Web Access mit Lotus Domino: Volle Funktionalität von unterwegs

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Web Access mit Lotus Domino: Volle Funktionalität von unterwegs

06.11.2008 - 17:00
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E-Mail, Groupware oder Kollaboration sind für das heutige Geschäftsleben von existenzieller Bedeutung. Viele Mitarbeiter in den Unternehmen müssen rund um die Uhr und von überall her ihre E-Mails, Termine und Aufgaben einsehen können. Dabei helfen webbasierte Lösungen. Dieser Workshop zeigt Ihnen, wie Sie Webzugriffe mit Lotus Domino realisieren.
So wie Microsoft mit Outlook Web Access (OWA) dafür sorgt, dass Exchange- Nutzer über das Internet auf ihre Daten zugreifen können, bietet auch IBM mit Domino Web Access (DWA, früher I-Notes) einen browserbasierten Zugang auf seinen Mail- und Groupware-Server.DWA ist erst seit Version 7.0 des Lotus-Domino- Servers verfügbar. Benutzer sind mit dieser Lösung dazu in der Lage, so über einen Webbrowser zu arbeiten, als ob sie direkt an einem Lotus-Notes-Client sitzen würden.

Der Lotus-Webzugriff
Der Connector "Lotus Domino Web Access für Microsoft Outlook" sorgt sogar dafür, dass auch Outlook-Nutzer im Unternehmen nahtlos auf die bestehende Lotus- Domino-Infrastruktur zugreifen können. Allerdings hat IBM erst mit dem aktuellen Design ein "Outfit" für DWA geschaffen, das praktisch die gleichen Funktionen bietet wie der Notes-Client.

Laut Hersteller bringt das verbesserte DWA-Template ("dwa7.ntf") gegenüber den Vorgängerversionen zudem eine Leistungssteigerung von bis zu 40 Prozent. Hinzu kommt eine stärkere Anbindung an Lotus Sametime, was beispielsweise für das Instant Messaging eine Rolle spielt.

Lotus Domino Web Access setzt auf die neusten Webtechnologien wie XML und DHTML auf. Man könnte meinen, dass der Trend in Richtung eines unabhängigen Mailclients auf Browser-Basis geht. Das ist auch prinzipiell nicht verkehrt, denn die Anwender müssen sich beim Einsatz dieser Technologie nicht erst mit dem Programm auseinandersetzen, sondern sind dazu in der Lage, ihre E-Mails, Termine und Aufgaben direkt über das Web zu verwalten.

Über DWA greifen die Nutzer folglich standortunabhängig von einem beliebigen Internet-fähigen Client aus auf die Groupware-Lösung ihres Unternehmen zu. Damit wird es in vielen Fällen überflüssig, den Laptop auf Dienstreisen mitzunehmen. Darüber hinaus müssen die externen Mitarbeiter nicht mehr die IT-Abteilung von Kunden bemühen, damit diese den für Domino-Zugriffe wesentlichen Port 1352 in ihrer Firewall öffnen.

Generell ergeben sich durch eine DWA-Infrastruktur vor allem folgende Vorteile:

  • Geringerer Support für Mail-Clients.
  • Da auf fast allen modernen Rechnern ein Browser zur Verfügung steht, entfällt der Aufwand für die Installation eines Clients sowie für die damit verbundenen Schulungen.
  • DWA nutzt eine bereits vorhandene Domino-Infrastruktur. Folglich entfällt aufwendige Einrichtungsarbeit – die Administratoren müssen lediglich dafür sorgen, dass der HTTP-Task läuft.
  • Die Nutzer benötigen dank der Domino- Off-Line-Services (DOLS) keine permanente Verbindung zu einem Server.
  • Die Unternehmensmitarbeiter sind dazu in der Lage, ihre persönlichen Kontakte mit dem DWA zu synchronisieren.

Da DWA die eben erwähnte DOLS-Technologie nutzt, die Web-fähige Domino- Anwendungen offline verfügbar macht, genügt es, wenn der Nutzer nur nach Bedarf zum Datenabgleich eine Internetverbindung zum Domino-Webserver aufbaut. Es lassen sich die zur Offline-Arbeit verfügbaren Applikationen sogar mit dem Domino-Web-Access- Sync-Manager in den Online- beziehungsweise Offline-Betrieb schalten. Das sorgt dafür, dass die Synchronisationsvorgänge auf Wunsch entweder zeitgesteuert oder sofort ablaufen.

Systemvoraussetzungen
Die empfohlene Client-Systemvoraussetzungen für DWA sehen folgendermaßen aus: ein Pentium-IV-Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz und 512 MByte Arbeitsspeicher (für Windows- und Linux-Clients). Als minimale Anforderungen gibt IBM eine Pentium-III-CPU mit 400 MHz Taktfrequenz und 128 MByte RAM für Windows- Clients und eine Pentium-III-CPU mit 500 MHz Taktfrequenz sowie 192 MByte Arbeitsspeicher für Linux-Clients vor. DWA unterstützt zudem die Client- Betriebssysteme Windows 2000 Professional, Windows XP und (für Mozilla) den Suse Linux Enterprise Server 8 beziehungsweise 9.

Das Produkt arbeitet unter Windows mit dem Internet Explorer 6 oder neuer sowie dem Firefox 1.x zusammen, unter Linux sollten es entweder der genannte Firefox 1.x oder Mozilla 1.4.1 beziehungsweise 1.7.x sein. Was die Server- Betriebssysteme angeht, so verlangt das System Windows 2000 Server, den Windows Server 2003, AIX, Solaris oder den Suse Linux Enterprise Server 8 oder 9 beziehungsweise Redhat Enterprise Linux 4. Kommt DWA das erste Mal auf einem Client zum Einsatz, so fordert die Lösung den Nutzer auf, ein DWA-Steuerelement von IBM herunterzuladen und zu installieren, da dieses für die ordnungsgemäße Funktion von Domino Web Access erforderlich ist. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass Domino Web Access nicht funktioniert, wenn Java-Script oder Sitzungs- Cookies deaktiviert wurden.


Bedienung

Da sowohl der Notes-Client als auch DWA die gleiche User-Mail-Datenbank verwenden, findet der Benutzer bei der Arbeit stets aktuelle Gelesen- und Ungelesen- Markierungen vor – unabhängig davon, ob er sich über das Web oder mit dem Client verbindet. Die aktuellste DWA-Version bietet zusätzlich noch einige weitere Vorteile: So stellt sie den Anwendern die Option zur Verfügung, länderspezifische Feiertage in ihren DWA-Kalender zu importieren, unterstützt Drag-and-Drop nun auch mit dem Mozilla- Browser und ermöglicht zudem einen Überblick über die Größe der Mail- Datenbank. Vor dem Einsatz der letztgenannten Funktion müssen Sie allerdings entweder bei der Benutzerregistrierung oder im Nachhinein eine Größenbeschränkung festlegen. Sie können auch einen Warnschwellenwert definieren, damit das System Ihre Anwender benachrichtigt, wenn die Datenbank ein Volumen erreicht, das in der Nähe der Beschränkung liegt.

Da die neue Oberfläche nicht nur ein "Facelifting" erhalten hat, existiert jetzt auch eine Reihe neuer Optionen. So sind die Nutzer dazu in der Lage,

  • Mail-Anhänge leichter hinzuzufügen,
  • Mails nach dem Betreff zu sortieren, Vorlagen einzurichten und abzuspeichern sowie
  • Mails zu löschen und dann direkt die nächste Mail zu bearbeiten.

Die beste Auflösung für DWA beträgt 1.024 x 768 Bildpunkte, zur Not reichen aber auch 800 x 600 Pixel aus. Die Schriftgröße lässt sich im Browser anpassen und die Anwender haben die Möglichkeit, ihre Kalendereinträge auszudrucken. Dazu benötigen sie allerdings den Acrobat Reader 4.0 oder neuer.

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Ausgabe 03/07 des IT-Administrator Magazins S. 46 - 48, Autor: Yusuf Dikmenoglu

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