Enterprise-SSDs von Intel im Performance-Test

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Enterprise-SSDs von Intel im Performance-Test

17.08.2015 - 00:00
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Anfang 2014 versprach Intel, den Storage-Markt mit schnellen SSDs und neuen Interfaces aufzumischen und kündigte schon das Ende der Ära mechanischer Platten an. Seitdem differenziert sich das Storage-Angebot des Chip-Giganten immer weiter aus. Wir haben uns in diesem Test angesehen, wie es um die Performance der Enterprise-Modelle DC S3610 und DC S3710 bestellt ist.
Intels SSD-Palette umfasst drei Produktgruppen: Consumer-Ware mit dreistelliger Produktbezeichnung, die teureren Speicher aus der Intel-Pro-Serie und schließlich die Produkte fürs Rechenzentrum, erkennbar am vorgestellten Kürzel DC (für Data Center), und vierstelligen Zahlencodes, die entweder einem P (für PCI Express) oder S (für SATA) folgen.

Die hier getesteten Modelle DC S3610 und DC S3710 bilden also das obere Ende von Intels aktuellem SSD-Angebot ab. Die DC S3710 ist der direkte Nachfolger der im letzten Jahr eingeführten DC S3700 und optimiert für Anwendungsfälle mit hoher Schreib-Performance und -Last. Die DC S3610 ist eine neue Linie, die sich zwischen der DC S3500 und S3700 positioniert. Intel sieht die DC S3610 für gemischte Workloads, für schreibintensive Anwendungen bietet die DC S3700 eine wesentlich längere Haltbarkeit.

Die beiden SSDs sind Intels erste Flash-Speicher im 20nm-Prozess, die explizit für den Einsatz im Rechenzentrum konzipiert sind. Damit, und in Verbindung mit einem neuen Controller, versprechen sie Performance-Steigerungen von bis zu 25 Prozent. Die Lebensdauer soll trotz der dichteren Zell-Packung unverändert bleiben, Intel verspricht bei der S3710 wie auch bei der S3700 bis zu zehn volle Schreibvorgänge am Tag (DWDs) über fünf Jahre hinweg. Bei der S3610 sind es dagegen drei DWDs.

Intels Produktbeschreibungen geben für I/O-Performance, Bandbreite und Latenzen jeweils Maximalwerte an und gehen bei der Beschreibung der Testmethodik nicht ins Detail. Deshalb lohnt sich eine herstellerunabhängige Performance-Untersuchung und eine Gegenüberstellung mit den Vorgängermodellen, die teilweise auch noch verfügbar sind. Mit der von der Thomas-Krenn.AG entwickelten Open Source-Software TKperf lassen sich rundenbasierte, synthetische Tests mit unterschiedlichen Workloads fahren. Effekte wie veränderte Performance bei frisch in Betrieb genommenen SSDs oder Übergangseffekte zwischen einzelnen Workloads wirken sich bei TKperf nicht auf die Testergebnisse aus. Es werden nur Performance-Daten berücksichtigt, bei denen sich die SSD in einem stabilen Zustand befindet. (Weitere Details siehe Kasten "Über TKPerf" auf der nächsten Seite).

Synthetische Tests spiegeln zwar nicht das reale, anwendungsabhängige Verhalten im Rechenzentrum wieder, sind jedoch gut geeignet, um die Performance ähnlicher Produkte untereinander zu vergleichen. Wer genau wissen muss, ob seine Applikation von der Performance von SSDs profitiert, wird um einen Feldtest nicht umhin kommen.

Testergebnisse
In der Gegenüberstellung der I/O-Leistungen der neuen Enterprise-SSDs mit den Vorgängern zeigt sich ein deutlicher Leistungssprung, insbesondere bei zufälligen Workloads mit ausschließlich Lese- beziehungsweise Schreibvorgängen. Bei gemischten Workload liegt das Feld dichter beieinander.


Bild 1: IO-Performance bei unterschiedlichen Workloads und einer eineitlichen Blockgröße von 4k (IOPS-Test).

Bemerkenswert ist, dass in unseren Tests der S3700 und der S32710 die von Intel angegebenen Maximalwerte bei den Schreiboperationen jeweils deutlich übertroffen werden. Bei der S3610 hingegen liegen die gemessenen Performancewerte sowohl für Lese- als auch für Schreibvorgänge nur leicht oberhalb der von Intel angegebenen Höchstwerten.

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ln/Georg Schönberger, Technology Expert bei der Thomas-Krenn.AG

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