Im Test: Sapien PowerShell Studio 2020

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Im Test: Sapien PowerShell Studio 2020

22.02.2021 - 00:00
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Skripte umweht traditionell der Nimbus, dass nur Programmierer richtig mit ihnen umgehen können. Doch für den Einsatz der PowerShell auf Windows-Systemen bieten Editoren eine Arbeitsumgebung, die diese Hürden absenkt. PowerShell Studio 2020 ist eine Entwicklungsplattform mit Skript-Editor und -Debugger sowie GUI-Designer. Wir haben die Software getestet und waren positiv von den vielen Einstellmöglichkeiten überrascht, die allerdings etwas Einarbeitungszeit benötigen.
Für die meisten IT-Profis dürfte es keine Frage sein, dass sie bei ihrer täglichen Arbeit auch Skripte einsetzen. War das in früheren Zeiten eine absolute Domäne der Unix-/Linux-Systeme und ihrer diversen Shell-Interpreter, hat Microsoft in den letzten Jahren deutlich aufgeholt. PowerShell ist als moderne Scripting-Sprache inzwischen gut etabliert und gerade auf den Serversystemen der Windows-Welt kommt sie in vielen Fällen bereits standardmäßig für Konfigurations- und Überwachungsaufgaben zum Einsatz.

Unter Scripting-Puristen gilt dabei natürlich die Maßgabe, dass nur die Arbeit direkt auf der Kommandozeile die wahre Art und Weise ist, um solche Aufgaben zu erledigen. Aber Windows-Administratoren sind das Arbeiten mit einer GUI gewohnt und bevorzugen häufig diesen Weg. Zudem müssen sich auch die hartgesottensten Entwickler eingestehen, dass die Unterstützung durch Editoren mit Features wie Syntaxhervorhebung die Arbeit erleichtern kann. Microsoft trägt dieser Tatsache durchaus Rechnung, indem der Hersteller seine Betriebssysteme standardmäßig mit einer Entwicklungsumgebung für die PowerShell ausliefert, die als ISE – Integrated Scripting Environment – bekannt ist. Daneben existiert zudem eine ganze Reihe an Entwicklungsumgebungen und reinen Editoren für die PowerShell. Dazu gehört auch die Software PowerShell Studio 2020 des US-amerikanischen Unternehmens Sapien.

Überwältigende Anzahl an Features und Einstellungen
Beim Starten zeigt PowerShell Studio stets eine Seite mit Links zu Sapien-Informationen sowie entsprechenden Social-Media-Einträgen an. Diese lassen sich aber in den Einstellungen deaktivieren. Wie bei vielen amerikanischen Produkten üblich, steht auch PowerShell Studio ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung. Insgesamt ist der erste Eindruck der Oberfläche nur mit "überwältigend" zu beschreiben: Die Software bietet dem Benutzer so viele Einstellmöglichkeiten und Menüs an, dass die Orientierung zunächst schwerfällt. Der Eindruck entsteht, dass es sich hier um ein typisches Entwicklerwerkzeug handelt, in das der Hersteller möglichst viele Optionen hineingelegt hat.

Ohne Frage hilft es dann, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen und die Oberfläche entsprechend einzustellen. So änderten wir zunächst die GUI mittels der zur Verfügung stehenden Skins von der standardmäßigen dunklen Oberfläche – ein Trend, der im Moment fast alle Betriebssysteme und Anwendungen erfasst hat – auf eine GUI im Stil "Office 2019 colorfull". Leicht war diese Einstellung, die wir zunächst in den allgemeinen "Settings" suchten, allerdings nicht zu finden. Erst wer auf den kleinen, blauen Kreis in der rechten oberen Ecke des Programms klickt, bekommt die entsprechende Auswahl angezeigt. Die gesamte Oberfläche setzt die sogenannten Ribbons ein, die beispielsweise auch in Microsoft Office zum Einsatz kommen und sich ein- und ausblenden lassen.

Fazit
Wer PowerShell-Skripte in vollem Umfang einsetzen will, findet mit PowerShell Studio 2020 eine Software, die fast alle Eventualitäten abdeckt. Dadurch bietet das Programm aber auch so viele Möglichkeiten, Einstellungen und Menüs, dass die Orientierung Einsteigern zunächst schwerfallen mag. Die Oberfläche bietet das unserer Meinung nach typische Bild eines Entwicklerwerkzeugs: viele Einstellmöglichkeiten in einer großen Anzahl von Menüs.

Damit ist auch die Zielgruppe ziemlich genau definiert. PowerShell Studio ist sicher kein Tool für den Einsteiger, der erstmals oder nur gelegentlich in die Funktionen der PowerShell hineinschnuppern möchte. Es ist eine Software für den professionell arbeitenden Entwickler und/oder Administrator, der im Rahmen seiner Tätigkeit die entsprechenden Skripte auch mit kompletter Windows-Oberfläche entwickeln und einsetzen will.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 03/2021 ab Seite 22.




jm/ln/Thomas Bär und Frank-Michael Schlede

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