Seite 2 - Im Test: Seagate Business Storage 4-Bay NAS

Lesezeit
3 Minuten
Bis jetzt gelesen

Seite 2 - Im Test: Seagate Business Storage 4-Bay NAS

04.11.2013 - 00:00
Veröffentlicht in:
Solides Share- und Benutzermanagement
Im nächsten Schritt sind dann die Freigaben an der Reihe. Der Name der Verzeichnisse lässt sich frei wählen. Darüber hinaus gilt es festzulegen, welche Protokolle für den Zugriff auf das Verzeichnis zur Verfügung gestellt werden sollen. Zur Auswahl stehen CIFS, FTP, NFS (Linux), AFS (Apple) sowie WebDAV. Damit sollten sich alle wichtigen Umgebungen abbilden lassen. Darüber hinaus kann der Administrator an dieser Stelle nützliche Dienste wie den "Recycle Bin Service" oder den "Encryption Service" aktivieren. Während der erste dafür Sorge trägt, dass gelöschte Dateien zunächst in einen Papierkorb wandern und über diesen wiederherstellbar sind, verschlüsselt der zweite entsprechend gekennzeichnete Verzeichnisse.

Den Schlüssel kann der IT-Verantwortliche selbst eingegeben oder automatisch generieren und auf einem USB-Stick speichern, der an einem der beiden Ports eingesteckt wird. Einmal erstellt, kann der Stick dann entfernt werden und ist nur dann wieder einzustecken, wenn das NAS neu bootet. Darüber hinaus steht noch ein "Media Service" zur Verfügung. Ein derart gekennzeichnetes Verzeichnis kommt automatisch bei der Speicherung heruntergeladener Mediendateien zum Einsatz. Der zugehörige Dienst ist anschließend noch zu aktivieren und es ist anzugeben, in welchen Intervallen er auf neue Inhalte prüfen soll.

Anschließend sind Benutzer und Benutzergruppen an der Reihe. Benutzergruppen sind gerade bei der schnellen Einrichtung einheitlicher Rechte hilfreich, weil sie den Vorgang erheblich beschleunigen. Jeder neu angelegte Benutzer kann einer vorhandenen Benutzergruppe hinzugefügt werden. An dieser Stelle entdeckten wir einen groben Fehler im System: Ein gelöschter Benutzer wurde nur zum Teil gelöscht. Während er in der Oberfläche noch angezeigt wurde, scheint er im NAS selbst nicht mehr vorhanden zu sein. Intensive Nachforschungen der Techniker bei Seagate haben dann ergeben, dass unser NAS einen technischen Defekt hatte. Er wurde daraufhin ausgetauscht – das Austauschgerät verhielt sich dann bei der Benutzerverwaltung korrekt.

Abschließend werden die angelegten Verzeichnisse verrechtet. Hier wird unterschieden zwischen Benutzer- und Gruppenrechten. In jeder dieser beiden Gruppen lässt sich der Zugriff vollständig oder nur lesend gewähren beziehungsweise vollständig unterbinden. Andere Abstufungen sind leider nicht möglich – dafür ist der öffentliche Zugriff mit nur einem Mausklick erledigt.


Bild 2: Freigegebene Verzeichnisse lassen sich mit zahlreichen Einstellungen versehen

Globaler Zugriff mit Einschränkungen
Im nächsten Schritt wollten wir dann den sogenannten "Global Access" aktivieren. Dabei handelt es sich um einen Service, der es ermöglicht, von jedem beliebigen Internetcomputer auf das eigene NAS zuzugreifen – also quasi eine private Cloud. Hierfür ist bei tappin.com ein kostenloses Konto einzurichten und auf dem NAS zu aktivieren. Dieser Versuch kostete uns etliche Nerven, denn die Oberfläche behauptete zwar, es habe alles funktioniert, ein Zugriff war aber nicht möglich. Zunächst führte die technische Hilfe von Seagate dieses Problem auch auf einen Fehler in unserem NAS zurück. Nachdem aber der Austausch des Geräts das Problem nicht beheben konnte und das NAS beim Test an einem Router ohne Domäne korrekt arbeitete, musste das Problem im Netzwerk zu suchen sein. Schließlich stelle sich heraus, dass die eigene Cloud nur dann funktioniert, wenn die IP-Adresse des NAS fest vergeben ist und nicht vom Windows-Server zugewiesen wird.

Wenn Global Access dann funktioniert, kann jeder Anwender, den der Administrator dafür freigeschaltet hat, per Internetbrowser von extern auf seine Freigaben zugreifen. Dabei kann der Anwender entscheiden, ob er auf seinem eigenen Arbeitsplatz einen zugehörigen Agent installieren möchte. Tut er das, so steht ihm im Internet auch der Speicher des Arbeitsplatzrechners zur Verfügung – sofern der Rechner am Arbeitsplatz angeschaltet bleibt. Diese Funktion ist recht nützlich, falls ein Anwender einmal vergessen haben sollte, eine Datei vom lokalen Arbeitsplatz auf das NAS zu verlagern, um sie von Extern nutzen zu können. Alternativ zum Global Access verwaltet der NAS DDNS-Dienste. Allerdings stehen hierfür nur DynDNS und No-IP zur Verfügung. Hierfür genügt es dann, die entsprechenden Daten einzutragen und der NAS überträgt die eigene IP an den DDNS-Provider. In einem zweiten Schritt ist natürlich noch sicherzustellen, dass der Router eingehende Verbindungen korrekt umleitet.

Firmware-Updates frei Haus
Von Haus aus befindet sich das NAS in einer Arbeitsgruppe. Alternativ lässt es sich in eine Domäne aufnehmen. Allerdings haben wir uns auch hier bei den ersten Versuchen eine blutige Nase geholt. Die Aufnahme in die Domäne wollte ohne Angabe von Gründen nicht klappen. Selbst mit dem Austauschgerät und der Hilfe von Seagate hatten wir in diesem Punkt kein Glück. Erst ein Firmwareupdate von Anfang August brachte dann die erhoffte Erlösung und das NAS fand den Weg in die Domäne.

Damit sind wir auch schon bei einem weiteren wichtigen Punkt, den Firmware-Updates. Wie unser Test zeigt, sind diese vor allem bei Geräten mit Kinderkrankheiten ein wichtiger Bestandteil des Service seitens des Herstellers. Seagate ist hier recht aktiv, sonst hätten wir diesen Artikel hier gar nicht fertigstellen können. Der getestete NAS bietet die Funktion, Updates automatisch zu einer vom Administrator bestimmten Uhrzeit, gar nicht oder nach Aufforderung zu installieren. Wir raten zu der Option auf Anfrage. So ist gewährleistet, dass einerseits kein Update ungesehen vorüberzieht und andererseits nichts automatisch installiert wird – unter Umständen mit der Konsequenz, dass gesetzte Einstellungen nicht mehr funktionieren. Das NAS bietet die Möglichkeit, Benachrichtigungsmails bei neu erhältlichen Updates zu verschicken. Solche Nachrichten werden übrigens auch dann verschickt, wenn eine Festplatte ausfällt oder wenn andere Personen auf die per Global Access zur Verfügung gestellte Dateien zugreifen.


  <<Vorherige Seite                Seite 2 von 3                     Nächste Seite>>






Oliver Wagner

Tags

Ähnliche Beiträge

Drei zentrale Herausforderungen für das Datenmanagement

Daten sind ein unverzichtbarer Vermögenswert für Unternehmen geworden. Für ITAdministratoren bedingt dies, neben fundamentalen Datenmanagement-Anforderungen, Veränderungen in den Bereichen Organisationsstruktur, Kultur und Leadership sowie Rollen und Skills voranzutreiben. Der Fachartikel zählt die drei größten Herausforderungen auf, vor denen Organisationen in Bezug auf Datenmanagement stehen.

Im Test: Power Admin Storage Monitor 9.3

Eine effiziente Planung der Storage-Landschaft und ihrer Verfügbarkeit setzt detailliertes Wissen über Beschaffenheit und Alter der gespeicherten Daten voraus. Power Admin Storage Monitor verspricht, den Datenbestand umfassend zu analysieren, laufend zu überwachen und automatisch auf Ereignisse zu reagieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Windows, doch das flexible Tool bindet auch andere Speicher im Netzwerk per SNMP an.

All-Flash-Rechenzentrum beim Bio-Großhändler

Seit vielen Jahren arbeiten Storage-Anbieter daran, All-Flash-Systeme so zu konzipieren, dass sie sich nicht nur für Tier-1-Anwendungen, sondern zur Speicherung aller Daten im Rechenzentrum verwenden lassen. Das Ziel, dessen Erreichung vor allem die Anschaffungskosten im Weg standen, lautete: All-Flash-Data Center. Wie sieht es in der Praxis aus? Ein deutsches Handelsunternehmen berichtet erstmals über seine Alltagserfahrungen.