Internetverkehr: Bots weiter im Aufwind
Fast die Hälfte des gesamten Internetverkehrs stammt inzwischen von Bots. In Deutschland sieht sie Lage sogar noch deutlicher aus: Hier machen Bots sogar 75 Prozent des Online-Traffics aus. Zu diesem Ergebnis kommt Imperva im Bad Bot Report 2024. Vor allem die bösartigen Bots treiben dabei ihr Unwesen.
Die Studie offenbart, dass im Jahr 2023 beinahe die Hälfte des weltweiten Internetverkehrs (49,6 Prozent) auf Bots zurückzuführen war, was eine Steigerung um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. In Deutschland lag dieser Anteil sogar bei 74,5 Prozent des Internet-Traffics, wobei 67,5 Prozent auf sogenannte Bad Bots entfielen, was einer leichten Reduzierung um ein Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Deutschland steht damit an zweiter Stelle im globalen Vergleich des Bad-Bot-Aufkommens hinter Irland.
Bad Bots verursachen zahlreiche Probleme für Unternehmen und Organisationen, darunter die Kompromittierung von Konten, Datendiebstahl und erhöhtes Spamaufkommen, was wiederum zu höheren Kosten für Infrastruktur und Support sowie zum Verlust von Kunden führt. In Deutschland wurde trotz des globalen Anstiegs der Bad Bots ein Rückgang um ein Prozent festgestellt. Besonders betroffen von den Aktivitäten der Bad Bots sind die Finanzbranche sowie der Dienstleistungs-, Bildungs- und Newssektor, wobei die technische Raffinesse der Bots in diesen Bereichen variiert.
Finanzbranche im Fokus
Die Finanzbranche in Deutschland ist besonders stark von Bad Bots betroffen, mit einem Anteil von 88,7 Prozent in diesem Sektor. Ebenfalls hoch ist der Anteil in Dienstleistungs- und Bildungssektoren. Ein interessanter Trend zeigt sich im Einzelhandel, wo die Technologie der Bots deutlich zurückgegangen ist, von 52 Prozent auf nur noch 3 Prozent. Jedoch blieb der Anteil der Bad Bots konstant.
Stephan Dykgers, Area Vice President DACH bei Imperva, betont, dass Bots zu den am schnellsten wachsenden Bedrohungen in jeder Branche zählen und von einfachem Web-Scraping bis hin zu Account-Übernahmen und Denial-of-Service-Attacken reichen. Er weist darauf hin, dass Unternehmen proaktiv Maßnahmen gegen die Bedrohung durch Bad Bots ergreifen müssen und in Bot-Management- sowie API-Sicherheitstools investieren sollten, um sich gegen den zunehmenden bösartigen automatisierten Datenverkehr zu schützen.