Planung für den optimalen WLAN-Betrieb (1)

Lesezeit
2 Minuten
Bis jetzt gelesen

Planung für den optimalen WLAN-Betrieb (1)

04.02.2013 - 00:00
Veröffentlicht in:
Der Planungsspagat für Netzwerkadministratoren wird besonders im WLAN-Bereich deutlich. Grundsätzlich gilt: Um eine flächendeckende Ausleuchtung zu erreichen, müssen Sie die ursprüngliche Planung nach Abschluss der Basisinstallation noch einmal überarbeiten. Die zusätzlichen Kosten für dieses Upgrade betragen zwischen zehn und 20 Prozent des ursprünglich geplanten Budgets. Der zusätzliche Investitionsbedarf entsteht durch Erweiterungen und das Schließen von Funklöchern beziehungsweise wird durch eine erhöhte Übertragungskapazität gefordert. Wie Sie Ihr WLAN vor der Inbetriebnahme durch Simulationen optimal planen, lesen Sie in diesem Workshop.
In der Regel nutzen Administratoren bei der Planung eines WLANs ein Werkzeug zur Visualisierung der WLAN-Ausleuchtung. Die Access Points (APs) werden am Rechner in die Gebäudegrundrisse eingefügt und signaldämpfende Wände, Fahrstuhlschächte, Decken und Fußböden definiert. Anhand dieser Parameter lässt sich die Anzahl der benötigten Access Points bestimmen und anschließend deren Konfiguration, Positionierung und Antennenausrichtung optimieren. Die Planungswerkzeuge berücksichtigen jedoch nur bedingt das dynamische Übertragungsmedium des Wireless LANs.

Lage und Bau beeinflussen Netzabdeckung
Die Messung der geplanten Funkzellen und Ausleuchtzonen gibt im Rahmen einer Ortsbegehung einen umfassenden Überblick über die Netzabdeckung. Durch vordefinierte Anforderungen ist eine Überprüfung des geplanten WLANs auf dessen Eignung für die später eingesetzten Anwendungen (Microsoft Office-Nutzung, Internet-Zugang, VoIP, Video oder gar Ortungslösungen) möglich. Problemzonen werden dabei erkannt und mit Ort und Ursache dargestellt. Ohne eine solche praxisnahe Überprüfung der geplanten WLAN-Systemparameter dürften Sie die Vielzahl aufeinander wirkenden Funkparameter wie Signalstärken, Datenraten, Signal-Rausch-Abstände, Interferenzen, Redundanzen, Roaming und Quality of Service kaum in den Griff bekommen.

Die Messung beruht darauf, dass ein oder mehrere Messsender (es können auch echte WLAN-Access Points genutzt werden) das geplante Funkfeld ausleuchten und mit Hilfe eines Messempfängers die Signale an verschiedenen Standorten überprüft werden. Da nur spezielle Firmen über die entsprechenden Messgeräte verfügen, ist eine Ortsbegehung inklusive der notwendigen Messungen nicht nur zeitaufwändig, sondern auch teuer. In vielen Fällen wird dabei zudem nur die Funkfeldabdeckung und nicht zusätzlich die Netzdurchsätze und die Roaming-Performance gemessen.

Simulation spart Zeit und Geld
Da die Planung und die anschließende Verifizierung der Planungsparameter in der Praxis durch eine Ortsbegehung relativ aufwändig sind, versuchen immer mehr Unternehmen, den gesamten Prozess durch Simulationen zu ersetzen. Inzwischen haben eine Reihe von WLAN-Systemanbietern diese Planungswerkzeuge in ihr Angebotsrepertoire aufgenommen. Generell läuft dieses Verfahren wie folgt ab: Der Gebäude/Etagenplan (beispielsweise in AutoCAD) wird auf einem Rechner eingelesen. Die daraus entstehenden Planungszeichnungen bilden die Grundlage für die spätere Verwaltung und den Betrieb. Anschließend werden die notwendigen Planungsparameter im Simulationswerkzeug konfiguriert und die gebäudespezifischen Werte eingegeben. In der Regel ist bei allen Simulationswerkzeugen eine Bibliothek der Materialtypen wie Wände, Decken, Türen oder Fenster und die daraus resultierenden Funknetzdämpfungen hinterlegt. Diese können bei Bedarf individuell modifiziert werden.

Wichtig ist, dass die Planungselemente genau eingezeichnet werden. Denn je genauer die Eingabe, desto besser das Ergebnis der Planung. In einem weiteren Arbeitsschritt zeichnen Sie die Access Points mit den dazu gehörigen Antennen in den Gebäudeplan ein. Hierbei legen Sie fest, in welchem Frequenzband (2,4 und 5 GHz) die Access Points arbeiten. Die Funkabdeckungen der beiden WLAN-Bänder unterscheiden sich erheblich voneinander. Sollen beide Frequenzbereiche für das WLAN genutzt werden, muss eine separate Berechnung der jeweiligen Bänder erfolgen. In der Regel nutzen diese Programme Access Points mit generischen omnidirektionalen Antennen. Die individuelle Anpassung an die realen Antenneneigenschaften erfolgt mit Hilfe der in der Bibliothek abgelegten Antennenmerkmale.




                                                Seite 1 von 2                     Nächste Seite>>






Axel Simon/dr/ln

Ähnliche Beiträge

Message Broker im Unternehmenseinsatz

IT-Administratoren verwalten oft zahlreiche unterschiedliche Softwareprodukte in ihren Unternehmen. Für eine reibungslose Kommunikation zwischen diesen Systemen hilft eine Middleware mit der Zuhilfenahme eines Message Brokers. Der Fachartikel erklärt, was Message Broker genau sind, wie sie arbeiten, welche Vorteile sie haben und was Administratoren beim Aufsetzen einer Struktur mit Message Brokern alles zu beachten haben.

Fünf Tipps für erfolgreiches Multi-Provider-Management

Multi-Provider-Management betrifft nicht mehr nur die klassischen IT-Anwendungen in Unternehmen, es hat auch den Bereich Enterprise Service Management längst erreicht. Immer öfter werden Ressorts wie Buchhaltung, HR oder Recruiting digitalisiert und ausgelagert. Aber wie lässt sich sicherstellen, dass all diese Bereiche harmonisch miteinander interagieren und funktionieren? Der Fachartikel zeigt die Signifikanz einer zentralen Plattform auf und bietet wertvolle Tipps zur Koordination und zur optimalen Nutzung von Automatismen.