Anwenderbericht: Webseiten und -anwendungen performant bereitstellen
Eine schlechte User Experience im Web kann sich kein Unternehmen mehr leisten. Denn lange Ladezeiten oder Ausfälle vergraulen Kunden – dauerhaft. Velux erkannte hier Probleme und wechselte zu einer redundanten Managed-Cloud- und Managed-Kubernetes-Umgebung eines neuen Hosting-Anbieters. Die großen Hürden dabei: Eine Standardlösung wollte der Dachfenster-Hersteller nicht. Und auch die externen Agenturen, die die Webanwendungen entwickeln, mussten von Anfang an mit ins Boot geholt werden.
Wohlbefinden unterm Dach durch Tageslicht und frische Luft das ist der Markenkern von Velux. Bislang ist der ursprünglich in Dänemark gegründete Dachfenster-Hersteller noch eine klassische B2B-Marke, versucht aber immer mehr auch direkt seine Endkunden zu erreichen. Das Wohlbefinden sollen diese deshalb nicht erst verspüren, wenn die Dachfenster eingebaut sind, sondern entlang der kompletten Customer Journey.
Yves Busse-Teßmer und die Customer Experience Unit als Teil des Marketingteams sind für den Internetauftritt von Velux in der DACH-Region zuständig. Sie entwickeln mit derzeit drei externen Dienstleistern verschiedene Marketinganwendungen ergänzend zu den Haupt-Websites, um sowohl B2B- als auch B2C-Kunden bestmöglich zu beraten. In der Vergangenheit aber geriet die User Experience bei einigen Webanwendungen in Schieflage, von Wohlbefinden war sowohl bei den Nutzern als auch beim Marketingteam nicht mehr viel übrig. "Ein Teil der fremd gehosteten Webanwendungen hatten teils sehr lange Ladezeiten und ist auch regelmäßig ausgefallen", blickt Busse-Teßmer zurück."Unser Hosting-Anbieter war zudem keine große Hilfe, weil er schlecht erreichbar war."
Busse-Teßmer und sein Team gelangten deshalb vor zwei Jahren an den Punkt, diesen inakzeptablen Zustand zu beenden – und zwar schnellst-, aber auch bestmöglich. Eine der drei Webentwicklungsagenturen, mit denen Velux zusammenarbeitet, riet dem Marketingteam zu den Experten der uvensys GmbH, die auf Hosting und Managed-Cloud-Angebote spezialisiert sind. "Wir haben noch nach anderen Wettbewerbern gesucht, uns aber recht schnell für uvensys entschieden", erinnert sich Busse-Teßmer. "Wir wollten keine 0815-Lösung und keiner von ganz vielen sein." Mit dem Versprechen, individuelle Ansätze zu erarbeiten, seine Kunden persönlich zu betreuen und direkt mit ihnen zu kommunizieren, kam der Dienstleister bei Velux daher sehr gut an.
Cloud und Kubernetes: Kurze Bereitstellungszeiten und Vermeiden von IT-Ausfällen
Im März 2021 begann das aufwändige Projekt. Für Velux empfahlen die Experten eine redundante Managed Cloud und eine gemanagte Kubernetes-Umgebung als neue Hosting-Plattform. Die Vorteile: Kurze Bereitstellungszeiten und effektives Vorbeugen von IT-Ausfällen – Probleme, mit denen Velux beim vorherigen Hosting-Anbieter immer wieder zu kämpfen hatte. Für das Marketingteam von Velux bedeutet das: Die Webanwendungen laufen nun konstant und stabil, neu entwickelte Tools lassen sich problemlos integrieren. Die redundante Managed Cloud von uvensys arbeitet mit einer Vielzahl leistungsstarker Server. Diese sind in Gruppen kreuz und quer geschaltet, sodass die Replikation über drei Nodes – wie das Cloudsystem sie verlangt, um per Mehrheitsbildung festzustellen, welches die korrekten Datensätze sind – immer gewährleistet ist. Dadurch werden physische Ausfallzeiten vermieden.
Zusätzlich lassen sich die virtuellen Maschinen beziehungsweise Webanwendungen zwischen den Servern innerhalb weniger Sekunden hin- und herschieben – im Falle von Wartungsarbeiten auf einem Server zum Beispiel. Dieses Umschalten ist sowohl manuell als auch automatisch on-the-fly möglich. Geht beispielsweise das Netzteil eines Servers kaputt, zieht das System die virtuelle Maschine dank der vorhandenen Replikationsdaten automatisch und sofort auf einem anderen Server hoch. Ein weiteres Sicherheitsnetz spannte dieser Cloudansatz, indem er als dediziertes Backupwerkzeug regelmäßig die Daten sichert und Snapshots anfertigt. Für den Fall der Fälle, dass Daten aus welchen Gründen auch immer verloren gehen, kann aufgrund der Sicherungen in kürzester Zeit der Zustand von vor wenigen Stunden wiederhergestellt werden.
Die Kubernetes-Umgebung ermöglicht es, als Container-Orchestrierungssystem die einzelnen Webanwendungen als Container zu verwalten, erleichtert die Automatisierung bestimmter Prozesse und ist leicht skalierbar. Denn die einzelnen Velux-Apps und all ihre Abhängigkeiten werden in einzelnen Containern administriert und können bei Bedarf deshalb einfach von einem Server auf den anderen umziehen. Zusätzlich erlaubt die Umgebung es, die einzelnen Container untereinander zu vernetzen und bietet so eine andere Art der Orchestrierung als zuvor. Auch ist durch das Realisieren als Microservice keine Abhängigkeit zum darunterliegenden OS vorhanden. Ein weiterer Vorteil: Es lassen sich Sollzustände definieren, zum Beispiel für Nutzeranfragen. Steigen diese infolge von Marketingkampagnen an, werden einfach weitere Webserver hinzugeschaltet, um die erhöhte Anzahl an Anfragen bedienen zu können. Nicht zuletzt bietet die Kubernetes-Umgebung den Mehrwert, dass Velux beziehungsweise die Webagenturen Container mit Apps und ihren Abhängigkeiten selbst bereitstellen und in die Cloud integrieren können.
20 Velux-Anwendungen nach und nach migriert
Rund 20 Marketingtools galt es während der Projektlaufzeit vom alten Hosting-Anbieter zur neuen Plattform von uvensys zu migrieren. Da Velux diese Tools extern entwickeln lässt, mussten die drei Webentwicklungsagenturen mit ins Boot geholt werden. Eine Anwendung nach der anderen zog so vom alten zum neuen Hosting-Anbieter. "Währenddessen gab es jeweils einen Content-Freeze, in der alten Umgebung durfte also nichts mehr entwickelt werden", erklärt Busse-Teßmer. Es folgten ausgiebige Tests und entsprechende Einträge im DNS-System, um die Erreichbarkeit der jeweiligen Webanwendungen sicherzustellen. War dies für ein Tool erledigt, war das nächste an der Reihe.
Inzwischen ist das Projekt abgeschlossen, die rund 20 Webanwendungen – darunter zum Beispiel ein Lüftungsplaner zum Erstellen eines Lüftungskonzepts, ein Austauschkonfigurator zur Ermittlung des passenden Austauschfensters oder Onlineprospekte zum Stöbern – laufen nun performant. "Das System ist insgesamt deutlich stabiler, wir verzeichnen so gut wie keine Ausfälle mehr", zeigt sich Busse-Teßmer zufrieden. "Und wenn es doch einmal zu einer Störung kommt, reagiert uvensys sehr schnell." Die Reaktionszeit des Dienstleisters liege bei 30 bis 60 Minuten, mitunter erhalte das Marketingteam von Velux auch noch schneller eine Rückmeldung.
Kommuniziert wird transparent über ein Ticketsystem, über das Busse-Teßmer und sein Team Störungen, aber auch neue Anforderungen melden. Für dieses System erfolgte bereits zu Beginn der Projektlaufzeit ein Onboarding für das Marketingteam, weitere Schulungen waren nicht notwendig. "Mit dem gesamten Ablauf des Projekts und der Situation jetzt sind wir sehr glücklich", betont Busse-Teßmer.
Fazit
Schlechter Service vom Hosting-Anbieter und häufige Ausfälle der Webanwendungen gehören bei Velux nun der Vergangenheit an. Den Wechsel des Anbieters würde das Marketingteam des Dachfenster-Herstellers immer wieder genauso vornehmen. Zwar mussten rund 20 Tools sukzessive und über eine Dauer von fast zwei Jahren migriert werden, dafür stellen die redundante Managed Cloud und die gemanagte Kubernetes-Umgebung als neue Hosting-Plattform ein performantes und leicht skalierbares System dar. Der Dienstleister uvensys überzeugt das Velux-Marketingteam zudem mit sehr gutem Service und schneller Erreichbarkeit.
ln/Mark Brunck, CTO bei uvensys GmbH