustufen. In der kleinsten, hier getesteten Variante mit insgesamt 4 TByte Brutto-Kapazität, aber auch in den größeren Versionen mit 8 oder 12 TByte Speicherplatz. Die Hot-Swap-fähigen Festplatten sind in klassischen Einschüben über die Vorderseite zu erreichen, geschützt hinter einer abschließbaren, kleinen Scharniertür.

Im Inneren des 8 Kilogramm wiegenden Würfels arbeitet ein Intel Atom Prozessor D2550 Dual Core, der auf insgesamt 4 GByte DDR3-RAM zugreift. Die vier Festplatten in den Größen 1,2 oder 3 TByte steuert das Mainboard über eine 3 GBit/s-SATA-Schnittstelle an. Grundsätzlich unterstützt die TeraStation die RAID-Level 0,1 und 5, sowie Spanning und JBOD, also Festplatten ohne RAID-Verbund. Letztendlich handelt es sich dabei um die RAID-Stufen, die Windows bietet, da die RAID-Funktionalität nicht über die Hardware abgewickelt wird.


Bild 1: Das Dashboard fasst die wichtigsten Informationen der NAS zusammen.

Für die Netzwerkanbindung stehen zwei RJ-45 GBit-NICs zur Verfügung, die der Administrator glücklicherweise ordentlich beschriftet auf der Rückseite erreicht. Eine serielle D-Sub-9-PIN-Schnittstelle dient für gewöhnlich für die Verbindung zur USV, modernere USV-Systeme nutzen für den Informationsaustausch USB. Hier bietet die NAS jeweils zwei Anschlüsse für USB 2.0 und USB 3.0. Über diese Konnektoren lassen sich bei Bedarf auch externe Festplatten anschließen.

Der Server basiert auf dem Windows Storage Server 2012 R2 in der Workgroup-Edition. Neben der typischen CIFS/SMB-Einbindung unterstützt der Storage Server die Verwendung von NFS und iSCSI, was eine flexiblere Integration in die bestehende Umgebung ermöglicht.

Aufbau in Windeseile
Die Inbetriebnahme des NAS-System stellte sich als einfach heraus. Wir nahmen den kleinen Server aus seiner Verpackung und schlossen gemäß der Kurzanleitung das Strom- und Netzwerkkabel an. Entscheidend ist die LAN-Verbindung mit Port 1. Der Boot-Vorgang dauerte einige Minuten und auf dem integrierten, blau leuchtenden Display konnten wir das vom DHCP-Server zugewiesene Lease ablesen. Die Geräuschkulisse der WS5400DWR2 ist angenehm ruhig, jeder Standard-PC dürfte eine vergleichbare Lautstärke verbreiten. Möglicherweise muss sich der Administrator jedoch Gedanken machen, dass aufgrund der kleinen Ausmaße und des geringen Gewichts der Mini-Server keine sprichwörtlichen Füße bekommt.

Da es sich um einen Windows-Server handelt, konnten wir im Test über die vom Display her bekannte IP-Adresse eine RDP-Sitzung auf den Server aufbauen. Wer es etwas einfacher haben möchte, der nutzt die von Buffalo auf der Homepage bereitgestellte "NasNvigator2"-Software für Windows und Mac OS X. Das kleine Programm entdeckte den Server innerhalb weniger Augenblicke und bot sich an, um freigegebene Netzlaufwerke zu durchsuchen, den Remote Desktop zu öffnen, Eigenschaftswerte anzuzeigen und Desktopverknüpfung für die TeraStation zu erstellen. Ein weiterer Befehl im Menü gefiel uns besonders gut: "Ich bin hier" – dargestellt mit einer Musiknote als Icon. Dieses Kommando sorgte im Test dafür, dass die TeraStation eine einfache Melodie abspielte und dabei mit allen LEDs und dem Display leuchtete – das vereinfacht die Suche nach dem richtigen Gerät, sofern mehre NAS von Buffalo zum Einsatz kommen.

Das Einbinden in unser Active Directory verlief erwartungsgemäß ohne nennenswerte Ereignisse. Wir schalteten uns per RDP auf den Server, das notwendige Kennwort für den lokalen Administrator fanden wir direkt auf der ersten Seite des "Quick Setup Guide". Daran könnten sich gern auch andere Hersteller orientieren, die die Suche nach dem Passwort immer wieder gerne zu einem Geduldsspiel machen. Nach der Vergabe einer festen IP-Adresse traten wir, wie gewohnt für einen Windows-Server, der Domäne bei. Ein Neustart später konnten wir uns als Domänen-Administrator anmelden und die Konfiguration fortsetzen.

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Thomas Bär/dr/ln

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