Mehr Sicherheit und Desktop-Modus: Android 16 ist da
Google hat Android 16 veröffentlicht – das früheste Release einer großen Android-Version seit Jahren. Das Update bringt Live-Benachrichtigungen, verbesserte Barrierefreiheit für Hörgeräte-Nutzer, erweiterte Sicherheitsfunktionen und neue Desktop-Fenster für Tablets mit sich. Später soll ein vollwertiger Desktop-Modus für externe Displays folgen.
Google hat die finale Version seines neuesten mobilen Betriebssystems Android 16 veröffentlicht. Das Update ist zunächst auf unterstützten Pixel-Geräten verfügbar und wird später im Jahr auch auf Geräten anderer Hersteller ausgerollt. Android 16 basiert auf dem neuen Material 3 Expressive-Design und bringt verschiedene Funktionen mit sich, die das System zugänglicher und benutzerfreundlicher machen sollen.
Live-Updates und gruppierte Benachrichtigungen
Eine der zentralen Neuerungen von Android 16 sind optimierte Benachrichtigungen mit Live-Updates in Echtzeit. Nutzer erhalten beispielsweise bei Essenslieferungen oder Fahrdiensten kontinuierliche Aktualisierungen, ohne die entsprechenden Apps manuell öffnen zu müssen. Diese Funktion wird zunächst für kompatible Fahr- und Lieferdienste eingeführt und in verschiedene Herstellersysteme integriert, darunter Samsungs Now Bar sowie Live-Benachrichtigungen von OPPO und OnePlus. Zusätzlich werden Benachrichtigungen einzelner Apps automatisch gruppiert, um die Informationsflut zu reduzieren.
Android 16 bringt erhebliche Verbesserungen für Menschen mit Hörgeräten mit sich. Das System ermöglicht es nun, in lauten Umgebungen zum Smartphone-Mikrofon zu wechseln, wenn aktuelle Hörgeräte mit LE Audio ihre integrierten Frontmikrofone verwenden. Eine neue native Steuerung für Hörgeräte erlaubt die direkte Lautstärkeregelung über das Android-Smartphone. Im Sicherheitsbereich führt Google das erweiterte Sicherheitsprogramm ein, das Schutz vor Onlineangriffen, schädlichen Apps, unsicheren Websites und betrügerischen Anrufen bietet.
Desktop-Funktionen für Tablets und große Bildschirme
Für Geräte mit großen Bildschirmen entwickelte Google gemeinsam mit Samsung die Desktop-Fenster-Funktion, die eine neue Art der Interaktion mit Apps ermöglicht. Nutzer können mehrere App-Fenster auf einem Bildschirm öffnen, verschieben und deren Größe ändern – ähnlich wie bei einem Desktop-Computer. Diese Funktion ergänzt die bestehenden Modi für einzelne Apps und Splitscreen-Ansichten. Im Jahresverlauf sollen weitere Produktivitätsfunktionen folgen, darunter benutzerdefinierte Tastaturkürzel und ein Taskleisten-Overflow-Feature.
Als Ergänzung zum Haupt-Release hat Google zeitgleich die QPR1 Beta 2 veröffentlicht, die voraussichtlich zusammen mit den kommenden Pixel 10-Smartphones ausgeliefert werden soll. Das Herzstück dieser Beta-Version ist der Android-Desktop-Modus, der nun erstmals offiziell getestet werden kann. Diese Funktion existiert bereits seit mehreren Jahren als verstecktes Feature in Android, war jedoch bisher nur über komplizierte Umwege aktivierbar. Der Modus ermöglicht es Nutzern, die Smartphone-Oberfläche auf externe Displays zu übertragen und dort eine Desktop-ähnliche Arbeitsumgebung zu schaffen.
Erweitertes Multitasking dank paralleler Instanzen
Die neue Version des Desktop-Modus bringt mehrere Neuerungen mit sich. Zu den zentralen Verbesserungen gehört die Desktop-Persistenz, die Fenstergrößen, -positionen und -zustände über verschiedene Desktop-Sitzungen hinweg speichert. Zusätzlich unterstützt das System nun mehrere Desktop-Umgebungen gleichzeitig, zwischen denen Nutzer mittels Tastaturkürzeln, Trackpad-Gesten und einer Übersichtsfunktion wechseln können. Die flexible Fensteranordnung erlaubt es, mehrere App-Fenster nebeneinander in verschiedenen Konfigurationen zu platzieren.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der erweiterten App-Unterstützung. Anwendungen wie Chrome und Google Keep können nun in mehreren Instanzen parallel geöffnet werden, was die Multitasking-Fähigkeiten erweitert. Die Steuerung erfolgt über spezielle Schaltflächen in der App-Kopfzeile oder das Kontextmenü der Taskleiste. Gleichzeitig profitieren sowohl Entwickler als auch Endnutzer von neuen Kompatibilitätsbehandlungen, die sicherstellen sollen, dass auch ältere Anwendungen auf externen Displays optimal funktionieren und ein vorhersehbares Verhalten zeigen.
Zunächst auf Pixel-Geräten mit Tensor-Chip
Der Rollout von Android 16 erfolgt zunächst auf alle Google Pixel-Smartphones mit Tensor-SoC, die ab der sechsten Generation eingeführt wurden. Dazu gehören das Pixel 6, Pixel 6a, Pixel 7, Pixel 7a, Pixel 8, Pixel 8a, Pixel 9, Pixel 9a sowie beide Pixel Fold-Modelle. Das Pixel Tablet ist derzeit nicht für den Android 16-Rollout angekündigt. Nutzer anderer Herstellergeräte müssen sich noch bis später im Jahr gedulden. Anwendungen wie Chrome und Google Keep können in der QPR1 Beta bereits in mehreren Instanzen parallel geöffnet werden, was die Multitasking-Fähigkeiten des Desktop-Modus deutlich erweitert.