Fehler legt Azure-Dienste lahm

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Fehler legt Azure-Dienste lahm

30.10.2025 - 09:16
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Ein weltweiter Ausfall zahlreicher Microsoft-Dienste hat am 29. Oktober 2025 für stundenlange Störungen bei Unternehmen und Endanwendern gesorgt. Betroffen waren sowohl Azure- als auch Microsoft-365-Dienste – bis hin zu Authentifizierungs- und Verwaltungsportalen. Mittlerweile sind die Systeme weitgehend wieder stabil, die Ursache liegt nach Microsoft-Angaben in einer fehlerhaften Konfigurationsänderung.

Zwischen 16:45 Uhr am 29. Oktober und 01:05 Uhr MEZ am 30. Oktober 2025 kam es weltweit zu massiven Ausfällen bei Microsoft-Diensten. Laut dem Unternehmen waren zahlreiche Cloudangebote betroffen, darunter Azure Front Door, App Service, Azure SQL Database, Entra ID, Purview, Sentinel sowie Microsoft-365-Komponenten wie Exchange Online, Intune und das Microsoft 365 Admin Center. Nutzer berichteten von Anmeldeproblemen, Ausfällen von Portalen und Verzögerungen beim Zugriff auf geschäftskritische Anwendungen. Auch öffentliche Einrichtungen, darunter das niederländische Bahnsystem, verzeichneten zeitweise Störungen.

Unbeabsichtigte Konfigurationsänderung

Wie Microsoft in einer vorläufigen Analyse mitteilte, war eine unbeabsichtigte Konfigurationsänderung innerhalb von Azure Front Door der Auslöser des Problems. Diese führte zu einem inkonsistenten Zustand der globalen Infrastruktur, wodurch zahlreiche Serverknoten fehlerhaft luden oder ganz ausfielen. In der Folge kam es zu massiven Latenzen, Zeitüberschreitungen und Fehlermeldungen. Der Datenverkehr wurde ungleichmäßig verteilt, was selbst in teilweise intakten Regionen zu Ausfällen führte. Um eine Ausweitung zu verhindern, blockierte Microsoft sämtliche Konfigurationsänderungen und spielte schrittweise eine zuvor funktionierende Systemkonfiguration ein.

Manuelle Reaktivierung von Knoten

Die Störung betraf nicht nur Kundenanwendungen, sondern auch interne Dienste von Microsoft. Auf der Statusseite des Unternehmens war zunächst von DNS-Problemen die Rede, später korrigierte Microsoft diese Angabe und nannte den Konfigurationsfehler in Azure Front Door als Hauptursache. Das Unternehmen leitete umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen ein, darunter die manuelle Reaktivierung von Knoten und das kontrollierte Umleiten des Datenverkehrs. Gegen Mitternacht war der Großteil der Dienste wieder funktionsfähig.

Erst AWS, jetzt Azure

Microsoft kündigte an, innerhalb von 14 Tagen einen detaillierten Abschlussbericht (Final Post Incident Review) zu veröffentlichen. Bereits jetzt hat das Unternehmen zusätzliche Prüfmechanismen und Rollback-Kontrollen implementiert, um ähnliche Zwischenfälle künftig zu vermeiden. Die Cloud-Community reagierte derweil mit wachsender Sorge über die Häufung von Infrastrukturstörungen großer Anbieter – zuletzt hatte auch AWS mit einem DNS-Ausfall weltweit für Ausfälle gesorgt.