Seite 2 - Windows Server 2016: Snapshots von VMs erstellen (3)

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18.02.2019 - 00:00
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Sonderfall Hyper-V-Cluster
Setzen Sie Hyper-V im Cluster ein, müssen Sie bei der Datensicherung und der Erstellung von Prüfpunkten einige Dinge beachten. Sie sollten es möglichst vermeiden, Prüfpunkte von laufenden virtuellen Maschinen in Clustern zu erstellen. Setzen Sie nämlich einen solchen Prüfpunkt zurück, resettet dieser nicht nur den Inhalt der virtuellen Festplatten, sondern auch den des Arbeitsspeichers der VM. Dieser Umstand bereitet vor allem im Zusammenhang mit der Livemigration Probleme. Wenn Sie also Prüfpunkte von VMs in einem Cluster durchführen wollen, fahren Sie die VM sicherheitshalber herunter. Auch wenn Sie einen Prüfpunkt auf eine VM anwenden wollen, sollten Sie die Maschine dazu kurz außer Betrieb nehmen.

Bei Domänencontrollern sichern Prüfpunkte auch die Active-Directory-Datenbank. Setzen Sie auf einem Domänencontroller einen Prüfpunkt zurück, kann es zu Inkonsistenzen der AD-Datenbank kommen, die auch die anderen Domänencontroller beeinflussen. Das liegt daran, dass im Active Directory alle Objekte eine bestimmte Nummer besitzen, die Update Sequence Number (USN). Jeder Domänencontroller hat eine eigene Liste dieser USNs und befindet sich auch selbst in dieser Liste. Setzen Sie einen Prüfpunkt zurück, ändern sich die USNs zahlreicher Objekte, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Inkonsistenzen führt. In jedem Fall aber trennen die anderen Domänencontroller den wiederhergestellten Domänencontroller vom Netzwerk, um das Problem zu beheben.

Vermeiden Sie daher möglichst Prüfpunkte auf Domänencontrollern, wenn Sie mit Standardprüfpunkten arbeiten. Bei den neuen Produktionsprüfpunkten wird auch die Active-Directory-Datenbank erfasst. Zwar hat Microsoft das Problem seit Windows Server 2012 R2 mit der GenerationID und mit Windows Server 2016 durch die Produktionsprüfpunkte besser im Griff, aber generell ist das Sichern von Servern, die eine Datenbank bereitstellen, über Prüfpunkte nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Das gleiche gilt übrigens für alle Server, die eine Datenbank nutzen, auch Exchange und SQL. Sie sollten solche Datenbanken niemals über Prüfpunkte zurücksetzen, und wenn dann nur, wenn Sie Produktionsprüfpunkte einsetzen.

In Hyper-V haben Sie weiterhin die Möglichkeit, einem Gastsystem eine differenzierende virtuelle Festplatte zuzuweisen. Dazu bauen die Festplatten auf eine übergeordnete Festplatte mit einer Windows-Installation auf und speichern die Daten auf einer eigenen Festplatte. Für Domänencontroller ist das nicht empfohlen, da sich solche Festplatten zu leicht wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen lassen. Hier gibt es das gleiche Problem wie mit den Prüfpunkten.

Fazit
Prüfpunkte sind ein wichtiges Hilfsmittel in Hyper-V-Umgebungen. Allerdings sollten Administratoren diese Funktion mit Bedacht einsetzen und nur so viele Prüfpunkte einsetzen wie notwendig. Diese beeinträchtigen nämlich die Leistung von VMs und sollten nur dann Verwendung finden, wenn auch die Konfiguration der VM angepasst wird. Setzen Sie mehrere Snapshots ein, kann es schnell passieren, dass der Status eines Servers oder dessen Daten verloren gehen. Es ist wichtig zu verstehen, wie Hyper-V bei Snapshots generell vorgeht und welche Daten gelöscht werden oder erhalten bleiben. Mit den neuen Produktionsprüfpunkten optimiert Microsoft zwar die generelle Vorgehensweise in Hyper-V, die grundsätzliche Struktur bleibt aber beim Alten.

Seite 2: Sonderfall Hyper-V-Cluster

Im ersten Teil haben wir uns angesehen, was genau Produktionsprüfpunkte ausmacht und wie Sie diese konfigurieren. Im zweiten Teil des Workshops gingen wir darauf ein, wie Sie bei der Arbeit mit Snapshots Leistungseinbrüche vermeiden und wie genau sie Prüfpunkte anlegen.

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ln/Thomas Joos

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