Im Test: Proton Drive und Docs

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Im Test: Proton Drive und Docs

31.03.2025 - 07:00
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Bei der Kollaboration mittels Drittanbieter-Diensten ist ein gewisses Vertrauen in die jeweiligen Provider gefragt. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Ein Name, der IT-Profis dabei in den Sinn kommt, ist Proton. Der Schweizer Softwarehersteller bietet Services und Apps für die sichere Kommunikation und Kollaboration. Proton Drive dient dabei dem Dateiaustausch, als Ergänzung ermöglicht der Editor Docs die gemeinsame Arbeit an Dokumenten. Alles durchgängig verschlüsselt und leicht zu bedienen, wie unser Test gezeigt hat.

Der Dienst Proton Mail nahm bereits im Jahr 2014 als ein durch Crowdfunding finanziertes Projekt von Wissenschaftlern der Großforschungseinrichtung CERN seinen Anfang. Daraus ging das Unternehmen Proton hervor, das sich ganz Software und Diensten mit einem Schwerpunkt auf den Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer verschrieben hat.

Proton verfolgt ein werbefreies Geschäftsmodell. Auch die teils kostenlosen Basisfunktionen finanziert der Hersteller nicht durch Werbung, verkauft keine Daten an Dritte und nutzt diese auch ausdrücklich nicht anderweitig, etwa zum Training von KI-Modellen. Damit hebt sich Proton wohltuend von anderen Diensten ab, die Anwender insbesondere bei kostenfreiem Einstieg mit der Verwertung ihrer Daten zu Werbezwecken bezahlen.

Sichere Zero-Access-Verschlüsselung
Der Ende-zu-Ende-verschlüsselte Dienst Proton Mail sorgt per Ver- und Entschlüsselung im Webmail-Zugriff per Browser und in den mobilen Apps dafür, dass nur Absender und Empfänger die Inhalte ihrer E-Mails sehen. Zahlende Benutzer können alternativ auch mit externen Mailclients arbeiten. In diesem Fall kümmert sich die auf einem PC lokal installierte Proton Mail Bridge unter Linux, macOS und Windows im Hintergrund darum, Nachrichten zu ver- und entschlüsseln. Proton Mail unterstützt auf diese Weise jeden Mailclient, der IMAP und SMTP verwendet.

Mehr als nur E-Mail
Dem E-Mail-Dienst hat der Anbieter mit Proton Calendar eine sichere Kalender-App zur Seite gestellt, die ebenfalls auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzt. Weiterhin finden sich im Angebot der VPN-Client Proton VPN, der Passwortmanager Proton Pass und der EFSS-Dienst Proton Drive. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zudem mit der Übernahme des Softwareherstellers Standard Notes dessen gleichnamige Notiz-App als Editor ins eigene Portfolio integriert.

Fazit
Die Apps und Dienste von Proton überzeugen durch ihr Alleinstellungsmerkmal der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Open-Source-Basis, was sie besonders für sicherheitsbewusste Nutzer und Unternehmen attraktiv macht. Während Proton Drive und die Verwaltungsfunktionen für Administratoren überzeugen, bietet Docs zwar Basisfunktionen für die Teamarbeit an Dokumenten, kann aber noch nicht mit vollwertigen Office-Paketen konkurrieren. Nutzer müssen hier mit einfachen Features und Formatierungsoptionen auskommen.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 04/2025 ab Seite 20 oder in unserem Heftarchiv.

dr/Dr. Christian Knermann

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