Im Test: Collax V-Bien Office

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Im Test: Collax V-Bien Office

26.03.2018 - 00:00
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Auch kleine Unternehmen, Filialbetriebe, Gemeinschaftspraxen und Freiberufler haben häufig den Bedarf, ihren zentralen Server hochverfügbar auszulegen. Die Realisierung scheitert jedoch oft an den hohen Kosten sowohl für die Hard- als auch Software. Collax V-Bien Office positioniert sich als bezahlbare Lösung für Virtualisierung und Hochverfügbarkeit in sehr kleinen Umgebungen. Wir haben uns dieses Komplettpaket im April-Heft genauer angesehen.
Collax ist auf Linux spezialisiert und hat, basierend auf der Virtualisierung mit KVM, ein Komplettpaket entwickelt, das vor IT-Ausfällen schützen und zuverlässig dafür sorgen soll, dass die unternehmenskritischen Anwendungen stets verfügbar sind. Collax arbeitet dazu mit diversen deutschen Anbietern von Serverhardware zusammen und das Komplettangebot besteht aus zwei Serverknoten, Software, Support und dem speziellen, patentierten "Collax Fencing Device". Das Resultat ist ein einfach administrierbarer HA-Cluster zu einem Einstiegspreis deutlich unter 6000 Euro. Je nach Virtualisierungsbedarf lassen sich die Server in gewissen Grenzen skalieren, um die Bedürfnisse von KMUs und Freiberuflern individuell zu erfüllen.

Seitens Collax gibt es zwei Auslieferungsvarianten: Zertifizierte Fachhandelspartner bekommen vorinstallierte, aber nicht endgültig konfigurierte Knoten, nicht-zertifizierte Partner können einen fertig konfigurierten und lizenzierten Cluster erhalten. Letzteres bekamen wir für unser Testlabor zur Verfügung gestellt und teilten dazu Collax vorab zwei freie IP-Adressen aus unserem Netz, Netztyp, Gateway, DNS-Server und den Domainnamen mit. Drei Tage später wurden die Systeme in Form eines noch durchaus tragbaren Pakets geliefert.

Fazit
Im Test überzeugte V-Bien Office als vollwertige Virtualisierung zum günstigen Preis. Völlig ausreichend ist die Betriebssystemunterstützung, die die aktuellen Windows-Versionen sowie diverse Linux-Distributionen umfasst. Insofern ist V- Bien vielseitig einsetzbar. Hinsichtlich der unterstützten Compute-Ressourcen ist die Skalierbarkeit allerdings begrenzt. Zu bedenken ist dabei aber, dass Collax neben der Office-Variante noch V-Bien sowie V-Bien Pro im Portfolio hat, um so preislich gestaffelt Lösungen für unterschiedliche Anforderungen anbieten zu können.

Collax V-Bien Office ist eine sehr interessante Wahl für KMUs und Freiberufler, wenn sie nach einem Komplettpaket für Virtualisierung und Hochverfügbarkeit suchen. Zum Einsatz kommen preiswerte Serversysteme verschiedener deutscher Anbieter, die vielfach auf zuverlässigen Standardkomponenten wie beispielsweise von Supermicro basieren. Hinsichtlich der benötigten Compute-Ressourcen bieten diese die Systeme mit unterschiedlicher CPU- und Speicherausstattung an. Zu beachten ist allerdings, dass Collax V-Bien auf einen HA-Cluster mit zwei Hosts begrenzt ist. Mit den drei Varianten V-Bien Office, V-Bien sowie V-Bien Pro, die den Einsatz unterschiedlich leistungsfähiger Serverhardware erlauben, koppelt Collax die Lizenzkosten an den möglichen Nutzungsumfang. Die Anzahl der VMs ist erfreulicherweise in keinem Fall begrenzt.

Die Virtualisierung mit V-Bien basiert auf KVM, sodass sich die Kosten in Grenzen halten. Die Möglichkeit, das Komplettpaket vorkonfiguriert zu beziehen, hilft bei der Reduzierung der Einrichtungskosten. Nachdem eine Inbetriebnahme nur wenig Fachwissen voraussetzt, ist diese von einem halbwegs versierten Käufer auch in Eigenregie durchführbar.

Diverse Ausfalltests haben gezeigt, dass der HA-Cluster mit verschiedenen Ausfallszenarien erfreulich gut zu Recht kommt, indem das Fencing bei spontanen Ausfällen reagiert, einen Host abschaltet und die darauf laufenden VMs auf dem verbleibenden neu startet. Bei sich langsam ankündigenden Problemen sorgt Proactive HA dafür, dass virtuelle Maschinen vor einer Abschaltung automatisch migriert werden. Bei mehreren gleichzeitigen Verbindungsausfällen kann es allerdings zu Situationen kommen, in denen ein manuelles Eingreifen erforderlich ist.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 04/2018 ab Seite 16.




ln/Jürgen Heyer

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