Klimasteuerung und Brandschutz im Serverraum (1)

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Klimasteuerung und Brandschutz im Serverraum (1)

14.07.2014 - 12:00
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Brandvermeidung sollte im Rahmen der IT-Sicherheit eine hohe Priorität genießen, drohen doch schon beim kleinsten Feuer im Serverraum enorme, unwiderrufliche Schäden durch Flammen, Rauchentwicklung und Löschwasser. Hier steht die Wahl geeigneter Brandbekämpfungsmaßnahmen ebenso im Fokus wie die Prävention – etwa durch Brandabschnitte. Im ersten Teil des Artikels gehen wir dabei besonders auf die Merkmale von Löschanlagen und Brandvermeidungssystemen ein.
Der sichere Betrieb von IT-Systemen erfordert dauerhaft stabile Werte der Umgebungsbedingungen wie Lufttemperatur und Luftfeuchte. Werden die von den Herstellern der IT-Systeme vorgeschriebenen Grenzwerte der Betriebsparameter über einen längeren Zeitraum überschritten, drohen Ausfälle und Defekte an IT-Systemen.

Vier zentrale Aspekte des RZ-Klimas
Eine Konditionierung der Luft ist daher unabdingbar. Im Rahmen der Klimaüberwachung sind die in Bild 1 dargestellten vier Aspekte für einen ordnungsgemäßen und sicheren Betrieb der IT-Systeme zu betrachten. Die größte Bedeutung und Aufmerksamkeit sollten Sie der Einhaltung der Lufttemperatur- und Luftfeuchtigkeitsgrenzwerte widmen. Nahezu die gesamte zugeführte elektrische Energie (Wärmeenergie) muss wieder aus dem Serverraum abgeführt werden.

Die Aspekte des Frischluftanteils und der Schwebstoffbelastung haben weniger mit der Verfügbarkeit der IT-Systeme zu tun als vielmehr mit einer angemessenen Arbeitsumgebung für das im Serverraum tätige Fachpersonal. Hier sollten Sie sicherstellen, dass für einen ausreichenden Luftaustausch gesorgt ist. Hinsichtlich der Schwebstoffbelastung der Raumluft sind in jedem Fall die Herstellerangaben zu berücksichtigen. Da heutzutage eigentlich alle verwendeten Kühlungs- und Klimatisierungssysteme diesen Anforderungen gerecht werden, gehen wir auf diesen Aspekt nicht weiter ein.

Mit Hilfe von Sensoren können Sie sowohl Lufttemperatur, Luftfeuchte, den Frischluftanteil als auch die Schwebstoffanteile überprüfen und die erfassten Werte über das Netzwerk (SNMP) abfragen. Eine Anbindung in eine bestehende Monitoring-Lösung wie beispielsweise Nagios stellt dabei keinerlei Problem dar. In der Regel können Sie die Sensoren direkt über Power-over-Ethernet (PoE) mit der notwendigen Betriebsspannung versorgen und benötigen hierfür nur wenig Platz im Serverraum.

Wenn's mal brennt
Sie sollten sich bewusst machen, dass ein Brand nicht nur durch den fahrlässigen Umgang mit Feuer wie zum Beispiel durch unbeaufsichtigte offene Flammen, sondern auch durch unsachgemäße Benutzung elektrischer Einrichtungen wie etwa die Überlastung von Mehrfachsteckdosen entstehen kann. Darüber hinaus sind nur zu oft Defekte an elektrischen Komponenten schuld an einem Brand.

Die häufigste Brandart in Serverräumen ist der Schwelbrand. Hierbei werden Sie in der Regel kaum einen Temperaturanstieg im Serverraum bemerken. Jedoch müssen Sie mit einer erhöhten Rauchgasentwicklung rechnen. Sowohl Feuer, Rauch, als auch das zum Löschen genutzte Wasser stellen dabei für Serverräume eine immense Gefahr dar. Für die Sicherheit sollten Sie eine technisch hochwertige Brandfrüherkennung und Brandmeldeanlage (BMA) in Verbindung mit sehr hochwertiger Löschtechnik einsetzen.

Seien Sie sich jedoch im Vorfeld darüber bewusst, dass nur das sinnvolle Zusammenwirken von baulichen und technischen Brandschutzmaßnahmen einen optimalen Schutz gegen Brände und deren Folgen gewährleistet. Unzureichender baulicher Brandschutz kann nicht durch noch so umfangreiche technische Brandschutzmaßnahmen kompensiert werden.

Das zentrale Glied der BMA bildet die Brandmeldezentrale (BMZ). Die Aufgabe der BMA ist es, alle Statusmeldungen der Brandmelder zentral zu erfassen und auszuwerten. Je nach Meldung kann die BMZ unterschiedliche Reaktionen wie zum Beispiel eine Brandmeldung an die Feuerwehr absetzen und zugleich akustisch und optisch über einen Brand alarmieren. Darüber hinaus sollte die BMZ in der Lage sein, die vorhandenen Klimaanlagen abzuschalten, Feuer- und Rauchschutztüren zu schließen und die Aktivierung der Löschanlage zu initiieren.

Für die Erkennung von Bränden in Serverräumen werden heutzutage hauptsächlich Rauchmelder eingesetzt, die nach dem sogenannten Streulichtprinzip arbeiten. Die Streuung eines Lichtstrahls an den vorhandenen Rauchpartikeln stellt dabei das Maß für die erreichte Rauchdichte dar. Dieses Prinzip wird sowohl in konventionellen, punktförmigen Rauchmeldern als auch in hochsensiblen Rauchansaugsystemen eingesetzt.



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jp/ln/Thomas Gronenwald

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