Seite 2 - Windows Server 2012: Serverrollen und Features installieren

Lesezeit
2 Minuten
Bis jetzt gelesen

Seite 2 - Windows Server 2012: Serverrollen und Features installieren

16.06.2014 - 00:00
Veröffentlicht in:
Unbeaufsichtigte Installation von Rollen und Features
Neben der beschriebenen Möglichkeit, Rollen und Features über deren jeweilige Namen und die PowerShell zu installieren, können Sie in der PowerShell auch die XML-Steuerungsdatei verwenden, die Sie im Assistenten zum Installieren von neuen Rollen im letzten Fenster speichern können. Um etwa auf einem anderen Server die gleichen Rollen und Features zu installieren, nutzen Sie die PowerShell und geben die XML-Datei mit, indem Sie das Cmdlet "Install-WindowsFeature" mit der Option "-ConfigurationFilePath" aufrufen: Zum Beispiel Install-WindowsFeature -ConfigurationFilePath C:\Daten\iis.xml.

Die Funktion "Deployment Image Servicing and Management" (DISM) bietet zur besseren Automatisierung der Einrichtung und Installation von Serverrollen auch für Core-Server unter Server 2012 effiziente Möglichkeiten. Mit Dism lassen sich schnell und einfach wichtige Serverrollen installieren, auch skriptbasiert. DISM bietet mit "/Online /Get-Features" auf Core-Servern die gleichen Möglichkeiten, wie bisher "Oclist" in 2008 R2. Das Tool Oclist ist in Windows Server 2012 nicht mehr verfügbar, das gilt auch für ServerManagerCMD.


Bild 2: Serverrollen lassen sich in der PowerShell über eine XML-Datei installieren

Verschiedene Verwaltungsaufgaben lassen sich mit DISM schneller durchführen, als in der grafischen Oberfläche. Neben der Möglichkeit, Rollen zu installieren, lassen sich mit DISM auch Windows-Images einlesen. Verwenden Sie die Option "/Online", bearbeitet DISM das aktuell gestartete Betriebssystem. Um ein WIM-Image zu laden, eignet sich der Befehl dism /Mount-Wim /MountDir:Ordner /WimFile:WIM-Datei /Index:1. Der Ordner zum Mounten muss vorhanden und leer sein.

Möchten Sie die Internetinformationsdienste (IIS) auf einem Core-Server auch über das Netzwerk verwalten, ist die Vorgehensweise folgende:
  1. Installieren Sie die IIS-Verwaltung auf dem Core-Server mit dism /Online /Enable-Feature /FeatureName:IIS-ManagementService.
  2. Aktivieren Sie die Remoteverwaltung, indem Sie den Wert "1" beim Registry-Eintrag "EnableRemoteManagement" unter "HKLM \ SOFTWARE\ Microsoft \ WebManagement \ Server" setzen.
  3. Mit Net start wmsvc starten Sie den Dienst für die Remoteverwaltung.
Eine Möglichkeit, DNS auf einem Core-Server zu installieren, ist der Befehl dism /Online /Enable-Feature /FeatureName: DNS-{Server-Core-Role}. Über "/Disable-Feature" lässt sich die Rolle wieder entfernen. Zusätzlich muss der Systemdienst für DHCP noch gestartet werden:
sc config dhcpserver start= auto
net start dhcpserver
Weitere Serverrollen sind zum Beispiel:

  • Dateireplikationsdienst (File Replication Service, FRS): dism /Online /Enable-Feature /FeatureName:FRS-Infrastructure
  • Distributed File System Replication: dism /Online /Enable-Feature /Feature-Name:DFSN-Server
  • Network File System: dism /Online /Enable-Feature /FeatureName:ServerForNFSBase und dism /Online /Enable-Feature /FeatureName:ClientForNFS-Base
  • Standardrolle eines Druckservers: dism /Online /Enable-Feature /FeatureName: Printing-ServerCore-Role-WOW64
  • Line Printer Daemon (LPD): dism /Online /Enable-Feature /FeatureName:Printing-LPDPrint-Service
  • Active Directory Lightweight Directory Services (AD LDS): dism /Online /Enable-Feature /FeatureName:DirectoryServices-ADAM-ServerCore
  • Active Directory-Zertifikatdienste: dism /Online /Enable-Feature /FeatureName: CertificateServices
Auch diese Rollen lassen sich mit der Option "/Disable-Feature" beim Einsatz von DISM wieder deinstallieren.

Serverrollen mit dem Best Practices Analyzer überprüfen
Mit Windows Server 2012 erweitert Microsoft die automatische Überprüfung der Serverrollen durch den Best Practices Analyzer (BPA). Dieser gehört zu den Bordmitteln in Windows Server 2012 und steht im neuen Server-Manager auch für die Überprüfung von Serverrollen über das Netzwerk zur Verfügung. Nahezu alle Serverrollen lassen sich effizient überprüfen und das Ergebnis zentral anzeigen.

Installieren Sie Serverrollen, kann es auch bei Profis durchaus zu fehlerhaften Konfigurationen kommen. Dazu hat Microsoft den Best Practices Analyzer entwickelt, der die Server regelmäßig auf Konfigurationsprobleme überprüft und entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung vorschlägt. Diese sind seit Windows Server 2008 R2 fest in das Betriebssystem integriert. Neu in Windows Server 2012 ist auch die standardmäßige Integration des BPA für Hyper-V. Diesen mussten Sie in Windows Server 2008 R2 nachträglich installieren. Dies ist in Windows Server 2012 nicht mehr notwendig. Der BPA kann jetzt auch Hyper-V auf Konfigurationsprobleme überprüfen.

Im Dashboard des Server-Managers sind schließlich für alle Serverrollen die BPA-Ergebnisse aller Server zu sehen. Allerdings muss dazu zunächst ein Scan der Rechner im Netzwerk gestartet werden. Klicken Sie in der Ansicht "Alle Server" auf einen Server im oberen Bereich, sehen Sie unten wichtige Fehlermeldungen der Ereignisanzeige. Im oberen Bereich ist außerdem zu erkennen, ob die entsprechenden Server online sind und ob Windows Server 2012 aktiviert ist. Diese Informationen haben nichts mit dem BPA zu tun, ergänzen aber dessen Informationen.


  <<Vorherige Seite                Seite 2 von 2






dr/ln/Thomas Joos

Ähnliche Beiträge

Im Test: Heimdal Patch & Asset Management

Ein zeitgemäßes Patchmanagement darf sich angesichts der vielfältigen Bedrohungen nicht allein auf die Microsoft-Produkte konzentrieren, sondern muss sich auch verbreiteten Drittanbieteranwendungen widmen. Der dänische Anbieter Heimdal Security geht noch einen Schritt weiter und hat eine ganze Suite zum Schutz vor Cyberbedrohungen im Programm. Mit dem Fokus auf das Patchen haben wir uns das cloudbasierte Angebot genauer angesehen.

Device-Management mit Microsoft Intune und Office 365 - Zwei Wege, ein Ziel

Um Geräte im Netzwerk oder mobile Geräte, die auf das Netzwerk zugreifen, zu verwalten, bietet sich für Unternehmen entweder Office 365 Mobile Device Management oder Microsoft Intune an. Ein Unterschied zwischen den beiden Lösungen besteht vor allem im Preis. Während das Device-Management zu vielen Abonnements in Office 365 gehört, muss Microsoft Intune gesondert abonniert werden. In diesem Beitrag stellen wir beide Ansätze vor.