Untrennbar: Backup und Disaster Recovery

Lesezeit
2 Minuten
Bis jetzt gelesen

Untrennbar: Backup und Disaster Recovery

03.04.2013 - 13:00
Veröffentlicht in:
Mit der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Medien steigen die Ansprüche an die Verfügbarkeit von Dateien, Ordnern und E-Mails. Von Jahr zu Jahr müssen dabei immer größere Datenmengen gesichert werden. Eine funktionale Datensicherung sowie ein minutenschneller und zuverlässiger Restore sind in der heutigen Zeit unerlässlich. In unserem Beitrag setzen wir uns mit Sinn und Notwendigkeit von Disaster Recovery auseinander und richten unser Augenmerk besonders auf das Mailbox-Recovery.
Entscheidende Punkte bei Backup und Recovery sind heute schnelle Wiederherstellungszeiten, kürzere Recovery Time Objectives (RTO) und eine zügige Datenmigration. Die Ansprüche an das Disaster Recovery als wichtige Lösung im Ernstfall sind gestiegen: Sowohl bezüglich Schnelligkeit, Funktionalität und Qualität. Wichtig ist daher schon beim Prozess der Sicherung ein gewisses Backup-Qualitätsmanagement. Gleichzeitig dürfen die Bemühungen um Datensicherheit die Performance im Unternehmensnetzwerk nicht beinträchtigen. Zu einem umfassenden Backup gehört auch die Sicherung des Exchange-Servers, weil sich immer mehr wichtige Informationen oft nur noch in E-Mails oder auch E-Mailanhängen verbergen. Durch fortschrittliche Technologien ist Backup und Disaster Recovery im Idealfall nicht mehr eine Aufgabe von Tagen, sondern von Minuten.

Risiken minimieren
Die Risiken eines Datenverlustes sind enorm. Plakative, früher oft zitierte Statistiken wie "90 Prozent der Unternehmen, die einen Datenverlust erleiden, überleben die darauffolgenden zwei Jahre nicht" sind ungenau und erst einmal nur alarmierend. Differenzierter sind Studien wie etwa von der Aberdeen Group, die die Streuung der Risiken zum Beispiel in kleinen und mittleren Unternehmen exakt benennt. Danach verteilen sich zum Beispiel bei mittleren Unternehmen die Ursachen des Datenverlustes in 28 Prozent der Fälle auf zufälliges Löschen, auf menschliche Fehler (24 Prozent), Viren und Malware (20 Prozent) und Fehler einer Anwendung (33 Prozent). Die Risiken sind zu breit gestreut, sodass absolute Sicherheit nie möglich ist.

Enorm sind auch die Kosten im Schadensfall: Aberdeen beziffert die Kosten von einer Stunde Nichtverfügbarkeit der Daten auf 70.000 bis 130.000 Euro. Analysten vermuten, das schlechtes Backup im Schnitt zu fast 30 Stunden Downtime im Jahr führt, während optimales Disaster Recovery diese Quote auf ein bis zwei Stunden reduzieren kann. Backup ist also für das Unternehmen ein geldwerter Vorteil. Auch bei Exchange-Servern spart ein fortschrittliches Backup enorme Kosten, wenn etwa ein Unternehmen im Rahmen einer gerichtlichen Anfrage gezielt bestimmte E-Mails zu einem Sachverhalt zur Verfügung stellen muss. Die Kosten einer Suchodyssee durch ein Meer von Brick-Level-Backups eines Exchange-Servers im Vergleich zu einer eleganten Suchfunktion bei direkter Wiederherstellung aus einer Backup-Datei unterscheiden sich enorm.

Umfassende Anforderungen an die Backup-Qualität
Backup für eine schnelle Wiederverfügbarkeit der Daten ist kein simples Spiegeln von Dateien. Es bedarf einer Lösung, die hinreichende Sicherheit bietet, ohne die Effektivität des Unternehmensnetzwerks zu beinträchtigen. Zudem darf sich ein Backup nicht nur auf den Datenbestand eines Unternehmens beschränken. Zur umfangreichen datenträgerbasierten Sicherung einer Unternehmens-IT, mit der vollständige, differenzielle und inkrementelle Abbilder von Zeitpunktsicherungen des gesamten Systems erfasst werden können, gehören auch die Sicherung von Betriebssystem, Anwendungen und individuellen Konfigurationseinstellungen. So lassen sich nicht nur Daten wiederherstellen, sondern ganze Infrastrukturen von Unternehmen. Daten müssen nicht nur vorhanden sein. Man muss auch mit ihnen arbeiten können.


Bild 1: Hardwareunabhängige Wiederherstellungstechnologien bieten hohe Flexibilität und ein Plus an Sicherheit

Eine Fülle von wichtigen Einzelfeatures definiert die neue Qualität des Disaster Recovery, mit der sich aus einem garantiert auslesbaren Backup-Image Daten innerhalb von wenigen Sekunden wiederherstellen lassen. Die Qualität einer sicheren Disaster-Recovery-Strategie fängt dabei schon beim Anlegen der Backups an. Da auch die Datenwelt und Konfigurationslandschaft in Unternehmen immer unübersichtlicher wird, ist es auch wichtig, beispielsweise aktive und inaktive Systeme zu sichern. Auch die Möglichkeit, im Bedarfsfall Festplatten exakt zu klonen, sollte gewährleistet sein.

Wichtig ist eine schnelle Wiederherstellung von Bare Metal-Sicherung über eine bootfähige Wiederherstellungs-CD. Die Rettung der Daten ist dabei im Ernstfall flexibel auf unterschiedlicher Hardware oder in und von virtuellen Umgebungen möglich. Dabei müssen die verschiedensten Dateistrukturen unterstützt werden. Mit GPT- und UEFI-Partitionen, Large-Block Disks sowie den neuesten Versionen von Oracle VirtualBox können gute Backup-Lösungen umgehen.

Eine Frage der Geschwindigkeit
Bereits die Art der Backup-Erstellung bedingt die Schnelligkeit der Wiederherstellung. Eine virtuelle Boot-Technologie realisiert deutlich kürzere Wiederherstellungszeiten (Recovery Time Objectives) und die Möglichkeit, ohne großen Zeitaufwand Backup-Images auf ihre Funktionsfähigkeit zu testen. Dank der VirtualBoot-Technologie kann der Administrator binnen weniger Minuten ein Failover eines Systems als virtuelle Maschine (VM) initiieren, und das mit einem einfachen Rechtsklick auf ein beliebiges Server-Backup-Image. Mithilfe von Technologien zur hardwareunabhängigen Wiederherstellung lassen sich Daten auch auf neuer Hardware wiederherstellen. Optional kann auch ein virtueller Stand-By-Server automatisch erstellt werden, womit ein produktiver Server schon vor einem Ausfall komplett als virtuelles System wiederhergestellt und für den Notfall einsatzbereit ist.




                                                Seite 1 von 2                     Nächste Seite>>






Richard Zinner, Head of Technical Department bei StorageCraft/ln

Ähnliche Beiträge

Im Test: Heimdal Patch & Asset Management

Ein zeitgemäßes Patchmanagement darf sich angesichts der vielfältigen Bedrohungen nicht allein auf die Microsoft-Produkte konzentrieren, sondern muss sich auch verbreiteten Drittanbieteranwendungen widmen. Der dänische Anbieter Heimdal Security geht noch einen Schritt weiter und hat eine ganze Suite zum Schutz vor Cyberbedrohungen im Programm. Mit dem Fokus auf das Patchen haben wir uns das cloudbasierte Angebot genauer angesehen.

Device-Management mit Microsoft Intune und Office 365 - Zwei Wege, ein Ziel

Um Geräte im Netzwerk oder mobile Geräte, die auf das Netzwerk zugreifen, zu verwalten, bietet sich für Unternehmen entweder Office 365 Mobile Device Management oder Microsoft Intune an. Ein Unterschied zwischen den beiden Lösungen besteht vor allem im Preis. Während das Device-Management zu vielen Abonnements in Office 365 gehört, muss Microsoft Intune gesondert abonniert werden. In diesem Beitrag stellen wir beide Ansätze vor.