Lizenzmodelle von Windows 10 und Windows Server 2016 (3)

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Lizenzmodelle von Windows 10 und Windows Server 2016 (3)

19.11.2018 - 00:00
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Die größte Neuerung in der Windows-Lizenzierung ist "Windows-as-a-Service". Damit ist vor allem gemeint, dass es in Zukunft keine neue Hauptversion von Windows geben wird, sondern Windows 10 das letzte neue Windows sein wird. Doch das Betriebssystem steht – genau wie Windows Server 2016 – wie gewohnt in verschiedenen Ausprägungen und Leistungsumfängen bereit. Es lohnt sich daher, genau zu recherchieren, welche Edition in welcher Lizenzvariante eingesetzt werden soll. Im ersten Teil der Serie erklären wir, was Sie bei Clientzugriffslizenzen und der Lizenzierung von Hyper-V Server 2016 beachten müssen.
Clientzugriffslizenzen beachten
Für die Editionen Standard und Datacenter benötigen Sie weiterhin Clientzugriff-Lizenzen (CALs). Auch in Windows Server 2016 können Sie diese benutzerbasiert oder pro Gerät erwerben, dürfen diese aber nicht aufsplitten. CALs und Remotedesktop-Clientzugrifflizenzen (RDCALs) sowie Lizenzen für die Active-Directory-Rechteverwaltung (ADRMS) sind auch in Windows Server 2016 weiterhin notwendig, aber nur in den Editionen Standard und Datacenter. Auch hier gibt es zukünftig Gerätelizenzen oder Benutzerlizenzen für den Zugriff. Sie müssen bereits vor der Bestellung Ihrer Lizenzen planen, welchen Lizenztyp Sie einsetzen wollen.

Sie können die verschiedenen Lizenzen miteinander mischen. Es ist jedoch wie erwähnt nicht erlaubt, die einzeln erhältlichen Lizenzpakete in Geräte- und Benutzerlizenzen aufzusplitten. Sie dürfen also ein 5er-Paket Gerätelizenzen und ein 5er-Paket Benutzerlizenzen für einen Server kaufen und lizenzieren. Es ist aber nicht erlaubt, diese Pakete zum Beispiel zwei Mal als Gerätelizenz und acht Mal als Benutzerlizenz zu verwenden. Auch ist nicht zulässig, mit CALs von Vorgängerversionen auf Server mit Windows Server 2016 zuzugreifen.

Lizenzieren Sie mit Geräte-CALs, müssen Sie für jeden PC, der auf diesen Server zugreift, eine Lizenz kaufen, unabhängig davon, wie viele Benutzer an diesem PC arbeiten. Wenn Sie PCs betreiben, zum Beispiel im Schichtbetrieb, an denen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Benutzer arbeiten, benötigen Sie für diese PCs nur jeweils eine Geräte-CAL. Im umgekehrten Fall, wenn also ein Benutzer mit mehreren PCs, Notebook oder Smartphones auf den Server zugreift, benötigen Sie für diesen Benutzer mehrere Geräte-CALs, da dieser Benutzer mit mehreren PCs auf den Server zugreift. Alternativ können Sie eine Benutzer-CAL kaufen.


Bild 2: Wie von Microsoft gewohnt, benötigen Unternehmen nicht nur die Betriebssystemlizenzen, sondern auch die Client-Zugriffsrechte. Hier ist genau zu planen, ob Geräte- oder Benutzer-CALs eine optimale Kostenstruktur ergeben.

Bei Benutzerlizenzen müssen diese genau der Anzahl der Benutzer zugewiesen werden, die insgesamt mit dem Server arbeiten. Es ist nicht erlaubt auf einem Server Lizenzen von Standard und Datacenter zu mischen. Sie dürfen eine Lizenz auch nicht auf mehrere Server aufsplitten.

Ein Beispiel: In Ihrem Unternehmen sind 100 Mitarbeiter beschäftigt, von denen jedoch lediglich 63 mit PCs am Server arbeiten. Erwerben Sie Geräte-CALs, wird jede gekaufte Lizenz einem bestimmten PC zugeordnet. Mit diesen PCs können sich jetzt beliebig viele Mitarbeiter mit Servern verbinden, wenn sich diese zum Beispiel PCs im Schichtbetrieb teilen. Wenn neue PCs hinzukommen, müssen Sie für diese PCs weitere Gerätelizenzen kaufen.

Im nächsten Beispiel gehen wir von einer IT-Firma aus, in der 40 Mitarbeiter beschäftigt sind. Von diesen 40 Mitarbeitern arbeiten 25 mit der Windows-Domäne. Jeder dieser Mitarbeiter hat einen PC und ein Notebook, mit denen er am Server arbeitet. Obwohl in diesem Unternehmen nur 40 Mitarbeiter beschäftigt sind, verbinden sich 50 PCs mit dem Server. Es müssen in diesem Beispiel daher 50 Gerätelizenzen erworben werden. Wenn das Unternehmen seine Lizenzen jedoch als Benutzerlizenz erwirbt, werden lediglich 25 Lizenzen benötigt, da nur 25 Benutzer mit Server arbeiten.

Windows Server 2016 für kleine Unternehmen
Sehr kleine Unternehmen können auf Windows Server 2016 Essentials setzen. Einen Nachfolger für SBS 2012 Standard mit Exchange und einem SQL-Server gibt es nicht. Wollen Sie Microsoft Exchange nutzen, müssen Sie den Weg über Office 365 gehen oder Exchange auf einer eigenen Servermaschine getrennt lizenzieren.

Windows Server 2016 Essentials verfügt über eine eigene Verwaltungsoberfläche, die als Dashboard bezeichnet wird. Mit diesem lassen sich Clientcomputer und Benutzer zentral verwalten, auch ohne IT-Kenntnisse. Der Server erlaubt die Anbindung von maximal 25 Benutzern und 50 PCs. Wenn mehr im Einsatz sind, benötigen Sie die Standard-Edition von Windows Server 2016. CALs sind für Essentials-Benutzer nicht notwendig. Neu seit Windows Server 2012 R2 ist die Möglichkeit, die Essentials-Funktionalitäten auch als Serverdienst in den Editionen Datacenter und Standard zu installieren. Das ist bei Windows Server 2016 weiterhin der Fall.

Die kleinste Edition von Windows Server 2016 ist Foundation. Diese stellt Microsoft nur für OEMs zur Verfügung. Der Server verfügt über die Standardverwaltungstools von Windows Server 2016, also kein eigenes Dashboard wie Essentials. Außerdem lassen sich an Windows Server 2016 Foundation maximal 15 Benutzer anbinden. Clientzugrifflizenzen sind in diesem Fall ebenfalls nicht notwendig.

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jp/ln/Thomas Joos

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