Seite 2 - Strategien für eine IT-Modernisierung mit der Cloud

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Seite 2 - Strategien für eine IT-Modernisierung mit der Cloud

20.02.2019 - 14:00
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So gehen Sie die Transformation an
Um die Vorteile einer ganzheitlichen Cloudnutzung voll ausreizen zu können, muss ein Unternehmen bereit sein, die bestehende IT-Unternehmensarchitektur zu hinterfragen sowie Business und IT gemeinsam in eine bewusst moderierte Transformation einzubinden. Und es muss ebenso akzeptieren, dass eine Transformation nicht von heute auf morgen erfolgen wird, sondern unter Umständen mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Der Weg in die Cloud bedingt Veränderungsbereitschaft, Zeit und Geld. Insbesondere ein vollständiger Wechsel in die Cloud stellt eine große Herausforderung an das Management des Prozesses dar. Diese Bausteine bilden auf dem Weg in die Cloud die Basis für den Erfolg:
  1. Status Quo: Zunächst ist das IT-Applikationsportfolio der aktuellen IT-Unternehmensarchitektur entlang der (hoffentlich) aktuellen IT-Strategie zu bewerten. Hier spielen insbesondere technische Befähigung (Legacy) und Anforderungen an zukünftige Applikationsentwicklungen (Ausrichtung auf sich verändernde Geschäftsmodelle) eine Rolle, um in einer ersten Sondierung herauszufinden, welche öffentlichen Cloud-Plattformen und -Frameworks oder SaaS-Alternativen sich eignen.
  2. Target IT Enterprise Architecture: Auf Basis der Erkenntnisse aus der Status-Quo-Phase kommt es zu einem Entwurf des Zielbilds insbesondere hinsichtlich der Cloudnutzung. Unternehmerische Rahmenbedingungen und Bewertungskriterien für Cloud-Kandidaten werden definiert. Eine erste Skizze der Transformation in die Cloud entsteht.
  3. Buy-In: Zwischen der Management-Ebene und der IT wird – nicht nur wegen Budget und Investitionen – das gewählte Zielbild verbindlich vereinbart, um damit für die anstehende Transformation alle Verantwortlichen im Boot zu haben.
  4. Wahl des Providers: Im Rahmen des vereinbarten Zielbilds und der definierten Bewertungskriterien evaluiert das Unternehmen nun die vorselektierten Kandidaten (Cloudplattformen/-Frameworks, Sourcing-Provider) konkret und wählt final einen Kandidaten aus. Sollte das Zielbild mehrere Provider bedingen, empfiehlt es sich, mit einem Provider zu starten und bei Bedarf, und nachdem die Transformation einen gewissen Reifegrad erreicht hat, weitere zu etablieren.
  5. Migration: Mit der Migration der Applikation(en) in die Cloud ergibt sich auch zwangsläufig eine Umstellung des Betriebsmodells und des Änderungsmanagements. Die jeweiligen Cloudumgebungen und Frameworks erfordern spezielles Know-how über Betrieb und Veränderung der Applikationen. Das agile Betriebsmodell der Cloud erfordert zudem eine andere Herangehensweise an Problemstellungen und neue Denkweisen. Entsprechend sind die Infrastrukturorganisation und die Betriebsprozesse anzupassen.
  6. Anpassung der Legacy-Systeme: Ein Teil der Applikationen wurde im neuen Zielbild als Legacy-Applikationen klassifiziert. Es ist unvermeidlich, dass zumindest ein Teil dieser Applikationen nicht abgelöst, sondern erst einmal mitgenommen werden muss (also doch: lift and shift). Diese Anwendungen sind hinsichtlich ihrer speziellen Betriebsumgebung (Operating Systems, Skalierung, Sicherheits- und Kapazitätsanforderungen) in der Cloud zu analysieren und schrittweise in die Cloud zu migrieren. Ein vorab in der Transformation erarbeitetes Step-by-Step-Szenario für die Modernisierung der Legacy-Anwendungen bringt Klarheit.
  7. Menschen mitnehmen: Die Einbindung der Verantwortlichen bringt Unterstützung für die Transformation. Dies ist aber nicht ausreichend. Unternehmen brauchen Cloudexperten – auch die Belegschaft muss sich weiterentwickeln, um den Anforderungen der neuen Technologie künftig gewachsen zu sein. Die Nutzung neuer Technologien, der Ausblick auf bessere Standardisierung und Automatisierung helfen sicherlich der IT mit dem hohen Anpassungsdruck fertig zu werden. Konsequentes Change Management und Coaching für Technologien und agile Prozesse sind aber unbedingt notwendige, flankierende Maßnahmen.
Fazit
Cloudcomputing kann ein Katalysator für die Modernisierung und Automatisierung der IT sein. Richtig aufgesetzt, profitieren Unternehmen mit der Transition in die Cloud in vielen Bereichen: Klarheit in fachlichen Prozessen, ein verbindliches Zielbild der zukünftigen IT-Unternehmensarchitektur, notwendige Ablösung von Legacy Applikationen, Agilität und last but not least Kosteneinsparungen durch optimierte Skalierbarkeit, Flexibilität und Effizienz.


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ln/Frank Schröder, Partner und IT Architecture Excellence bei der DARCBLUE AG

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