ICANN

Das ist der Eintrag dazu aus unserem IT-Kommunikationslexikon:

Internet Corporation for Assigned Names and Numbers

Die ICANN ist eine im Oktober 1998 gegründete Non-profit-Organisation. Als Nachfolgerin der IANA wurde sie von der Regierung der USA beauftragt, die Verwaltung der Internet-Adressen und Top Level Domains zu kontrollieren. Sie soll die Registrierung überwachen und auf Selbstkostenbasis an die Registrierungsstellen delegieren.

Struktur und Besetzung der ICANN waren immer umstritten. Das liegt daran, dass die Aufgaben der ICANN eigentlich von eine Art Weltregierung des Internet wahrgenommen werden müßten. Statt dessen wird die ICANN immer wieder Spielball widersprüchliche Interessen. Ein Dauerkonflikt besteht zwischen internationalen Regierungen und den USA, die sich weiter eine dominante Rolle bei der Verwaltung des Internets vorbehalten. Andere Konfliktherde bestehen zwischen den Vertretern des privatwirtschaftlich dominierten Internets und Regulierungsinstanzen aus dem klassischen Telekommunikationsbereich, die vorwiegend mit nationalstaatlichem Regierungsauftrag arbeiten sowie zwischen privaten und geschäftlichen Interessen. In der Folge ist die ICANN mehrfach umorganisiert worden.

Seit September 2006 ist die ICANN eine Non-profit-Organisation nach californischem Recht, die von einem Direktorium verwaltet wird. Dies besteht aus:
  • sechs Vertretern der Supporting Organisations (Untergruppen, die sich mit Teilaufgaben der ICANN-Politik beschäftigen),
  • acht unabhängigen Repräsentanten öffentlicher Interessen, die durch ein Nominierungskomitee aller Wahlberechtigten gewählt werden sowie
  • dem Prädidenten, der vom Rest des Direktoriums bestimmt wird.

Zur Zeit gibt es drei Supporting Organizations (SO):
Außerdem beruht die Arbeit der ICANN auf einer Reihe von Gremien mit beratenden Status (advisory committees), in denen verschiedene Interessengruppen vertreten sind.
  • Im Governmental Advisory Committee (GAC) sind Repräsentanten vieler Regierungen aus aller Welt vertreten.
  • Das At-Large Advisory Committee (ALAC) fasst die weltweite Interessenvertretung individueller Internetnutzer zusammen.
  • Das Root Server System Advisory Committee (RSSAC) berät in Fragn des Betriebs des DNS-Root-Server-Systems.
  • Das Security and Stability Advisory Committee (SSAC) umfasst Internet-Experten, die sich mit Sicherheitslücken beschäftigen, die in das Zuständigkeitsgebiet der ICANN fallen.
  • Die Technical Liaison Group (TLG) setzt sich aus Vertretern anderer internationaler, technischer Organisationen des Internets zusammen.

Aktuelle Beiträge

Ransomware Marke Eigenbau Daniel Richey Mi., 24.04.2024 - 08:31
Ransomware-as-a-Service ist seit einem Jahrzehnt ein lukratives Geschäft und fest in den Händen professionell organisierter Gruppen. Doch jetzt können Kriminelle, die keine Lust auf die teuren Bausätze haben, auf eine schnell zusammengeschusterte Ramsch-Ransomware ausweichen. Sophos hat die sogenannte "Junk Gun"-Ransomware und ihre Bedeutung für den Malware-Markt untersucht.
Richtig auf NIS-2 vorbereiten Redaktion IT-A… Mi., 24.04.2024 - 07:41
Bis zum 17. Oktober 2024 müssen zahlreiche Unternehmen ihre Informations- und Cybersicherheitsstrategien anpassen. Dazu gehören regelmäßige Penetrationstests und Meldesysteme für Cybervorfälle. Außerdem sind umfassende Risikobewertungen erforderlich. Die NIS-2-Richtlinie stellt Unternehmen vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen. Sie kann Organisationen sicherer und widerstandsfähiger machen.
Download der Woche: Winpilot Daniel Richey Mi., 24.04.2024 - 07:00
Wenn Sie als professioneller Anwender nicht genutzte, vorinstallierte Programme und Features von Windows loswerden möchten, kann das kostenfreie Tool "Winpilot" weiterhelfen. Damit entfernen Sie überflüssige Apps und Funktionen wie etwa den KI-Assistenten Copilot.