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Bestens organisiert
Eine aktuelle Studie zur Cyberkriminalität zeigt eine deutliche Professionalisierung der Szene innerhalb der letzten zehn Jahre. Trend Micro analysierte dabei insbesondere die Entwicklung der Untergrundmärkte und deren zunehmende internationale Vernetzung. Ein Schwerpunkt liegt demnach auf dem Handel mit Zugangsdaten: Mehr als die Hälfte aller Angebote auf kriminellen Marktplätzen entfallen inzwischen auf sogenannten Access-as-a-Service.
Die Untersuchung identifiziert mehrere zentrale Trends in der Entwicklung der Cyberkriminalität. So hat der wachsende Verfolgungsdruck durch Behörden zu einer verstärkten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Akteure geführt. Kriminelle aus dem englischsprachigen Raum kooperieren zunehmend mit Gruppen aus Russland, China und anderen Regionen. Dabei nutzen sie vermehrt verschlüsselte Kommunikationsplattformen wie Telegram, was die Strafverfolgung zusätzlich erschwert.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede in der Spezialisierung: Während Akteure aus Russland und der Ukraine vor allem durch technische Raffinesse auffallen, setzen nigerianische Gruppen verstärkt auf Social Engineering und Phishing. Die Verfügbarkeit vorgefertigter Werkzeuge wie Ransomware-Kits ermöglicht es dabei auch weniger erfahrenen Kriminellen, komplexe Angriffe durchzuführen.
Die Bedrohungslage für Unternehmen hat sich durch diese Entwicklungen verschärft. Neben direkten finanziellen Schäden rücken auch die Unterbrechung von Lieferketten und der Diebstahl sensibler Daten in den Fokus der Angreifer. Die Studienautoren empfehlen daher eine verstärkte internationale Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit sowie Investitionen in fortschrittliche Sicherheitstechnologien, die auch Bedrohungen aus verschlüsselten Plattformen und dem Dark Web erkennen können.