Windows-Update legt localhost lahm

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Windows-Update legt localhost lahm

17.10.2025 - 14:18
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Nach dem jüngsten Patchday für Windows 11 melden zahlreiche Nutzer und Entwickler Probleme mit lokalen Verbindungen. Das Oktober-Update KB5066835 scheint die Kommunikation über "localhost" zu stören – mit teils weitreichenden Folgen für Anwendungen und Unternehmenssoftware.

Nach dem Oktober-Patchday klagen zahlreiche Windows-11-Nutzer über Funktionsstörungen bei lokalen Webverbindungen. Das kumulative Update KB5066835 für die Versionen 24H2 und 25H2 führt offenbar dazu, dass die localhost-Adresse (127.0.0.1) nicht mehr korrekt erreichbar ist. Betroffen sind sowohl Entwickler, die mit lokalen Webservern arbeiten, als auch Programme, die auf interne Dienste zugreifen. Microsoft hat den Fehler inzwischen bestätigt.

Verbindungen schlagen fehl

Das Update KB5066835 wurde am 14. Oktober 2025 veröffentlicht und sollte eigentlich Sicherheitslücken schließen sowie Stabilitätsverbesserungen bringen. Doch schon kurz nach der Installation meldeten Nutzer Fehlermeldungen wie "ERR_CONNECTION_RESET" oder "ERR_HTTP2_PROTOCOL_ERROR", sobald Anwendungen über localhost eine Verbindung herstellen wollten. Besonders betroffen sind Entwicklerumgebungen wie Visual Studio oder IIS Express, aber auch alltägliche Software, die intern HTTP-Verbindungen nutzt.

In Foren und auf Plattformen wie Stack Overflow, Reddit und Microsoft Q&A berichten Betroffene von Problemen mit Webanwendungen, Passwortmanagern und Unternehmenssoftware. Unter anderem sollen das CRM-System CAS genesisWorld, der Passwortmanager Safe sowie bestimmte DATEV-Komponenten ihre lokalen Serververbindungen nicht mehr aufbauen können. Auch Sicherheitsanwendungen wie Duo Desktop, die lokale Authentifizierungsdienste verwenden, schlagen nach dem Update fehl.

Mögliche Workarounds

Einige Nutzer fanden vorläufige Lösungen: Das Deaktivieren des HTTP/2-Protokolls über einen Registry-Eintrag kann die localhost-Kommunikation wiederherstellen, indem es die problematische HTTP/2-Verarbeitung umgeht. Alternativ soll ein Update der Microsoft-Defender-Intelligenz in einzelnen Fällen Abhilfe schaffen – ein verlässlicher Fix ist das aber nicht. Als sicherer Workaround gilt derzeit nur die Deinstallation der Updates KB5066835 und KB5065789, was den alten Zustand wiederherstellt.

Microsoft hat das Problem inzwischen offiziell anerkannt und untersucht nach eigenen Angaben die Ursache. Bis ein korrigiertes Update erscheint, bleibt Administratoren und Entwicklern nur, die genannten Umgehungslösungen zu nutzen. Für viele Unternehmen, deren Anwendungen auf interne HTTP-Kommunikation angewiesen sind, kann die Störung spürbare Auswirkungen auf Arbeitsabläufe und Systemverfügbarkeit haben.