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Nachhaltiges Drucken im Büro

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Nachhaltiges Drucken im Büro

14.12.2022 - 15:00
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Klimawandel und Ressourcenknappheit gehören zu den Topthemen dieser Zeit. Damit Nachhaltigkeit jedoch auch ein festes Standbein in der Arbeitswelt erhält, braucht es mehr als nur Strategien wie "Weniger ist mehr" oder "Erst denken, dann drucken". Unser Fachartikel zeigt auf, wie es umweltfreundliche Updates für technische Geräte erlauben, mit kleinen Schritten an der Rettung des Planeten mitzuwirken und wie sich der Druckvorgang insgesamt grüner gestalten lässt.

Aktuell geht ein Wandel durch die deutsche Bürobranche. Home Office, mobiles Arbeiten oder Remote Work entwickeln sich zu einem entscheidenden Einflussfaktor. Einige Konstanten bleiben jedoch auch im Zuge solch großer Veränderungen bestehen und dazu gehören unter anderem Drucker. Als eins der am wenigsten beachteten und trotzdem meistbenutzten Geräte gehören sie zur Grundausstattung eines jeden Büros. Ohne Drucker und das benötigte Papier scheint ein effizienter Büroalltag oft kaum vorstellbar.

Der weltweit hohe Verbrauch an Papier aber hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt und manche Kopierer stoßen selbst gesundheitsschädliche Stoffe aus. Es gilt also in Bezug auf Drucker nicht nur nachzudenken, ob ein einzelner Ausdruck wirklich notwendig ist, sondern sich auch um die zugehörige Infrastruktur wie Drucker, Tinten oder Papier zu kümmern. Schon mit einigen großen und kleinen Schritten können IT-Verantwortliche hier entscheidende Meilensteine für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen erreichen.

Neu kaufen bringt oft Ersparnis
Drucken erweist sich besonders momentan noch als ein unverzichtbarer Teil des Arbeitslebens und scheint dabei weit davon entfernt, in die ewigen Jagdgründe einzugehen. Statt also das Konzept an sich abschaffen zu wollen, sollten Unternehmen lieber an anderer Stelle eingreifen und daran arbeiten, die Praxis selbst nachhaltiger zu gestalten. "Green Office" gewinnt aus diesem Grund als Konzept immer mehr Anhänger. Gerade in Zeiten des Klimawandels bietet es durch das Vereinen von umweltschützenden und ressourcenschonenden Maßnahmen einen guten Leitfaden bei der nachhaltigen Gestaltung von Büroräumen.

Neben klassischen Sparmaßnahmen beim Papier können auch die Druckgeräte selbst einen entscheidenden Beitrag zur Wende leisten. Viele Unternehmen versuchen beispielsweise Geld zu sparen, indem sie veraltete Geräte so lange wie möglich weiter nutzen. Bei vielen der Altgeräte handelt es sich jedoch um längst überholte Drucker, die dadurch sogar den unternehmensinternen Verbrauch in Bezug auf Strom oder Tinte erhöhen und somit kaum eine Ersparnis bieten. Durch den Erwerb eines neuen Modells können Verantwortliche Energie, Müll oder sogar Kohlenstoffdioxid einsparen.

Tintenstrahl gegen Laser
Mit einer riesigen Auswahl an Geräten und Herstellern scheint die Entscheidung für das passende Modell schwierig. Im ersten Moment stellt sich zumeist die Wahl zwischen einem Laser- oder einem Tintenstrahldrucker. Während erstere zwar recht schnell drucken und gerade bei Texten eine gute Qualität liefern, versagen ihre Fähigkeiten jedoch oft bei Fotos beziehungsweise Bildern. Hohe Anschaffungs-, Energie- und Tonerkosten sorgen zudem für eine eher schlechte Ausgangslage.

Laserdrucker stehen zudem immer wieder in der Kritik, da sie schädliche Giftstoffe wie Feinstaub, Ozongase oder Tonerpartikel an ihre Umgebung abgeben. Circa ein Gramm Kohlenstoffdioxid entsteht pro gedruckte Seite bei einem solchen Modell. Dies kann bei längerem Kontakt zu Müdigkeit oder gereizten Augen führen und auch eine mögliche Krebsgefahr konnten Ärzte aufgrund von fehlenden Langzeitstudien bisher noch nicht komplett ausschließen.

Tintenstrahldrucker haben im Gegenzug in den letzten Jahren stark aufgeholt. Für Ausdrucke brauchen sie meist kaum längerer als ihre gesundheitsschädlichen Kollegen. Gleichzeitig erweisen sie sich als emissionsfrei, bieten eine hohe Qualität bei Farb- beziehungsweise Bilddrucken und punkten durch einen relativ geringen Energieverbrauch. Somit zeigt sich, dass es sich in der Regel für Büros als sinnvoller herausgestellt, einen Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker anzuschaffen.

Nachhaltigkeit als Kaufentscheidung
Der Klimawandel gehört zu einem der größten Probleme der Menschheit und jeder Einzelne muss sein Bestes geben, um das Voranschreiten dieser Katastrophe weiter einzudämmen. Dazu gehört nicht nur das private Umfeld, sondern auch das berufliche Leben und somit der Büroalltag. Am Arbeitsplatz benötigen Drucker neben Computern oder Laptops mit am meisten Strom und fallen deshalb auch bei Stromsparmaßnahmen direkt ins Auge. In vielen Unternehmen arbeiten sie fast durchgängig und erhöhen somit stark den Energie- sowie den Materialverbrauch.

Zudem sorge Drucker, Tintenpatronen oder auch Papier schon während ihrer Produktion für hohe Kohlenstoffdioxidwerte. Daher sollten die IT-Verantwortlichen beim Kauf solcher Geräte sehr verantwortungsbewusst vorgehen und lieber auf umweltschonende Modelle setzen. Mit guter Pflege können diese dann einen möglichst langen Dienst leisten. Einige Hersteller bieten auch recycelbare Materialien oder nachfüllbare Druckerpatronen an, um so die entstehenden Müllberge zu reduzieren. Hier existiert jedoch gerade in Bezug auf die Tinte noch viel Ausbaupotenzial vonseiten der Industrie.

Papier sparen ist angesagt
Zwar gibt es schon ökologisch hergestellte und abbaubare Farben für Drucker, aber in vielen Betrieben gehören sie noch nicht zur Grundausstattung. Neben der Anschaffung eines nachhaltigen Geräts kann aber auch das Material Papier seinen Teil zu mehr Umweltschutz im Büro beitragen. Jeder Deutsche verbraucht in Durchschnitt circa 227 Kilogramm Papier pro Jahr. Damit hat die Bundesrepublik den vierthöchsten Papierverbrauch weltweit. Diese Zahl scheint gewaltig und muss im Zuge der Ausbeutung des Planeten in den nächsten Jahren stark sinken. Gerade in den letzten Jahren kam es immer wieder zu Papierknappheit, weil der Rohstoff Holz nicht so schnell wachsen kann, wie die Papierproduktion voranschreitet.

Beim Sparen kommt es vor allem auch auf das Arbeitsumfeld vieler Arbeitnehmer an. Hier lassen sich mit kleinen Schritten große Mengen des wertvollen Rohstoffes einsparen. Nicht jede E-Mail muss ausgedruckt werden und gerade doppelseitiges Drucken erlaubt es, das Blatt voll auszunutzen. Selbstverständlich sollten Verantwortliche bei der Bestellung des Druckpapiers darauf achten, dass es sich hier um ein recyceltes Produkt mit entsprechenden Labels wie FSC oder PEFC handelt, denn auch so lassen sich Ressourcen schonen.

Stellschrauben bei den Druckereinstellungen
Nicht immer braucht es bei einem einfachen Ausdruck die bestmögliche Qualität oder sogar Farbe, jedoch machen sich viele Menschen nicht die Mühe, diese willkürlichen Vorgaben im Voraus zu ändern. Mit Voreinstellungen wie doppelseitig und Schwarz-Weiß-Druck lässt sich einiges an Energie, Tinte sowie Papier sparen. Gerade im Alltag stellt sich dies als sehr hilfreich heraus. Zudem können Unternehmen auch andere Betriebe dazu anregen, in Sachen Nachhaltigkeit und Drucker genauer hinzusehen.

Ein kleiner Hinweis in der E-Mail-Signatur führt etwa meist schon dazu, dass die Empfänger die eigentliche Druckentscheidung schnell überdenken und die Nachricht bei Bedarf lieber online weiterleiten. So kann sich der grüne Funke weiter verbreiten. Besonders über den Urlaub oder an langen Wochenenden kann es sich in jeder Hinsicht rentieren, Drucker und andere Stromfresser komplett auszuschalten und nicht im Standby-Modus zu lassen. Dies schont den Drucker und sorgt gleichzeitig für eine niedrigere Stromrechnung.

Fazit
Es existieren viele Optionen, um Arbeitsplätze nachhaltiger und gesunder für die Mitarbeiter zu gestalten. Mit einem sparsameren Papierumgang, neuen ökologischen Druckgeräten oder einem energiesparenden Umgang mit technischen Geräten können Betriebe einerseits den Klimawandel verzögern und gleichzeitig Ausgaben einsparen. So lohnen sich solche Umstellungen für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und selbstverständlich auch für den Planeten.

Tanja Schmidt, Geschäftsführerin der igreeen solution GmbH

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