All-Flash-Rechenzentrum beim Bio-Großhändler
Seit vielen Jahren arbeiten Storage-Anbieter daran, All-Flash-Systeme so zu konzipieren, dass sie sich nicht nur für Tier-1-Anwendungen, sondern zur Speicherung aller Daten im Rechenzentrum verwenden lassen. Das Ziel, dessen Erreichung vor allem die Anschaffungskosten im Weg standen, lautete: All-Flash-Data-Center. Mit ihm waren viele Hoffnung bezüglich Performance sowie Platz- und Energieeffizienz verbunden – theoretisch. Wie sieht es in der Praxis aus? Ein deutsches Handelsunternehmen berichtet erstmals über seine Alltagserfahrungen mit dem eigenen All-Flash-Rechenzentrum.
Die Weiling GmbH ist einer der Pioniere im Markt für Biolebensmittel in Deutschland. Oberstes Ziel des Unternehmens ist es, einen Beitrag zur biologischen Vielfalt, einer sauberen Umwelt und einer natürlichen Ernährung für künftige Generationen zu leisten. Der Ruf der Marke sowie die Zuverlässigkeit der Produkte und Dienstleistungen sind äußerst wichtig für Weiling.
Die Stabilität der zu 99,9 Prozent virtualisierten IT-Umgebung des Unternehmens ist für den täglichen Betrieb und den Geschäftserfolg von entscheidender Bedeutung. Die Optimierung der Lieferkette, die im Lebensmitteleinzelhandel entscheidend ist, erfordert eine leistungsfähige Infrastruktur für ein effizientes und schnelles Datenmanagement.
Entscheidung für effizientere und nachhaltige Storage-Technologie
Die Weiling GmbH musste ihre IT-Infrastruktur modernisieren, da diese die Grundlage für alle Geschäftsprozesse bildet. Das Unternehmen ist stets bestrebt, zeitgemäße Technologie zu nutzen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen sowie schnell, zuverlässig und nachhaltig zu agieren. Weiling entschied sich daher für die All-Flash-Produkte von Pure Storage, um seine Geschäftsanforderungen und ambitionierten Nachhaltigkeits- und ESG-Ziele besser zu erfüllen.
Das Unternehmen hat die Speicherinfrastruktur seiner beiden Rechenzentren komplett auf All-Flash umgestellt. Genaue Planung, kurze Durchlaufzeiten und ein präziser Lieferplan waren für Weiling bei diesem Projekt wichtig. Unterstützt wurde das Unternehmen bei dieser Migration durch den langjährigen Partner Schuster & Walther IT-Business GmbH und den Distributor TIM AG.
Gesteigerte Leistung durch vollständige Umstellung auf All-Flash
Weiling hat an beiden Rechenzentrumsstandorten seine letzten HDDs durch FlashArray von Pure Storage ersetzt. Dabei wurden Datenbanken und Web-Server-Applikationen auf Pure migriert, die sich nun mit einer deutlichen Leistungssteigerung von mehr als 50 Prozent betreiben lassen. Diese geht unter anderem auf den DirectFlash-Ansatz von Pure zurück, die Raw Flash anstelle der Nutzung von Standard-SSDs vorsieht. DirectFlash, das von Grund auf für Flash entwickelt wurde, nutzt NVMe (Non-volatile Memory Express), um direkt mit dem Flash-Speicher zu kommunizieren.
Dadurch gelingt es, das ohnehin hohe Leistungs- und Effizienzpotenzial von Flash noch besser auszuschöpfen. Da das Speicherbetriebssystem alle laufenden und geplanten Systemaufgaben wie aktueller I/O, Datenreduzierung, Arbeitslasten und den Zustand des Arrays überwacht, sind intelligentere Entscheidungen zur Datenplatzierung möglich, wovon Weiling in beiden Rechenzentren täglich profitiert.
Schnelle Amortisation und verbesserte Energieeffizienz durch geringeren Energieverbrauch
Die bestehende Flash-Plattform hat sich im Vergleich zu einer herkömmlichen Festplattenkonfiguration bereits nach etwas mehr als einem Jahr im Betrieb amortisiert. Dies ist auf den um 30 bis 50 Prozent geringeren Energieverbrauch zurückzuführen, den der Lebensmittelhändler durch den Einsatz der FlashArray-Produkte von Pure Storage verzeichnet. All-Flash bietet generell bessere Energieeffizienz, da es keine beweglichen Teile gibt, außerdem entsteht weniger Abwärme, was den Stromverbrauch für den Betrieb und die Kühlung der Speicherumgebung reduziert.
Die Software zur Datenreduzierung und -komprimierung spielt auch eine große Rolle bei der Effizienz, ebenso wie die Speicherdichte, wodurch weniger Einheiten pro Rack erforderlich sind. Dies alles bedeutet, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Nachhaltigkeitsziele besser zu erreichen.
Erhöhte Geschäftskontinuität
Die Vermeidung von Ausfallzeiten ist entscheidend für das an Lieferzeiten gebundene Geschäft, aber kriminelle Aktivitäten und insbesondere Ransomware-Angriffe können die wichtigen Geschäftsdaten gefährden. Weiling nutzt die zusätzliche Speicherkapazität seiner FlashArray-Flotte daher für Offsite Disaster Recovery an enem zweiten Rechenzentrumsstandort, um die Geschäftskontinuität zu verbessern und die Zuverlässigkeit der Lieferkette für frische Lebensmittel zu unterstützen. Die Möglichkeit, Daten problemlos in den beiden Rechenzentren zu speichern und zu verwalten, hilft, die Auswirkungen eines Ausfalls auf das Geschäft zu verringern.
Weiling betreibt seine zwei Rechenzentren mit Echtzeit-Spiegelung auf Basis einer Active/Active-Konfiguration für transparentes Failover mittels Purity ActiveCluster. Fällt ein Rechenzentrum aus, springt das andere ein. Die einfachen Replikationsmöglichkeiten sorgen dafür, dass die geschäftskritischen Services online bleiben, um Risiken im Hinblick auf die Reputation oder Umsätze durch einen katastrophalen Ausfall zu vermeiden.
Bessere Zuverlässigkeit und Sicherheit
Das Backupmanagement ist jetzt für eine schnelle Wiederherstellung und eine bessere Datensicherheit optimiert, was für ein beruhigendes Gefühl sorgt. Die neuen Speichergeräte bieten zahlreiche Datenschutzfunktionen, die helfen, RTO- und RPO-Ziele zu erreichen. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören die schnellere Wiederherstellung für Tier-1-Entwicklungs-/Testumgebungen, Analysen, IT-Sandboxes und Backups.
Ebenso profitiert Weiling von schnelleren Datenbank-Backups. Sehr wichtig ist der in FlashArray integrierte Schutz vor Ransomware, aber auch versehentlichem Löschen von Daten mittels SafeMode-Snapshots. Weiling kann somit im Ernstfall seine Primär- oder Backup-Daten direkt aus diesen Snapshots wiederherstellen. Ebenso gilt es, Compliance-relevante Daten, wie etwa Personaldaten optimal zu schützen.
Maximierte Lebensdauer des Flash-Systems
Aus Gründen der Nachhaltigkeit hat Weiling sich für das Verbrauchsmodell Evergreeen//Forever entschieden. Evergreen//Forever ist quasi ein Innovations-Abo für den herkömmlichen Storage-Kauf und sorgt mit nahtlosen Hardware- und Softwareupgrades und einer langfristig kompatiblen Produktarchitektur, damit die Speicherumgebung auf neuestem Stand bleibt.
Es sorgt außerdem dafür, dass der Biohändler mit vorhersehbaren Kosten kalkulieren kann, ohne das Rip-and-Replace-Verfahren und hohe Elektroschrott-Aufkommen, das bei konventionellen Beschaffungsmodellen auftritt. Schlüsselkomponenten wie Controller in FlashArray kann Weiling im Laufe der Zeit modular durch die neueste Generation ersetzen oder auf das nächste Hardwaremodell upgraden – ohne Unterbrechungen oder Performanceeinbußen. Neben der Skalierung ist auch die Wartung einfacher, da das Unternehmen vorhandene Hardware nicht erneut kaufen oder Software nachlizenzieren muss.
Fazit
Die neue All-Flash-Umgebung bietet die Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit, die Weiling zur Skalierung und Verbesserung der Geschäftsprozesse benötigt. Sie erfüllt nicht nur die geschäftlichen Anforderungen nach mehr Effizienz und höherer Zuverlässigkeit, sondern unterstützt auch die Nachhaltigkeit, indem das Handelsunternehmen den Energie- und Platzbedarf in den Rechenzentren deutlich reduzieren konnte. Der Gesamteffekt der neuen All-Flash-Speicherumgebung kommt den Mitarbeitern bei ihren täglichen Aufgaben zugute.
Autor: Markus Grau, Principal Technologist bei Pure Storage