Datensicherung, Wiederherstellung und Livemigration mit Hyper-V 2012 R2 (2)

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Datensicherung, Wiederherstellung und Livemigration mit Hyper-V 2012 R2 (2)

11.04.2016 - 00:00
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Mit der Virtualisierung ist jede Art von Server praktisch nur noch eine virtuelle Festplatte. Mit ihr sichert der Administrator alle relevanten Daten des Rechners und kann sie gleichzeitig zum einfachen Verschieben eines Servers auf einen anderen Host nutzen. Doch in beiden Fällen muss der IT-Verantwortliche die speziellen Eigenschaften virtueller Systeme kennen und seine Herangehensweise anpassen. Dieser Workshop zeigt daher zunächst die Sicherung von virtuellen Maschinen unter Hyper-V und beschäftigt sich in diesem zweiten Teil vor allem damit, wie Sie mit der kostenlosen Backup-Software von Veeam virtuelle Server sichern.
Virtuelle Server kostenlos mit Veeam Backup sichern
Veeam bietet ein kostenloses Tool an, mit dem sich die Datensicherung virtueller Exchange-Server vollkommen kostenlos auslesen und einzelne Objekte wiederherstellen lassen (Single-Item-Recovery). Auch herkömmliche Server können Sie auf diesem Weg sichern und wiederherstellen. Basis des Tools ist das Produkt Veeam Backup Free Edition [1]. Mit der kostenlosen Sicherungssoftware lassen sich virtuelle Server ebenso sichern wie Server mit Datenbanken (Domänencontroller oder Exchange-Server). Die Software unterstützt VMware vSphere und Microsoft Hyper-V. Mit Veeam Backup Free Edition können Sie sogar System Center Virtual Machine Manager anbinden und auch Hyper-V-Cluster integrieren. Binden Sie einen SCVMM-Server an Veeam Backup an, kann die Software alle angebundenen Server automatisch einlesen und die darauf gespeicherten virtuellen Server sichern. Die Software sichert nicht die einzelnen Virtualisierungshosts, sondern ist auf die Sicherung der virtuellen Server spezialisiert.

Veeam Backup Free Edition sichert virtuelle Server von angebundenen Hosts im laufenden Betrieb oder im ausgeschalteten Zustand. Dabei gibt es keinerlei Einschränkungen bezüglich der Anzahl der VMs. Die kostenlose Edition sichert immer eine VM nach der anderen. Die Sicherungen müssen manuell gestartet werden, nur die kostenpflichtige Edition beherrscht geplante Backupvorgänge.

Aus den Sicherungsdateien lassen sich virtuelle Server auf anderen Systemen wiederherstellen, zum Beispiel für ein Desaster Recovery oder eine Testumgebung. So können Sie vor der Installation von Patches eine Sicherung durchführen und auf einem Testsystem wiederherstellen, ohne den produktiven Server zu beeinträchtigen. Sie können natürlich virtuelle Server auf dem gleichen Host wiederherstellen oder nur einzelne Dateien aus der Sicherung wie die virtuellen Festplatten oder die Konfigurationsdateien. Der Wiederherstellungs-Assistent unterstützt auch die Wiederherstellung einzelner Dateien innerhalb virtueller Windows-Server. Veeam unterstützt VMware vSphere und Microsoft Hyper-V in Windows Server 2012 R2. Bei der Sicherung berücksichtigt das Produkt nur beschriebene Bereiche der virtuellen Festplatten und sichert keine leeren Bereiche. Alle Konfigurationsdateien und virtuellen Festplatten sichert das Tool in eine einzelne Datei.

Veeam Backup Free Edition installieren
Um Veeam Backup Free Edition einzusetzen, laden Sie sich zunächst die Installationsdateien herunter. Anschließend starten Sie die Installation auf Ihrem Hyper-V-Server oder einem anderen Server. Während der Installation können Sie eine Lizenzdatei hinterlegen, wenn Sie die kommerzielle Version installieren wollen. Für die kostenlose Free-Edition ist das aber nicht notwendig. Sie können die Lizenzdatei auch jederzeit nachträglich integrieren.


Bild 3: Der Agent für die Unterstützung von Veeam auf dem Hyper-V-Server wird über das Netzwerk
aus der Veeam-Konsole heraus installiert.


Außerdem wählen Sie aus, welche Komponenten Sie installieren wollen. Neben der grafischen Oberfläche unterstützt Veeam Backup Free Edition auch eine Steuerung über die PowerShell. Die Software benötigt auch Zugriff auf einen SQL-Server. Haben Sie noch keinen im Einsatz, kann der Installations-Assistenten einen eigenen Server installieren. Sie können bereits installierte SQL-Server problemlos anbinden, das gilt auch dann, wenn auf den Servern bereits Datenbanken gespeichert sind, zum Beispiel für System Center 2012 R2. Veeam Backup unterstützt auch SQL Server 2012 SP1, genauso wie System Center Virtual Machine Manager 2012 R2. Während der Installation testet das Tool, ob alle notwendigen Voraussetzungen für die Sicherungsanwendung vorhanden sind. Fehlen Erweiterungen, zeigt der Assistent diese an und Sie können die Erweiterung mit der Schaltfläche "Install" auf dem Server aufspielen. Während der Installation legen Sie auch den Anmeldenamen des Systemdienstes für Veeam Backup fest. Der Benutzer des Dienstes muss Zugriff auf die SQL-Datenbank erhalten. Installieren Sie die SQL-Instanz mit Veeam Backup zusammen, richtet das der Installations-Assistent automatisch ein. Die weiteren Fenster können Sie auf den Standardvorgaben belassen. Auf dem SQL-Server legt Veeam eine neue Datenbank an, in der die Software ihre Konfigurationsdaten speichert. Die Sicherungen der Server werden allerdings nicht in der Datenbank abgelegt, sondern in einzelnen Sicherungsdateien.

Nach der Installation von Veeam Backup Free Edition und dem Unterstützungspatch für Windows Server 2012 R2 (siehe gleichnamiger Kasten), starten Sie die Verwaltungskonsole von Veeam Backup. Der Installationsassistent muss noch einige Erweiterungen installieren, danach binden Sie die Hyper-V-Hosts und auf Wunsch auch System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 an die Lösung an. Veeam liest anschließend die installierten virtuellen Server auf den Hosts ein und kann sie im laufenden Betrieb sichern. Dafür sorgt die Software VeeamZIP, die Sie über die Verwaltungskonsole von Veeam Backup starten.

Die Anbindung der Hosts nehmen Sie über die Verwaltungskonsole von Veeam Backup vor. Diese installiert der Assistent auch auf dem Desktop. Sie können in der Verwaltungskonsole zentral Sicherungen auch verschiedener Virtualisierungstechnologien durchführen. Im ersten Schritt klicken Sie in der Konsole auf "Add Server" oder wählen den Befehl über das Kontextmenü von Microsoft Hyper-V oder VMware vSphere aus. Anschließend geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des Virtualisierungshosts an. Auf der nächsten Seite des Assistenten legen Sie fest, ob es sich bei dem entsprechenden Server um einen Hyper-V-Host einen Server mit VMware vSphere (ESXi) oder System Center Virtual Machine Manager handelt.

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    Seite 2: Daten und virtuelle Server aus Veeam Backup wiederherstellen


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jp/ln/Thomas Joos

[1] www.veeam.com/de/virtual-machine-backup-solution-free.html

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