Anwenderbericht: Mobile Anwendungsszenarien am Flughafen München

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Anwenderbericht: Mobile Anwendungsszenarien am Flughafen München

25.01.2017 - 14:00
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Der Flughafen München zählt mit rund 41 Millionen Passagieren im Jahr 2015 zu den größten Flughäfen in Europa. Mobilität herrscht dort nicht nur auf den Start- und Landebahnen, sondern auch in der internen Organisation. Besonderes Augenmerk legen die IT-Verantwortlichen darauf, dass die zahlenmäßig ständig zunehmenden mobilen Prozesse sicher laufen und gut handhabbar sind. Der Anwenderbericht geht unter anderem darauf ein, mit welchen Werkzeugen sich der mobile Zugriff auf eine Vielzahl von Webanwendungen sicherstellen lässt.
Der Betreiber des Flughafens München ist die Flughafen München GmbH (FMG), an der zu 51 Prozent der Freistaat Bayern, zu 26 Prozent der die Bundesrepublik Deutschland und zu 23 Prozent die Landeshauptstadt München beteiligt sind. Die FMG ist für die gesamte Infrastruktur des Flughafens zuständig: von Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel über die kaufmännische Verwaltung, die Informationsschalter und die IT bis hin zur Verwaltung der Liegenschaften, Werkstätten und der Frachtabfertigung. Intelligent eingesetzte und verwaltete Smartphones und Tablets sind angesichts der Vielzahl von teilweise sehr heterogenen Aufgaben ein zentrales Organisationselement. Bei der Flughafen München GmbH macht deshalb Mobilität nicht auf dem Rollfeld halt, sondern durchzieht die gesamte Organisation.

Vielseitige mobile Anwendungsszenarien
Mobile Anwendungsfelder sind neben E-Mail und dem sicheren Speichern und Austauschen von Kontaktdaten vor allem der mobile Zugriff auf das Intranet, verschiedene Webdienste und auf SAP-Anwendungen. Letztere decken eine Vielzahl von Aufgaben ab: Das Spektrum reicht von Grafiken und Listen zur Auslastung von Geräten über Statusmeldungen bei Arbeitsprozessen bis hin zu verschiedenen Problemlösungs-Portalen. Angebunden werden diese SAP-Funktionalitäten über das Fiori-Portal, mit dem über einen gängigen Browser auf die entsprechenden SAP-Backend-Systeme zugegriffen werden kann.

Als Enterprise Mobility Management (EMM)-System wurde bei der Flughafen München GmbH vor gut zwei Jahren die MobileIron-Plattform mit Unterstützung des MobileIron-Partners CANCOM in München eingeführt. Über die Plattform verwaltet man derzeit rund 600 iPhones und iPads. Auf den Geräten ist ein Mix aus geschäftlichen und privaten Anwendungen zugelassen. Die FMG erlaubt dabei sowohl die private Nutzung geschäftlicher Geräte als auch die geschäftliche Nutzung privater Geräte. Apps aus dem Apple AppStore werden mittels Positivlisten im MobileIron AppStore bereitgestellt. Der Anwender hat die Möglichkeit, das MobileIron-Modul Docs@Work zum sicheren Speichern von geschäftlichen Daten zu nutzen.

Technisch ausgereift und leicht zu handhaben
Vor der Einführung der MobileIron-Plattform verwalteten die Verantwortlichen die damals zunächst eher geringe Anzahl von Smartphones und Tablets über die EMM-Suite von McAfee. "Solange wir nur wenige Mobilgeräte verwalten mussten und als Anwendungen lediglich E-Mail und Kontaktdaten zu schützen hatten, kamen wir mit McAfee ganz gut zurecht. Mit der stark gestiegenen Zahl an Mobilgeräten und den vielen anspruchsvollen Anwendungen, die mittlerweile dazugekommen sind, benötigten wir aber unbedingt ein technisch ausgereiftes und leicht handhabbares EMM-System", sagt Michael Meister, System Engineer, Servicebereich IT bei der FMG. Nachdem verschiedene EMM-Lösungen geprüft wurden, fiel aufgrund der Funktionsvielfalt und einfachen Installation die Entscheidung relativ schnell auf MobileIron.

Nutzererfahrung direkt wie im internen Netzwerk
Mit Hilfe von MobileIron Tunnel, einer App-spezifischen VPN-Lösung greifen die Nutzer in sicherer Weise auf verschiedene webbasierende Anwendungen, auf SAP-Backend-Module und auf das Intranet-Portal der Flughafen München GmbH zu. Maximilian Metzker, Projektleiter beim Implementierungspartner CANCOM, der das Projekt zusammen mit Michael Meister von der FMG betreute, kommentiert die gefundene Lösung folgendermaßen: "Durch das hohe Sicherheitsbestreben bei der FMG ergab sich die große Herausforderung, zum einen die Appliances von MobileIron nach Kundenwünschen zu implementieren und zum anderen den Mitarbeitern eine sehr native Nutzererfahrung zu bieten. Das Intranet wie auch die SAP-Anwendungen lassen sich nutzen als würde man sich direkt im internen Netzwerk befinden."

Kostenvorteile durch mobile Rechnungsbearbeitung
"Mit MobileIron haben wir die Basis, den FMG-Konzern hinsichtlich einer elektronischen Eingangsrechnungsbearbeitung mit Anbindung an einen Freigabeworkflow mobil abbilden und Kostenvorteile im Bearbeitungsprozess generieren zu können", sagt Walter Englmaier, Leiter Rechnungswesen der Flughafen München GmbH (FMG). Und Linda Brummer von der FMG-Tochtergesellschaft Aeroground GmbH erklärt: "Die Nutzung unserer mobilen BI-Applikation (Cubeware) in der MobileIron-Umgebung ermöglicht unseren Führungskräften flexibel und unabhängig vom Standort Reports und Kennzahlen abzurufen. Voraussetzung für die Anwendung ist der Zugriff auf die operative Datenbank. Durch die MobileIron-Umgebung werden nicht nur unsere hohen Sicherheitsrichtlinien eingehalten, sondern es erfolgt ein beschleunigter und effizienter Datenabruf."

Fazit
Die Flughafen München GmbH setzt drei virtuelle MobileIron-Appliances innerhalb einer VMware-Umgebung ein. Neben dem zentralen Verwaltungsserver MobileIron Core kommen zwei Sentry-Server zum Einsatz, einer in Richtung Exchange-Server und einer für Applikationen und Webportale. Wolfgang Schwaiger, Produkt Manager Voice, Servicebereich IT bei der FMG, deutet an, dass IT Mobile bei der Flughafen München GmbH ein Work in Progress ist: "Die Entwicklung der mobilen Infrastruktur bei der Flughafen München GmbH ist ein ständiger Prozess. Die Funktionsbandbreite der MobileIron-Plattform ist sehr groß. Diese wird allerdings auch benötigt, da aus den Fachabteilungen ständig neue Wünsche an uns herangetragen werden."

ln/Peter Machat, Director DACH und Osteuropa von MobileIron

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