Virtuelle Maschinen in Azure verwalten (1)

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Virtuelle Maschinen in Azure verwalten (1)

31.10.2016 - 00:00
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Microsoft Azure umfasst neben erweiterten Diensten für den Betrieb von Webanwendungen auch die Möglichkeit, Workloads aller Art als Software zu betreiben. Das Azure-Managementportal zentralisiert dabei alle Verwaltungsaufgaben des Dienstes. Hier können Sie Zeit und Aufwand sparen, wenn Sie die PowerShell-Interfaces zum Azure-Dienst und den einzelnen VMs nutzen. Dieser Workshop zeigt, wie aus einigen Mausklicks wenige Codeschnipsel werden, die ganze virtuelle Netzwerke mit mehreren virtuellen Maschinen automatisiert erstellen. Im ersten Teil erklären wir, wie Sie Ihre Infrastruktur mit Azure verbinden und Storage bereitstellen.
Infrastructure as a Service (IaaS)-Angebote liefern im Grunde stets dasselbe: Der Anbieter stellt die Infrastruktur zur Verfügung, Sie bringen Ihre Workloads. Die Infrastruktur versteht sich dabei als Hardware, Netzwerk, Hardware-Sicherheit, Hypervisor und Automatismen, die das unbeaufsichtigte Aufsetzen von virtuellen Servern ermöglichen. Hierzu gehört auch die Isolationsschicht zwischen mehreren Kunden, damit sich diese nicht untereinander virtuelle Maschinen vor der Nase wegschnappen. Nicht zu vergessen sind natürlich die weiteren Rahmenbedingungen, die mit dem Einsatz von Hardware entstehen: Strom, Kühlung und Zugriffskontrolle.

Was Sie dann letztlich leisten müssen, ist die Konfiguration der virtuellen Maschinen und der Betriebssysteme, die Sie auf der bereitgestellten, isolierten Infrastruktur betreiben wollen. Sie erhalten Zugriff auf den virtuellen Server und können dessen Betriebssystem beliebig konfigurieren, Software installieren und wie gewohnt verwalten. Auch das Patchen des Betriebssystems liegt ab dem Zeitpunkt des Deployments der Server in Ihrer Hand.

Was Azure leistet
Das Azure IaaS-Angebot stellt sich als sehr flexibel heraus: Als Administrator loggen Sie sich auf dem Azure Webportal ein und erstellen virtuelle Maschinen, die Sie in einem virtuellen Netzwerk miteinander kommunizieren lassen können. Haben Sie die Maschinen gestartet, können Sie per Remote Desktop zugreifen oder sie mit der Remote PowerShell verwalten. Natürlich können Sie weitere Endpoints freischalten – etwa HTTP(S), FTP oder Verwaltungsprotokolle für Serversoftware. Wenn Sie mehr aus dem virtuellen Netzwerk herausholen wollen, erstellen Sie mit Hilfe des Azure Gateways im virtuellen Netzwerk ein VPN, das ihr lokales Netzwerk um das Azure Network erweitert. Dann können Sie das bei Microsoft gehostete Netzwerk mit den virtuellen Maschinen wie einen neuen Standort anbinden und die dort betriebenen Maschinen genau so behandeln, als stünden Sie in einer Ihrer Netzwerkzonen.

Für diese virtuellen Maschinen entscheiden Sie sich zwischen einigen von Microsoft vorbereiteten Betriebssystemen, wie ein aktuell gepatchtes Windows Server 2012 R2 oder SuSE Linux – oder Sie laden ein eigenes, generalisiertes Betriebssystemimage nach Azure. Die Dimensionierung der virtuellen Hardware bestimmen Sie ebenfalls – anhand sogenannter "Templates" wählen Sie, wie viele Prozessorkerne und wie viel Arbeitsspeicher die virtuelle Hardware erhalten soll. Der Hypervisor wird weiterhin von Microsoft verwaltet, dort wird niemandem Zugriff gewährt. Sie kümmern sich um das Betriebssystem, dessen Gesundheit und Sicherheit, inklusive aller installierter Anwendungen.

Unkomplizierter Testbetrieb
Für kleinere Trainingsrunden müssen Sie nicht gleich in die Tiefen Ihrer Taschen greifen: Microsoft Azure können Sie als 30-Tages-Testversion freischalten, mit der Sie einige virtuelle Maschinen und den Funktionsumfang des Angebots ausprobieren können. Dabei können Sie herausfinden, wie Azure sowohl technisch, als auch auf finanzieller Basis strukturiert ist. Denn in der 30-Tage-Version ist ein Startguthaben von 150 Euro enthalten, das Sie innerhalb der Evaluationsperiode einsetzen können. Mit diesem Betrag können Sie zwar keine riesige Compute-Farm für Bitcoin-Berechnungen aufbauen, aber sehr einfach ein Netzwerk mit einem halben Dutzend kleiner virtueller Maschinen einrichten und den ganzen Monat lang betreiben. Außerdem können Sie maximal 20 virtuelle CPUs auf Ihre VMs aufteilen.

Für die Nutzung der in diesem Workshop gezeigten Skripte reicht das Probeabo von Azure völlig aus. Sollten Sie ein Unternehmensabonnement von Azure besitzen, steht es Ihnen natürlich ebenso frei, die Beispiele im Organisationsabonnement nachzuvollziehen. Dann müssen Sie sich allerdings die notwendigen Anmeldeinformationen für einen ungenutzten Tenant Ihres Unternehmens geben lassen.

Die meisten der Skripte werden von einem Verwaltungsrechner lokal ausgeführt. Die PowerShell verbindet sich dann mit Azure in Microsofts Datenzentren. Damit das alles reibungslos funktioniert, müssen Sie die Module für die Azure PowerShell [1] herunterladen und installieren. Dort sind alle notwendigen Cmdlets für die Verwaltung von Azure, inklusive der gesicherten Verbindung mit der Cloud enthalten.

Eigene Infrastruktur mit Windows Azure verbinden
Haben Sie die PowerShell-Module für Windows Azure heruntergeladen und installiert, können Sie die PowerShell wie gewohnt starten und die Azure-Module manuell laden. Sie können jedoch auch die Azure PowerShell gleich von Anfang an mit den Modulen laden. Einen entsprechenden Eintrag hat die Installation des Modulpakets bereits angelegt.


Bild 1: In der Azure PowerShell werden alle Kommandos für den Onlinedienst beim Start direkt geladen.

Wenn Sie ab Windows 8 oder Windows Server 2012 mit der Windows-Taste oder dem Windows-Knopf in der linken unteren Ecke des Desktops auf die moderne Oberfläche wechseln und "Azure" eintippen, sollten Sie als Suchergebnis die "Azure PowerShell"-Konsole auswählen und ausführen können. Die Konsole startet mit einigen Tipps zu Kurzkommandos mit denen Sie weitere Hilfe anzeigen lassen können. Dann ist die Konsole bereit und die Azure-Kommandos stehen Ihnen zur Verfügung.

Einen Überblick über die verfügbaren Cmdlets erlangen Sie, wie gewohnt, mit:
Get-Command -Module Azure
Seite 1: Infrastruktur mit Azure verbinden
Seite 2: Storage bereitstellen


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jp/ln/Florian Frommherz

[1] http://azure.microsoft.com/de-de/documentation/articles/install-configure-powershell/

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