Neue Wege gehen: Google G Suite

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Neue Wege gehen: Google G Suite

13.04.2020 - 09:00
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Ist Office 365 konkurrenzlos unterwegs? Ganz und gar nicht. Google gibt sich mit der G Suite alle Mühe, ebenfalls im Collaboration-Umfeld Fuß zu fassen. Einfache Bedienung und Administration, der Verzicht auf installierte Software und der Fokus auf die Arbeit im Team sind die Punkte, mit denen Google sich profilieren möchte.
Es ist tatsächlich spannend, einen Blick auf Googles G Suite zu werfen, vor allem wenn man aus der Microsoft-Welt kommt: Schon allein bei der Entstehung gibt es große Unterschiede. Während Office 365 aus einzelnen Serverprodukten zusammengebaut wurde, die selbst schon eine lange Historie hatten, wurde Googles G-Suite von Anfang an für den Einsatz in der Cloud entworfen. Die einzelnen Serverprodukte von Office 365 versucht Microsoft immer mehr zurückzustellen, doch für einen völligen Neueinsteiger ist es wohl kaum zu verstehen, warum ein Teil der Benutzerverwaltung in Office 365, ein anderer in Azure und dann auch noch in Exchange und Skype for Business abläuft. Historisch ist das alles erklärbar, aber was interessiert das jemanden, der frisch in das Thema einsteigt und dessen Verantwortung vielleicht nicht in der unmittelbaren Administration liegt.

Die G Suite unterscheidet sich von den kostenlosen Google-Apps vordergründig darin, dass Dienste für Unternehmen angeboten werden, wie zum Beispiel die Firmendomain für die E-Mail-Adressen, ein größerer Speicherplatz für E-Mails und Dateien sowie ein Rund-um-die-Uhr-Support per Telefon, E-Mail oder online. Dieser liefert aber laut Nutzerbewertungen im Internet immer wieder enttäuschende Ergebnisse. Alles in allem sichert Google eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent zu (das bedeutet eine maximale Ausfallzeit von etwa 9 Stunden im Jahr).

E-Mails, Telefonie und Videokonferenz sowie ein gemeinsamer Kalender stehen bereits in der Basisversion der G Suite zur Verfügung. Auch Apps für Dokumente, Tabellen und Präsentationen sind bereits enthalten. Ein wichtiger Unterschied: Wir sprechen hier immer von Cloud-Apps, die im Browser laufen. Google bietet kein installierbares Office-Paket, wie wir es von Microsoft mit Word, Excel und PowerPoint kennen. Für jeden Nutzer stehen dann noch 30 GByte in der Cloud als Speicherplatz zur Verfügung.

Erst das Business-Paket bietet dann unbegrenzten Speicherplatz sowie die "Cloud Search" von Google. Auch Sicherheits- und Administrationsfunktionen wie die Archivierung von E-Mails und Chats sowie das Festlegen von Aufbewahrungsrichtlinien finden sich erst im Business-Paket. Ebenfalls enthalten sind Prüfberichte zur Nachverfolgung der Aktivitäten von Nutzern (E-Discovery).

Exklusiv dem Enterprise-Plan vorenthalten sind dann vor allem administrative Funktionen, wie zum Beispiel spezielle Vorrichtungen zum Schutz vor Datenverlust in der E-Mail-Anwendung sowie dem Speicherplatz Google Drive, gehostete S/MIME oder die Integration von Drittanbietertools zur Archivierung. Auch die unternehmensspezifische Zugriffskontrolle mit dem Erzwingen von Sicherheitsschlüsseln und der E-Mail-Protokollanalyse bietet Google im Enterprise-Plan.

Kosten

Google bietet eine Basisversion für 4 Euro pro Nutzer und Monat an sowie eine Business Version für 8 Euro. Die Enterprise-Angebote schlagen dann bereits mit 23 Euro zu Buche. Wie auch bei Microsoft können Nutzer jederzeit hinzugefügt oder entfernt werden, eine Skalierung ist somit unproblematisch. Office 365 ruft für die günstigen Business-Pläne ähnliche monatliche Sätze auf. Dabei gilt allerdings eine Obergrenze von 300 Lizenzen je Office-365-Tenant. Die Enterprise-Pläne kennen eine solche Obergrenze nicht, liegen aber preislich bei 20 bis 35 Euro pro Monat. Weitere Informationen finden Sie unter [1].


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Thomas Maier/dr

[1] https://gsuite.google.com/intl/de/pricing.html
[2] https://static.googleusercontent.com/media/gsuite.google.com/en//intl/de/files/google-apps-security-and-compliance-whitepaper.pdf

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