Digitale Helfer: Wie KI den Alltag verändert
KI fasst immer mehr Fuß. So nutzen aktuell 53 Prozent der Bundesbürger generative KI-Anwendungen wie ChatGPT, Google Gemini oder MidJourney – ein signifikanter Sprung von 23 Prozent im April 2023. Die Nutzung variiert jedoch stark nach Altersgruppen. Während 78 Prozent der 16- bis 35-Jährigen KI nutzen, sind es bei den 56- bis 75-Jährigen nur 26 Prozent.
Die Forsa-Studie im Auftrag des TÜV-Verbands offenbart auch einen deutlichen Geschlechterunterschied: 60 Prozent der Männer nutzen KI-Anwendungen im Vergleich zu 45 Prozent der Frauen. Etwa ein Viertel der Nutzenden gelten als "Heavy User", die KI täglich oder mehrmals wöchentlich einsetzen. Trotz der wachsenden Akzeptanz sehen 61 Prozent der Befragten Potenzial für Unterstützung im privaten und 59 Prozent im beruflichen Umfeld.
Gleichzeitig überwiegen die Bedenken deutlich. 76 Prozent der Deutschen sehen nicht abschätzbare Risiken in der KI-Technologie. Besonders kritisch werden die Auswirkungen auf Demokratie und Mediensystem betrachtet: 87 Prozent befürchten Manipulationsmöglichkeiten durch Deepfakes, 83 Prozent sehen eine Beschleunigung von Fake News und 79 Prozent glauben, dass KI-generierte Inhalte Wahlergebnisse beeinflussen könnten.
Bei der Nutzung stehen Textgenerierung und Recherche im Vordergrund. 50 Prozent verwenden KI zur Textkorrektur, 48 Prozent für Recherchen und als Suchmaschinen-Alternative. Kreative Prozesse, Problemlösungen und Bildbearbeitung folgen. Die Qualität der Ergebnisse wird jedoch skeptisch gesehen: 48 Prozent haben nur geringes oder kein Vertrauen in KI-generierte Inhalte, während 78 Prozent die Ergebnisse durch zusätzliche Recherchen überprüfen.
Der TÜV-Verband fordert klare Regelungen für den KI-Einsatz, insbesondere im Kontext von Wahlen. 90 Prozent der Befragten wünschen sich Transparenz und Kennzeichnungspflichten für KI-generierte Inhalte. 83 Prozent befürworten Sicherheitsprüfungen durch unabhängige Organisationen und 80 Prozent halten eine Regulierung für notwendig.
Mit dem EU AI Act, der im August 2024 verabschiedet wurde, sollen KI-Systeme in Risikoklassen eingeteilt und schrittweise reguliert werden. Die Transparenzanforderungen treten jedoch erst im August 2026 in Kraft. Dr. Joachim Bühler vom TÜV-Verband betont die Wichtigkeit, KI-Kompetenzen zu fördern und Maßnahmen gegen Desinformation zu entwickeln, um das Vertrauen der Bürger in diese Technologie zu stärken.