Röntgenblick in die Microsoft-Cloud mit Graph X-Ray
Microsoft Graph dient als einheitlicher Endpunkt für zahlreiche Clouddienste, darunter EntraID und Exchange Online. Ein besonders interessantes Werkzeug in diesem Kontext ist Graph X-Ray, eine Browsererweiterung, die speziell dafür entwickelt wurde, Entwicklern und Administratoren einen tieferen Einblick in die Interaktionen mit Graph zu geben. Die folgenden Abschnitte geben einen kurzen Überblick zu den technischen Aspekten von Graph X-Ray sowie seiner Installation und Nutzung.
Durch die Konsolidierung verschiedener Service-Endpunkte in einen einzigen, REST-basierten Zugriffspunkt vereinfacht Microsoft Graph die Entwicklung und Administration von cloudbasierten Anwendungen und Skripten erheblich. Graph X-Ray wiederum nutzt die im Azure-Portal und anderen Clouddiensten von Microsoft durchgeführten Operationen, um die zugrunde liegenden HTTP-Requests sichtbar zu machen und diese sogar in verschiedene Programmiersprachen, einschließlich PowerShell, zu übersetzen. Diese Funktion erweist sich als besonders wertvoll, da sie nicht nur die Automatisierung von Abläufen erleichtert, sondern auch ein effektives Lernwerkzeug für diejenigen darstellt, die sich mit Microsoft Graph und dessen Nutzung in Skripten und Anwendungen vertraut machen möchten.
Installation und Nutzung
Die Installation von Graph X-Ray erfolgt direkt über den Chrome Web Store oder die entsprechenden Erweiterungs-Stores anderer Chromium-basierter Browser. Nach der Installation integriert sich die Erweiterung nahtlos in den Browser und beginnt automatisch, die Interaktionen mit den unterstützten Microsoft-Cloudiensten zu überwachen.
Die Nutzung von Graph X-Ray ist denkbar einfach. Sobald die Erweiterung installiert ist, öffnen Sie den neuen Tab "Graph X-Ray" in den DevTools. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine geöffnete Webseite und wählen "Untersuchen / Graph X-Ray". Anschließend öffnet sich die GUI der Browser-Extension. Graph X-Ray analysiert die Seitenaufrufe und die damit verbundenen HTTP-Requests. Diese Requests werden dann in der Erweiterung angezeigt und lassen sich in den Code der unterstützten Programmiersprachen übersetzen.
Ein praktisches Beispiel für die Nutzung von Graph X-Ray könnte das Ausfindigmachen von Gruppenmitgliedern in Entra ID sein. Ein Administrator oder Entwickler navigiert im Azure-Portal zur gewünschten Gruppe, öffnet die Mitgliederliste und Graph X-Ray fängt die entsprechenden HTTP-Requests auf. Die Erweiterung übersetzt diese dann automatisch in PowerShell-Code, der sich herunterladen und bei Bedarf anpassen lässt. Dies ermöglicht es, ähnliche Operationen zukünftig zu automatisieren, ohne den gesamten Prozess manuell codieren zu müssen.
Generell bietet Graph X-Ray zahlreiche Vorteile und Einsatzmöglichkeiten für Entwickler und Administratoren:
- Automatisierung: Vereinfacht die Automatisierung von Routineaufgaben im Azure-Portal und anderen Clouddiensten von Microsoft.
- Lernwerkzeug: Dient als Brücke im Lernprozess für PowerShell-Anfänger und ermöglicht es, bestehendes Wissen aus der Portalnutzung für die Skripterstellung zu nutzen.
- Entwicklungsbeschleunigung: Erfahrene Entwickler können sich schneller mit der Struktur von Microsoft Graph vertraut machen und ihre Anwendungen effizienter entwickeln.
Fazit
Durch die Visualisierung und Übersetzung von HTTP-Requests in mehrere Programmiersprachen bietet Graph X-Ray eine beispiellose Unterstützung für die Entwicklung und Automatisierung von cloudbasierten Anwendungen und Skripten. Ob als Lernwerkzeug für Anfänger oder als Beschleuniger für erfahrene Entwickler – Graph X-Ray verbessert die Effizienz und das Verständnis im Umgang mit Microsofts Clouddiensten erheblich. Mit seiner Hilfe lassen sich Abläufe im Azure-Portal nicht nur verstehen, sondern auch automatisieren, wodurch die Brücke zwischen manueller Verwaltung und Skript-basierter Automatisierung geschlagen wird.
ln/Philip Lorenz