Im Test: Seagate Business Storage 4-Bay NAS

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Im Test: Seagate Business Storage 4-Bay NAS

04.11.2013 - 00:00
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Speicherkapazität können Administratoren nie genug zur Verfügung stellen. Da locken dann schnell günstige Angebote wie 16 TByte für gut tausend Euro. Soviel bietet Seagate mit seinem Business Storage 4-Bay NAS an. Ob es sich dabei um eine lohnende Investition handelt, haben wir uns im Test genauer angesehen. Ein Ergebnis schon vorweg: Die Firmware kann mit der überzeugenden Hardware des Geräts leider nicht mithalten.
Die Eckdaten für das "Business Storage 4-Bay NAS" [1] aus dem Hause Seagate klingen gut: vier Hotswap-fähige Bays für SATA-II-Festplatten in Verbindung mit zwei GBit-Ethernet-Anschlüssen und einem USM-Port – eine herstellereigene Speicherschnittstelle, die auf SATA basiert. Das Ganze in einem kompakten Gehäuse mit einem CNS3420 Dual-Core Prozessor mit 700 MHz und 512 MByte RAM und einem LCD-Display. Zum Lieferumfang des Geräts gehört ein Netzteil mit je einem Anschlusskabel für Europa und USA, ein Ethernet-Kabel, eine CD sowie eine Kurzanleitung für die Erstinstallation.

Nach dem Auspacken präsentiert sich die handliche kleine Kiste im trendigen Schwarz und einem großzügigen Display auf der Vorderseite. Darüber lassen sich recht einfach die wichtigsten Informationen über das NAS auslesen, etwa dessen Name, die IP-Adresse, die Speicherauslastung oder der Firmware-Stand. Hinter dem Display verbergen sich die vier stehend montierten Bays für die Festplatten. Jede dieser Bays ist mit einer grünen LED versehen, die den Betriebszustand der zugehörigen Festplatte anzeigt. Über der Tür findet sich der USM-Schacht. Darunter der Netzschalter und drei blaue LEDs für die Betriebsbereitschaft und die beiden Ethernet-Ports. Rechts unten schließlich findet sich noch ein USB-Port. Auf der Rückseite positioniert sind der Restknopf, der Anschluss für das Netzteil, die beiden Ethernet-Ports sowie ein weiterer USB-Port.

Inbetriebnahme mit kleinen Hürden
Die mehrsprachige Kurzanleitung half uns tadellos durch die Inbetriebnahme, die innerhalb weniger Minuten ohne Probleme erledigt war. Ist die vorkonfigurierte IP-Adresse des NAS wider Erwarten nicht in der Netzwerkumgebung von Windows oder Solaris auffindbar, hilft eine auf der mitgelieferten CD befindliche Software weiter. Die erste Überraschung erlebten wir allerdings nach der Auswahl der Option "Installation". Wir erhielten eine Fehlermeldung, dass die Software nicht für Server, sondern nur für Clients geeignet sei. Erst der Besuch des angegebenen Links brachte Licht ins Dunkel: Bei der zu installierenden Software handelt es sich um die Backup-Software – bis dahin war nicht bekannt, welche Software überhaupt installiert werden sollte. Die bedeutet, dass die zum Lieferumfang gehörenden zehn Backuplizenzen für professionelle Netzwerker keinen großen Nutzen bringen, weil sich nur einzelne Clients damit sichern lassen – Server bleiben außen vor beziehungsweise kosten extra.


Bild 1: Der erste Schritt bei der Inbetriebnahme des NAS ist die Entscheidung für einen RAID-Level

Weiter ging es mit der eigentlichen Konfiguration des NAS. Die Anleitung hierzu findet sich in englischsprachigen PDF-Dateien, die sich wohl aus Aktualitätsgründen nicht auf der mitgelieferten CD befinden. Stattdessen findet sich in der Installations-Software ein Link zu den Anleitungen im Internet. Diese sind anwenderfreundlich untergliedert in Anleitungen für Administratoren und Anleitungen für Anwender. Wir haben uns für die manuelle Methode entschieden und die einzelnen Punkte gemäß der Anleitung für Administratoren abgearbeitet. Für die Web-Oberfläche stehen übrigens elf Sprachen zur Auswahl, unter anderem Deutsch.

Als Erstes sollte der Administrator abwägen, ob er das voreingestellte RAID 5 mit vier Festplatten beibehalten möchte, weil eine spätere Änderung alle Daten auf den Platten löscht. Enttäuscht haben wir an dieser Stelle übrigens zur Kenntnis nehmen müssen, dass das NAS keine Hotspare-Festplatte verwaltet. Das heißt, der Administrator erstellt entweder ein RAID 5 mit vier Festplatten oder eines mit drei und einem zweiten Volume ohne RAID-Schutz. Oder er entscheidet sich für eine der anderen möglichen RAID-Optionen 0, 1 oder 10. Alternativ ist auch JBOD nutzbar.

Je nach RAID-Konfiguration muss der Nutzer viel Zeit bei der Ersteinrichtung mitbringen – das Initialisieren eines RAID 5 mit drei Festplatten zu je 4 TByte lief bei uns über 18 Stunden! Dieser Vorgang muss allerdings nur ein einziges Mal durchlaufen und nur dann, wenn die bestehende Konfiguration geändert werden soll.

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Oliver Wagner

[1] www.seagate.com/de/de/external-hard-drives/network-storage/business/

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