Systemwartung und Problembehandlung in Windows 10

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Systemwartung und Problembehandlung in Windows 10

19.02.2018 - 09:00
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Die Behebung typischer Fehler in Windows 10 folgt weitestgehend den Best Practices der Vorgängerversionen – mit einigen spezifischen Anpassungen. Windows 10 bietet aber auch neue Funktionen und Tools, mit denen sich das Betriebssystem reparieren lässt. Aber auch kostenlose Tools helfen bei der Wartung von Windows.
Wie gewohnt starten Sie mit der Tastenkombination STRG+F8 den abgesicherten Modus zur Reparatur von Windows. Doch das gelingt nicht immer, weil Windows 10 zu schnell startet. Im Anmeldefenster können Sie deshalb auch die Shift-Taste gedrückt halten und aus dem Menü unten rechts einen Neustart auswählen. Danach startet der abgesicherte Modus. Sie können auch über die Systemkonfiguration den abgesicherten Modus aufrufen.

Dieses Tool starten Sie am schnellsten über die Eingabe von msconfig. In der Systemkonfiguration aktivieren Sie auf der Registerkarte "Start" die Optionen "Abgesicherter Start und Netzwerk". Und über die Option "Alternative Shell" steht auf dem Rechner dabei nur die Befehlszeile zur Verfügung. Sie können danach in der Befehlszeile neu starten, müssen dazu im Bootmanager aber den Eintrag für den abgesicherten Modus entfernen:
bcdedit /deletevalue {current} safebootalternateshell
Reparatur in der Registry
Funktioniert bereits die Aktualisierung zu Windows 10 nicht oder erhalten Sie bei der Aktualisierung einen Fehler mit der Bezeichnung "80240020", hilft die Anpassung der Registry. Dazu erstellen Sie den Schlüssel "HKEY_LOCAL_MACHINE \ SOFTWARE \ Microsoft \ Windows \ CurrentVersion \ WindowsUpdate \ OSUpgrade". In diesem Schlüssel legen Sie einen neuen DWORD-Wert mit der Bezeichnung "AllowOSUpgrade" und dem Wert "1" an.

Im Pfad "HKEY_LOCAL_MACHINE \ SOFTWARE \ Microsoft \ Windows NT\ CurrentVersion \ ProfileList" finden Sie verschiedene Benutzerprofileinträge. Benutzer, die Sie nicht mehr benötigen, sollten Sie aus diesem Pfad löschen. Das erhöht die Sicherheit, behebt Fehler bei der Aktualisierung zu Windows 10 und stabilisiert nach der Installation von Windows 10 das ganze System. Aber Achtung: In der Liste sind auch Systemprofile enthalten. Hier dürfen nur normale Benutzerprofile gelöscht werden.

Windows 10 sichern
Vor der Durchführung von Rettungsaktionen ist es sinnvoll, den Ist-Zustand des Rechners zu sichern. Hier eignet sich am besten eine Image-Sicherung, die das defekte System zunächst auf eine externe Festplatte sichert. Clonezilla [1] ist eine der bekanntesten Lösungen für das Klonen von kompletten Festplatten. Soll eine Festplatte oder Partition geklont werden, ist die Ultimate Boot-CD [2] ebenfalls hilfreich. Mit beiden Tools sichern Sie Windows 10 oder stellen das System wieder her.

Liegen in Windows Probleme vor, zum Beispiel beim Installieren von Updates, können Sie diese beheben, indem Sie interne Assistenten nutzen. Starten Sie in diesem Fall die Systemsteuerung und klicken auf "Probleme erkennen und beheben" bei "System und Sicherheit". Wählen Sie das Problem aus, das auf dem Rechner vorliegt. Anschließend scannt Windows den Computer und versucht Probleme zu beheben. Sie erhalten zum Abschluss entsprechende Meldungen. Diese Vorgänge helfen nicht immer, es gibt aber durchaus Chancen, die Probleme zu beheben.

In den Computerreparaturoptionen von Windows 10 steht der Menüpunkt "Starthilfe" zur Verfügung. Auch mit diesem Bereich lässt sich Windows häufig wieder reparieren, wenn das Betriebssystem nicht mehr startet.


Bild 1: Windows 10 verfügt selbst über verschiedene Assistenten zur Problemlösung.

Stürzt Windows 10 ab oder funktioniert nicht mehr richtig, ist eine Datensicherung der wichtigste Schutz. Mit dem Bordmittel "Robocopy" fertigen Sie Sicherungen Ihrer Dateien und Dokumente an. Das kostenlose Tool "Veeam Endpoint Protection" [3] fertigt darüber hinaus Komplettsicherungen von PCs mit Windows 10 an und kann diese bei Problemen über einen Wiederherstellungsdatenträger auch wiederherstellen – auch über das Netzwerk. Dazu installieren Sie Veeam Endpoint Protection und richten die Sicherung über einen Assistenten ein. Wiederherstellen können Sie mit dem Rettungsdatenträger oder in Windows. Für kleine Netzwerke ist das Tool ein durchaus interessantes Werkzeug.

Probleme mit SSD-Installation beheben
Teilweise kann es passieren, dass Windows 10 während einer Neuinstallation keine Partition anlegen kann – vor allem bei neuen SSD-Festplatten. In diesem Fall sollten Sie überprüfen, ob im BIOS des Rechners die eingebaute Festplatte in der Bootreihenfolge ganz oben steht.

Zusätzlich sollten Sie SD-Karten, USB-Sticks und externe Datenträger vom Rechner entfernen. Im BIOS sollten Sie darauf achten, dass die SSD-Festplatte als erstes Bootmedium eingetragen ist. Das müssen Sie oft an mehreren Stellen vornehmen. Wenn das nicht hilft, sollten Sie vorübergehend die Kabel aller anderen Datenträger abziehen.
 
Seite 1: Windows 10 sichern
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jp/ln/Thomas Joos

[1] www.clonezilla.org
[2] www.ultimatebootcd.com
[3] www.veeam.com/de/windows-endpoint-server-backup-free.html

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