Seite 3 - Datenträger und Speicherpools verwalten (3)

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16.05.2016 - 00:00
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Festplatten mit Tools testen
Je älter eine Festplatte ist, umso höher ist auch die Gefahr, dass die Festplatte defekte Sektoren aufweist. Das bemerken Sie meist erst dann, wenn es zu spät ist und der Computer nicht mehr funktioniert. Sie sollten daher Festplatten regelmäßig auf Fehler prüfen. In Festplatten ist dazu SMART (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) integriert. Diese Funktion überwacht die Festplatte auf Fehler. Sie können den aktuellen SMART-Zustand mit Zusatztools auslesen und anzeigen.

Ein sehr interessantes Tool ist die Freeware HDDScan [2], die Festplatten auf Fehler scannt. Der Vorteil dieses Werkzeugs ist, dass Sie es nicht installieren müssen und daher auch auf USB-Sticks verwenden können, um Rechner schnell und unkompliziert auf Fehler zu scannen. Sie können die Oberfläche von Festplatten testen lassen und die SMART-Informationen auslesen.

Wählen Sie dazu zunächst die entsprechende Festplatte aus und klicken dann auf die Schaltfläche in der Mitte. Anschließend können Sie einen Test starten, der im unteren Bereich angezeigt wird. Klicken Sie doppelt auf einen Test, den Sie gerade ausführen, sehen Sie den aktuellen Status. Findet die Software einen Fehler, können Sie diesen auch in einer Suchmaschine eingeben und erhalten meist Hinweise, woran das Problem liegt, sowie eventuelle Anleitungen zur Behebung des Fehlers.


Vermuten Sie einen Fehler auf der Festplatte, etwa wegen klickender Geräusche und Einträgen in der Windows-Ereignisanzeige unter "Windows-Protokolle / System", sollten Sie im ersten Schritt die Sektoren der Festplatte sowie die Zuordnungen des Dateisystems testen. Die Ereignisanzeige starten Sie am schnellsten durch Eingabe von eventvwr auf der Startseite.


Bild 5: HDDScan stellt die SMART-Werte einer Festplatte grafisch dar und erlaubt so,
Festplattenfehler genauer zu untersuchen und zu beheben.


Geben Sie in der Eingabeaufforderung mit Administratorrechten chkdsk /f /r ein. Wollen Sie die Systemfestplatte testen, müssen Sie nach der Eingabe des Befehls den Computer neu starten. Findet der Chkdsk-Befehl Fehler und behebt diese, sollten Sie schnellstmöglich alle Daten Ihres Systems auf einen anderen Datenträger sichern und die defekte Festplatte ersetzen. Außerdem sind weitere Tests mit den folgenden Tools sinnvoll, um das Ausmaß des Fehlers zu erkennen.

Weiterführende Tests von Festplatten nehmen Sie zum Beispiel mit der Freeware SeaTools [3] von Seagate vor. Das Tool testet die meisten Festplatten auf Fehler, nicht nur die von Seagate hergestellten. Ein sehr ausführliches Handbuch erhalten Sie unter [4].

Western Digital bietet mit Data LifeGuard [5] ebenfalls ein solches Werkzeug an, das auch als Windows-Anwendung zur Verfügung steht. Nach dem Start liest Data LifeGuard die Festplatten des Systems ein. Über das Kontextmenü der einzelnen Festplatten starten Sie die Tests.

Hitachi stellt seinen "Drive Fitness Test" [6] als ISO-Datei zur Verfügung. Brennen Sie die Tools als Image auf einen Datenträger und booten mit diesem den Computer. Mit Drive Fitness Test können Sie auch Festplatten anderer Hersteller auf Fehler überprüfen.

Ein weiteres wichtiges Tool, das Ihnen genau anzeigt, welche Festplatte sich an welchem Controller befindet, ist DriveControllerInfo [7]. Sie müssen das Programm nicht installieren, sondern können es direkt starten. Nach dem Einlesen der Informationen sehen Sie die wichtigsten Angaben zu den Laufwerken und den geladenen Treibern. Für diese Software müssen Sie das Feature .NET-Framework 3.5 installieren.

Microsoft bietet aus der Sysinternals-Toolsammlung [8] ebenfalls Programme an, die bei der Analyse helfen. Die Werkzeuge müssen nicht installiert werden und lassen sich auch in Skripte einbauen. Aber auch andere Anbieter stellen kostenlose Tools zur Verfügung.

Anwender, die große Datenmengen zu speichern haben, können mit dem Bereinigen von Datenträgern eine große Menge an Speicherplatz einsparen. Als Zusatzeffekt verringern sich auch der Platzbedarf von Datensicherungen und der Zeitraum, in dem die Sicherung abgeschlossen wird.

Das Tool DiskView [9] zeigt zum Beispiel in einer grafischen Oberfläche die Dateien auf dem Datenträger an und wie viel Speicherplatz diese belegen. Über das Textfeld "Highlight" wählen Sie Dateien aus, die DiskView hervorheben soll. Per Klick auf eine einzelne Datei ist zu sehen, wie viel Speicherplatz diese belegt.

DiskView hilft auch dabei, die Fragmentierung einer Datei zu überprüfen. Mit dem Tool lassen Sie sich für Festplatten genau anzeigen, auf welchem Cluster sich die ausgewählte Datei befindet. Die Ausgabe lässt sich auch exportieren. Das Tool ist hilfreich beim Auffinden von großen Dateien auf den Datenträgern, um Speicherplatzfresser zu eliminieren oder auf andere Datenträger auszulagern. Zoomen Sie im unteren Bereich bis auf die einzelnen Cluster des Datenträgers, lässt sich per Klick auf einen Cluster anzeigen, welche Datei im entsprechenden Bereich gespeichert ist. Außerdem hebt DiskView alle weiteren Cluster hervor, in denen andere Teile der Datei ebenfalls gespeichert sind.

Die Freeware GetFoldersize [10] ist seit Jahren eines der bekanntesten Tools, um den Speicherverbrauch von Dateien und Ordnern auf verschiedenen Datenträgern zu analysieren. Der Anbieter stellt auch eine portable Version zur Verfügung. Nach dem Start listet das Tool zunächst alle verbundenen Datenträger auf und zeigt detaillierte Informationen zum freien beziehungsweise dem bereits belegten Speicherplatz an. Über das Kontextmenü wählen Sie "Laufwerk einlesen" aus und erhalten auf der linken Seite eine Liste der Ordner und Dateien inklusive des verbrauchten Speicherplatzes. Auf diesem Weg lässt sich sehr schnell feststellen, welche Ordner den meisten Speicherplatz belegen. Das Tool arbeitet auch problemlos mit Netzlaufwerken, was vor allem beim Einsatz von NAS-Systemen wichtig ist.

Vom gleichen Anbieter gibt es auch eine Freeware, um Dateidubletten zu finden. Das Tool AllDup [11] darf von Privatpersonen und von Unternehmen kostenlos eingesetzt werden. In Kombination können Sie mit den beiden Werkzeugen GetFoldersize und AllDup effizient Speicherplatz auf dem Rechner freigeben.


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jp/ln/Thomas Joos

[2] http://hddscan.com
[3] www.seagate.com/de/de/support/downloads/seatools/
[4] www.seagate.com/staticfiles/[...]/SeaTools_for_Windows.DE.pdf
[5] www.chip.de/downloads/Western-Digital-Data-LifeGuard-Diagnostics_29715653.html
[6] www.hgst.com/support/hard-drive-support/downloads#DFT
[7] http://download.orbmu2k.de/download.php?id=48
[8] https://technet.microsoft.com/en-US/sysinternals
[9] https://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896650
[10] www.getfoldersize.com
[11] www.alldup.de/download_alldup.php

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