PRTG Freeware: Mit 30 Sensoren neuralgische Punkte monitoren

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PRTG Freeware: Mit 30 Sensoren neuralgische Punkte monitoren

07.01.2015 - 14:00
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Die Freeware-Version von PRTG Network Monitor stellt 30 Sensoren zur Verfügung. Als umfassende Monitoring-Lösung eingesetzt, reicht dies nur für ein sehr kleines Netzwerk. Das kostenfreie Werkzeug kann aber zu einer interessanten Option werden, wenn es darum geht, kritische Punkte in größeren Netzwerken zu überwachen. Der Fachbeitrag nennt Beispiele wie das Monitoring eines VM-Hosts oder einer Datenbank, bei denen die 30 Sensoren-Variante von PRTG einen hohen Mehrwert bieten kann.
Die lediglich im Umfang reduzierte kostenfreie Version von PRTG Network Monitor bietet die volle Funktionalität einer professionellen Monitoring-Lösung, sowohl was die Möglichkeiten zur Überwachung angeht als auch in Bezug auf die Tools zu Datenspeicherung und -Analyse, Berichterstattung, Alarmierung, Bedienung und so weiter. Nachfolgend einige Beispiele, bei denen die 30-Sensoren-Freeware einen hohen Mehrwert bieten kann:

Syslog-/Trap-Manager
Zunächst ist hier der Einsatz der PRTG-Freeware als Syslog und SNMP-Trap Receiver zu nennen. Syslogs und SNMP-Traps liefern eine Vielzahl an Informationen zu Geräten in Form von Textnachrichten, die an einen entsprechenden Receiver geliefert werden. Mit einem einzigen Syslog- oder Trap-Receiver Sensor lässt sich theoretisch ein komplettes Netzwerk überwachen: Mit 10.000 Messages (Syslog oder Trap) pro Sekunde bietet die Software ausreichende Leistungsreserven. Die Messages werden gesammelt, können umfassend gefiltert und sortiert werden und dienen dann als Basis für Alarme, Meldungen ebenso wie für Berichte.

Überwachen von Webseiten
Um schnelle Antwortzeiten und die generelle Erreichbarkeit einer Website zu gewährleisten, ist eine ständige und umfassende Überwachung Pflicht. So lässt sich beispielweise mit dem http-Sensor der PRTG-Freeware die generelle Erreichbarkeit im Auge behalten, während über den HTTP Full Web Page-Sensor die Zeit gemessen wird, die zum Laden der kompletten Seite nötigt ist. Nutzer können so gezielt Inhalte einer Webseite auf Änderungen monitoren oder über den HTTP Transaction-Sensor Prozesse wie etwa eine Anmeldung oder das Absenden eines Formulars im Blick behalten.

Da jede PRTG-Freeware auch Remote Probes beinhaltet, besteht die Möglichkeit, über weltweit verteilte Remote Probes die Erreichbarkeit beziehungsweise Reaktionszeit der Internetseite aus anderen Ländern zu überwachen. Betreiber von Webseiten können so sichergehen, dass diese auch für internationale Kunden gut erreichbar sind. Zusätzlich lässt sich noch der eine oder andere Sensor nutzen, um beispielsweise den Webserver in das Monitoring einzubeziehen oder Backup-Prozesse zu überwachen.

E-Mail-Verkehr sicherstellen
Die E-Mail ist nach wie vor in den meisten Unternehmen das Kommunikationsmedium schlechthin. Daher sind Beeinträchtigungen beim Versand teils mit gravierenden Folgen verbunden. Ein konsequentes Monitoring warnt rechtzeitig, bevor Störungen zu Ausfällen werden und massive Schäden verursachen. PRTG bietet eine Vielzahl vordefinierter Sensoren zum Sicherstellen des E-Mail-Verkehrs, wie beispielsweise die E-Mail Round Trip-Sensoren, die den kompletten Sende- und Empfangszyklus einer E-Mail überwachen. Zusätzlich lassen sich dedizierte Exchange-, IMAP-, POP- oder SMTP-Sensoren nutzen, um einzelne Schlüsselkomponenten gezielt zu kontrollieren.

Datenbank-Monitoring
Ein weiterer neuralgischer Punkt in vielen Unternehmen sind Datenbanken. Ob interne Systeme oder Webseiten – die Performance vieler Prozesse hängt direkt von der Leistung der darunterliegenden Datenbank ab. Über vordefinierte SQL-Sensoren (MySQL, Microsoft SQL, ADO SQL, Oracle SQL) ermöglicht die PRTG Freeware ein tiefgehendes Monitoring von SQL-Datenbanken. Dabei überwacht ein Sensor verschiedene Standard-Parameter, erlaubt aber auch die Ausführung eigener SQL-Abfragen und lässt sich so einfach und gezielt an individuelle Anforderungen anpassen.

Überwachen von Druckern
Ein nicht funktionierender Drucker sorgt für verärgerte Nutzer. Bis zu 15 Drucker lassen sich mit der Freeware überwachen, indem der Administrator pro Drucker zwei Sensoren einsetzt: Einen Sensor, der Werte wie Tonerstand, Warteschlange, Papier et cetera ausliest und ein zweiter Sensor für Statistikwerte wie gedruckte Blätter. Das PRTG Maps-Feature – dabei handelt es sich um einfach zu erstellende HTML-Seiten – kann die Drucker auf einem Grundriss des Büros anzeigen, sodass der Administrator sofort weiß, wo der zu wartende Drucker steht. Über das integrierte Ticketsystem kann das Werkzeug auch direkt ein Ticket für den zuständigen Kollegen erzeugen.

Flow Monitoring
Was bei vielen anderen Monitoring-Lösungen als kostenpflichtiges Add-On geliefert wird, ist bei PRTG inklusive. Damit bietet sich die Freeware an, in kleinerem Umfang zum Monitoring von Routern und Switchen mittels Flow-Protokoll eingesetzt zu werden. Ein Flow Sensor (das Tool unterstützt NetFlow, sFlow, jFow und IPFIX) verarbeitet einen Flow Stream von einem Router oder Switch. Damit lassen sich mit der Freeware bis zu 30 Flow-fähige Geräte kostenlos im Auge behalten und so der gesamte Traffic, der über diese Geräte läuft, analysieren. Dies ermöglicht einen schnellen Überblick über Top Talkers, Top Protocols und Top Connections.

VMware Host Monitoring
Ebenso wie Flow Monitoring verlangt auch das Monitoring von VMware-Umgebungen oft nach kostspieligen Speziallösungen. Und ebenso wie die Flow-Sensoren sind auch VMware-Sensoren im Lieferumfang enthalten. So eignet sich die Freeware sehr gut dazu, um das VMware-eigene Monitoring um ein Alarmierungs- und Reporting-Tool zu erweitern. Über dedizierte VMware Host-Sensoren kann PRTG umfassende Leistungsdaten auslesen und verarbeiten. Darüber hinaus kann die Software auch noch die Hardware überwachen, auf der der VMware Host betrieben wird.

Fazit
Die rund 200 vordefinierten Sensortypen von PRTG eröffnen noch eine ganze Reihe weiterer Einsatzszenarien für die Freeware-Variante. So könnte der Administrator seine Firewalls überwachen, Storage-Lösungen, das Active Directory oder den Virenscanner. Besonders für Home-User oder kleinere Unternehmen ist auch der Fritzbox-Sensor eine interessante Option.



ln/Thomas Timmermann, Manager Sales & Marketing bei der Paessler AG

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