Seite 2 - Red Hat Virtualization: Best Practices (3)

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Seite 2 - Red Hat Virtualization: Best Practices (3)

21.06.2021 - 00:00
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Hyperconverged-Variante für kleinere Umgebungen
Wer sich teuren Shared Storage sparen möchte oder nur eine kleinere Umgebung wie in einem Branch-Office betreibt, kann die Hyperconverged-Version von RHV einsetzen. Diese erfordert von den Hypervisor-Knoten eine zweite LUN, bevorzugt als RAID-6-Array, sowie separate LAN-Adapter für die Speicherspiegelung. RHHI arbeitet in Dreiergruppen mit drei, sechs oder neun Hosts. Dabei fasst das verteile Gluster-Dateisystem die Platten der Hosts zu gespiegelten Verbänden zusammen. In einem Setup mit drei Knoten beispielsweise liegen die VM-Abbilder auf den Disks aller Hypervisoren, sodass zwei Knoten ausfallen könnten, ohne dass Daten verloren gehen. Alternativ arbeitet RHHI mit einem "Arbiter"-Knoten. Dann liegen nur zwei Kopien der Daten vor. Der dritte Knoten sichert lediglich die Metadaten des verteilten Dateisystems und fungiert als Quota um Split-Brain-Situationen zu vermeiden.

In der Praxis läuft RHHI überraschend performant, wenn die LAN-Anbindung für das Speichernetzwerk passt. Unsere Installation mit drei Knoten, die NMVE-Speicher und eine 10-GBit/s-Anbindung einsetzte, erreichte eine Disk-Performance von 600 MByte/s Read/Write-Durchsatz innerhalb der VMs. Für ein Drei-Node-Setup offeriert das Cockpit-Management des Hypervisors eine UI-geführte Gluster-Installation. Wer ein Sechs- oder Neun-Node-Setup aufsetzen möchte, muss die Gluster-Konfiguration per Gdeploy – dem Gluster-Setup-Tool – händisch ausführen. Diese Prozedur ist jedoch gut dokumentiert.

Fazit
Spätestens seit der Version 4 ist RHV eine solide und zuverlässige Enterprise-Virtualisierungsplattform, die den Vergleich mit vSphere nicht zu scheuen braucht. Funktionell fehlt es an ein paar Stellen, die in der Praxis jedoch eine untergeordnete Rolle spielen, so wie die Fault-Tolerance-Funktion. Die RHV-UI hingegen weiß zu überzeugen. Prinzipiell bietet die Management-GUI alle die Funktionen und Übersichten, die sich Admins wünschen. Dafür mangelt es RHV an der großen Auswahl von Drittanbietertools, wie sie für vSphere existieren. Gerade bei den Backuptools fällt die Auswahl klein aus. Immerhin unterstützt nun auch Veeam neben SEP Sesam die RHV-Plattform.

Ein bisschen ein Sorgenkind bleibt der RHV-Manager-Knoten mit seiner zentralen Datenbank. Hier geht es nicht ohne gute Pflege und regelmäßige Backups. Weil es aber für alle RHV-M-Komponenten sowie das Datenbankschema eine ausführliche Dokumentation gibt, lassen sind Schäden an der RHV-M-Konfiguration oder der Datenbank eigentlich immer ohne Datenverlust reparieren. Im Gegenzug liefert Red Hat freie Tools und Funktionen mit. Auf Basis der Automatisierung mit Ansible offeriert Red Hat eine Reihe von Playbooks für Disaster Recovery, ähnlich dem Tool "VMware Site Recovery Manager". Zudem gibt es mit IMS ein leistungsstarkes Toolset auf Basis von Ansible und Cloudforms, das automatisiert bestehende vSphere-VMs nach RHV migriert.

RHV überzeugt durch eine benutzerfreundliche Oberfläche, einen großen Funktionsumfang ohne separate, teure Lizenzen und ist bestens in moderne Scale-out-Virtualisierungs-Tools (Open Stack) und Container-Plattformen (Openshift) integriert.

Seite 2: Hyperconverged-Variante

In der ersten Folge des Workshops gingen wir auf die Grundlagen von RHV ein und erklärten die architektonischen Unterschiede zu vCenter. Im zweiten Teil des Workshops haben wir uns nach einem kurzen Blick auf mögliche Netzwerkvarianten mit der Installation von RHV beschäftigt.

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dr/ln/Max Lessel

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