Gehälter von Frauen in der IT und Technik: gut bezahlte Berufe

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Gehälter von Frauen in der IT und Technik: gut bezahlte Berufe

22.10.2018 - 08:00
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In welchen Berufen ist das Einkommen für Akademikerinnen aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) am höchsten? In einer aktuellen Auswertung hat das Vergleichsportal Gehalt.de 5.525 Daten von Frauen und Männern ohne Personalverantwortung untersucht und mehrere gut bezahlte Berufe gefunden.
Für Akademikerinnen aus dem MINT-Bereich ist die IT-Projektleitung besonders lukrativ: Hier verdienen weibliche Fachkräfte circa 63.800 Euro im Jahr. Ihre männlichen Kollegen beziehen knapp 11.600 Euro mehr. Somit beträgt die Entgeltlücke zirka 18 Prozent. "Der technische und naturwissenschaftliche Bereich wird immer noch stark von Männern dominiert. Aufgrund der niedrigen Frauenquote gibt es mittlerweile zahlreiche Fördermöglichkeiten, Programme und Projekte für mehr weibliche Beschäftigte in MINT-Berufen", so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Des Weiteren beziehen weibliche Beschäftigte in der IT-Beratung (60.800 Euro) und im Regulatory-Affairs-Management (60.500 Euro) ebenfalls hohe Einkommen. Als Test- und Versuchsingenieurin erhalten sie 58.500 Euro im Jahr. "Der Bedarf an Fach- und Führungskräften im MINT-Bereich ist groß, daher stellen die Gehaltshöhe und die Jobsuche meist keine Probleme dar", so Bierbach.

Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen

Ingenieurinnen im Vertrieb beziehen ein Jahreseinkommen von rund 60.800 Euro und somit 14.900 Euro weniger als Männer in dieser Berufsgruppe. Hier liegt laut der Auswertung mit fast 25 Prozent die höchste Entgeltlücke vor. Auch in der technischen Forschung und Entwicklung (F&E) sowie im Produktmanagement ist die Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern verhältnismäßig hoch: In diesen Bereichen beträgt die Gender Pay Gap jeweils 22 bis 23 Prozent.

Allerdings sagt der unbereinigte Wert wenig aus, da die Analysten unterschiedliche Stellenprofile miteinander vergleichen. "Um eine exakte Aussage bezüglich der Entgeltlücke treffen zu können, muss der Wert nach vielen Parametern bereinigt werden. In dieser Auswertung wurden lediglich der Beruf, die Personalverantwortung sowie das Studienfach berücksichtigt – die Entgeltlücke ist somit nur als Richtwert zu verstehen", so Bierbach abschließend. Im Jahr 2017 lag der weitgehend bereinigte Wert laut Compensation Partner bei 5,2 Prozent.

Für die Studie hat das Vergleichsportal Gehalt.de nach eigenen Angaben 5.525 Gehaltsdaten aus den letzten 12 Monaten ausgewertet und die höchsten Gehälter für Frauen aus dem naturwissenschaftlichen sowie technischen Umfeld ermittelt. Berücksichtigt wurden Akademikerinnen und zum Vergleich auch Akademiker aus den Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften sowie Technik (MINT). Bei allen Daten handelt es sich um Beschäftigte ohne disziplinarische Personalverantwortung. Die Gehälter liegen in Jahresbruttoangaben vor.

Statistische Erhebungen in Deutschland

Auch das Statistische Bundesamt kommt in seinen Erhebungen zu ähnlichen Werten und einer bereinigten Entgeltlücke von zirka 6 Prozent [2]. Dabei werden Faktoren herausgerechnet wie Unterschiede bei Berufen, Beschäftigungsumfang, Bildungsstand, Berufserfahrung oder der geringere Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Da Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer, bildet hier der Bruttostundenlohn die Vergleichsbasis zwischen den Geschlechtern. Andere Faktoren wie Erwerbsunterbrechungen hingegen lassen sich nur schwer erfassen und können die Statistik dementsprechend verfälschen. Genauere Informationen zur Erhebungsmethodik finden sich unter anderem beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [3].


dr

[1] www.gehalt.de
[2] https://www.diw.de/de/diw_01.c.543722.de/presse/glossar/gender_pay_gap.html
[3] https://www.bmfsfj.de/blob/93658/c1757c72aacc7f34f2d0e96d5414aee2/entgeltungleichheit-dossier-data.pdf

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