Immer mehr Windows-Lücken

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Immer mehr Windows-Lücken

09.05.2023 - 07:05
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Die Anzahl an Schwachstellen in Microsoft-Systemen befindet sich auf einem Rekordhoch. Zu dem Ergebnis kommt BeyondTrust in seinem neuesten "Microsoft Vulnerabilities Report". Der Bericht erscheint in der zehnten Auflage und schlüsselt die Microsoft-Schwachstellen nach Produkt sowie Kategorie auf. Mit einer Gesamtzahl von 1292 Schwachstellen hat der diesjährige Bericht so viele Sicherheitslücken in Microsoft-Systemen ermittelt wie noch nie. Zum dritten Mal in Folge zählen zu weit gefasste Nutzerrechte zu den höchsten Sicherheitsrisiken.

Microsoft gruppiert Sicherheitsanfälligkeiten, die einzelne oder mehrere Produkte betreffen, in folgende Hauptkategorien: Remote-Code-Ausführung (RCE), Erhöhung von Berechtigungen, Umgehung von Sicherheitsfunktionen, Manipulation, Offenlegung von Informationen, Denial-of-Service und Spoofing. Der Microsoft Vulnerabilities Report 2023 soll Unternehmen dabei helfen, veränderte Risiken für eigene Netzwerke und IT-Systeme besser zu verstehen und durch angepasste IT-Sicherheitsstrategien zu adressieren. Die Zahl der Schwachstellen ist dabei nicht der einzige Indikator, vielmehr kommt dabei auf eine qualitative Einordnung der Auswirkungen durch Schwachstellen und Bedrohungen an.

Privilege Escalation weiter hoch im Kurs

Die Erhöhung von Berechtigungen betrifft 55 Prozent aller erkannten Anfälligkeiten und bleibt im dritten Jahr in Folge die Sicherheitsrisikokategorie Nummer 1. Die Gesamtzahl der Microsoft-Schwachstellen stieg 2022 auf insgesamt 1292 – ein Allzeithoch, seit der Bericht vor zehn Jahren erstmals erschien. Microsoft stuft allerdings nur 6,9 Prozent der Schwachstellen als "kritisch" ein, gegenüber 44 Prozent "kritischer" Microsoft-Schwachstellen im Jahr 2013.

Microsoft Azure und Dynamics 365 verzeichnen nicht nur die größten finanziellen Gewinne für Microsoft, sondern auch den größten Zuwachs an Schwachstellen. Die Anzahl an Sicherheitslücken bei Azure and Dynamics 365 schnellte um 159 Prozent von 44 im Jahr 2021 auf 114 im zurückliegenden Jahr in die Höhe. Die Schwachstellen unter Windows Server stiegen derweil nur leicht auf insgesamt 552. Microsoft Office verzeichnete ein Fünf-Jahres-Tief mit nur 36 Schwachstellen. Bei Microsoft Edge waren im vergangenen Jahr 311 Schwachstellen zu verzeichnen, aber keine davon war kritisch.

Prinzip der geringsten Rechte

BeyondTrusts jährliche Studie basiert auf einer Auswertung aller im Gesamtjahr gemeldeten Microsoft-Lücken. Im Bericht werden die Microsoft-Schwachstellen im Jahr 2022 ausgewertet, um wichtige Veränderungen und Trends hervorzuheben. Die Analyse der wichtigsten CVEs des Jahres 2022 zeigt auf, wie Angreifer bekannte Sicherheitslücken ausnutzen und welche Gegenmaßnahmen getroffen werden sollten.

"Microsoft weist eine hohe Anzahl an Sicherheitslücken auf, die wir in den vergangenen zehn Jahren dokumentiert und untersucht haben", kommentierte James Maude, Lead Security Researcher bei BeyondTrust die Ergebnisse. "Unsere jährlichen Reports skizzieren aber nicht nur potenzielle Risiken, sondern heben auch die Bedeutung von rechtzeitigem Patch Management hervor und wie Unternehmen durch Vermeidung von zu weit gefasster Benutzerrechte aktuelle Risiken minimieren können."

BeyondTrusts Microsoft Vulnerabilities Report 2023 listet effektive Maßnahmen zur Minderung von Risiken auf. So erweist sich die Durchsetzung möglichst niedriger Nutzerrechte als sehr wirksam auf aktuellen Cloudsystemen und IoT-Geräten, aber auch bei Legacysystemen, die immer noch im Produktivbetrieb sind. Zudem ermöglicht der Schutz von Endpunkten über Enterprise-Lösungen wie BeyondTrust Endpoint Privilege Management, bei der Umsetzung von Least-Privilege-Strategien die richtige Balance zwischen Sicherheit und Produktivität zu finden.

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