Eigene E-Mail-Domänen in Office 365 einrichten und betreiben (1)

Lesezeit
3 Minuten
Bis jetzt gelesen

Eigene E-Mail-Domänen in Office 365 einrichten und betreiben (1)

05.05.2014 - 12:00
Veröffentlicht in:

Unternehmen, die auf Office 365 setzen, erhalten eine kostenlose Domäne. Diese Domäne ist zwar uneingeschränkt nutzbar, trotzdem ist es professioneller, die eigene E-Maildomäne in Office 365 einzubinden. Diese lässt sich dann auch mit Lync und SharePoint Online nutzen. Bei der Anbindung müssen Sie aber einiges beachten, etwa DNS-Einstellungen, Mailserver-Settings und Anpassungen beim Provider. Dazu kommt, dass Sie die Domäne korrekt in Office 365 einbinden müssen, damit sie alle Funktionen erfüllt. Betreiben Sie noch lokale Exchange-Server mit der gleichen Domäne, sind auch hier Anpassungen vorzunehmen. Unser exklusiver Online-Workshop zeigt die Fallstricke und wie Sie diese umgehen. In Teil 1 widmen wir uns zunächst den Voraussetzungen und den ersten Schritten.

Immer mehr Unternehmen und Selbständige nutzen Office 365 für die E-Mail-Kommunikation, Echtzeitkommunikation oder die zentralen Datenablage. Dazu hat Microsoft in Office 365 Exchange, Lync und SharePoint integriert. Alle Produkte lassen sich zentral über die Cloud verwalten. Nutzer erhalten eine kostenlose E-Mail-Adresse im Format contoso.onmicrosoft.com. Das heißt die E-Mail-Adressen sind relativ kompliziert aufgebaut: Max.Mustermann@contoso.onmicrosoft.com. Auch für den Zugriff auf SharePoint oder Lync müssen sich Anwender diese komplizierten Adressen merken.

Wer dauerhaft professionell mit Office 365 arbeiten will, sollte eine eigene Domäne in Office 365 einbinden. Zwar ist die Standardadresse in keinerlei Hinsicht eingeschränkt, allerdings kaum für den ständigen Einsatz geeignet. Die Anbindung einer eigenen Domäne ist daher mehr als sinnvoll, nicht sehr kompliziert und auch nicht teuer. Viele Provider bieten dazu Pakete an, die nur wenige Euro im Jahr kosten. Sie können zwar generell alle Domänen in Office 365 einbinden, allerdings müssen Sie beim Provider darauf achten, welche zusätzlichen Dienste Sie an die Domäne anbinden wollen. Denn nicht alle Pakete, die Provider anbieten, sind vollständig kompatibel mit Office 365.

Die ursprüngliche Domäne contoso.onmicrosoft.com bleibt bei der Nutzung einer eigenen Domäne erhalten. Das heißt, Sie können jederzeit neue Domänen an Office 365 einbinden und an den verschiedenen Stellen nutzen. Die Anwender erhalten Ihrer Konfiguration entsprechend eine E-Mail-Adresse mit der neuen Domäne. Die Standard-Domäne und damit verbundenen E-Mail-Adressen mit *onmicrosoft.com bleiben bestehen. Das heißt, E-Mails, die an die alten Adressen gesendet werden, stellt Office 365 weiterhin problemlos zu. Versenden Anwender eine E-Mail, verwendet Office 365 dann die neue Domäne. Die alte Domäne kann daher weiterhin als Backup-Domäne dienen.

Darum ist die Anbindung eigener Domänen sinnvoll
Natürlich lassen sich Adressen mit contoso.onmicrosoft.com zeitlich unbegrenzt und problemlos uneingeschränkt verwenden, allerdings ist das auf Dauer nicht sehr professionell. So etwa ist eine solche Adressen sofort als Office 365-Adresse zu erkennen. Das wollen viele Unternehmen sicher nicht, dazu kommt, dass sich dadurch auch die Sicherheitsgefahren erhöhen, weil Angreifer sofort wissen, mit welchem E-Mail-System sie es zu tun haben.

Vor allem wenn Sie über Office 365 auch noch Webseiten, Blogs, Intranets und mehr hosten wollen, macht eine kurze Domäne mehr Sinn als die Standarddomäne. Wollen Sie also eine eigene E-Mail-Domäne in Office 365 verwenden, ist lediglich etwas Konfiguration und Geduld angesagt. Leider bietet Microsoft keine eigenen Domänen in Office 365 an. Das heißt, unerfahrene Anwender müssen sich erst etwas einarbeiten und Konfigurationsarbeit leisten. Diese ist aber nicht sehr kompliziert und zum großen Teil auch durch Assistenten gestützt.

Bild 1: Im Verwaltungsportal von Office 365 binden Sie von Ihnen gekaufte Domänen an oder kaufen neue Domänen bei GoDaddy.Com
Bild 1: Im Verwaltungsportal von Office 365 binden Sie von Ihnen gekaufte Domänen an
oder kaufen neue Domänen bei GoDaddy.Com


Unternehmen, die eigene Domänen unter Office 365 betreiben wollen, müssen diese erst bei einem externen Dienstleister erwerben, konfigurieren und anschließend an Office 365 anbinden. Bereits bei diesem Schritt ist einiges zu beachten. Vor allem sehr günstige Pakete sind nicht kompatibel mit Office 365. Fragen Sie im Notfall zuerst beim Provider nach, wenn im Paket nicht eindeutig erwähnt wird, dass die Domäne kompatibel mit Office 365 ist. Die Einrichtung einer neuen Domäne sollten Sie zudem keinesfalls unter Zeitdruck durchführen. Durch die Verzögerungen im Internet, der notwendigen Konfiguration, Tests und Synchronisierung von DNS-Einstellungen und Replikationen von DNS-Servern kann es mehrere Tage dauern, bis Sie die Domäne produktiv nutzen können.

Sie müssen mit verschiedenen Assistenten innerhalb und außerhalb von Office 365 arbeiten. Außerdem müssen die Domäne und deren Daten durch die Office 365-DNS-Server lesbar oder konfigurierbar sein. Bei der Verwendung eigener Domänen sollten Sie daher etwas Zeit mitbringen. Bevor Sie eine Domäne buchen, müssen Sie außerdem entscheiden, ob Sie die Domäne nur in Office 365 und den hier angebundenen Diensten nutzen wollen oder auch zusammen mit anderen Diensten und Webseiten.

Generell ist es empfehlenswert, wenn Sie eine Domäne nur für Office 365 nutzen, wenn das möglich ist. Wenn mehrere verschiedene Dienste auf die gleiche Domäne zugreifen, kann es schnell passieren, dass einer der Dienste den anderen ausbremst. Wenn dann Kunden oder externe Dienstleister auf einmal E-Mails zurückbekommen, weil der Exchange-Server in Office 365 keine E-Mails mehr annimmt, kann das ärgerlich sein. Hier sollten Sie also Vor- und Nachteil beim Verwenden einer einzelnen Domäne genau gegeneinander abwägen.


Trennlinie

                                                Seite 1 von 2                     Nächste Seite>>

Trennlinie




ln
 

Ähnliche Beiträge

Seite 2 - Eigene E-Mail-Domänen in Office 365 einrichten und betreiben (2)

Wenn Sie eigene DNS-Server betreiben, erhalten Sie aber auch hier ausführliche Hinweise, welche Einträge Sie konfigurieren müssen, damit die Domäne funktioniert. Hier ist einfach etwas mehr Handarbeit und sorgfältige Überprüfung gefragt. Wenn Sie die Domäne ausschließlich für Office 365 nutzen, tragen Sie am besten die DNS-Server von Microsoft in den Namenseinstellungen Ihrer Domäne beim Provider ein.

Eigene E-Mail-Domänen in Office 365 einrichten und betreiben (2)

Unternehmen, die auf Office 365 setzen, erhalten eine kostenlose Domäne. Diese Domäne ist zwar uneingeschränkt nutzbar, trotzdem ist es professioneller, die eigene E-Maildomäne in Office 365 einzubinden. Diese lässt sich dann auch mit Lync und SharePoint Online nutzen. Bei der Anbindung müssen Sie aber einiges beachten, etwa DNS-Einstellungen, Mailserver-Settings und Anpassungen beim Provider. Dazu kommt, dass Sie die Domäne korrekt in Office 365 einbinden müssen, damit sie alle Funktionen erfüllt. Betreiben Sie noch lokale Exchange-Server mit der gleichen Domäne, sind auch hier Anpassungen vorzunehmen. Unser exklusiver Online-Workshop zeigt die Fallstricke und wie Sie diese umgehen. In Teil 2 lesen Sie mehr zu den genauen DNS-Einstellungen und wie Sie das Einbinden eigener Domänen abschließen.

Exchange in Hybridkonfiguration betreiben (3)

Gerade kleinere Unternehmen sieht Microsoft vermehrt in der Cloud. Um den Weg dorthin zu ebnen, stellt der Konzern aus Redmond verschiedene Migrationswege bereit, damit es E-Mails, Kalendereinträge und Kontakte in die Cloud schaffen. Eine große Rolle spielt dabei die Hybridkonfiguration, die auch einen dauerhaften Parallelbetrieb ermöglichen kann. Die Einrichtung erfolgt am einfachsten über den Hybrid Agent. Im dritten und letzten Teil des Workshops widmen wir uns ganz der Praxis und beschäftigen uns mit der Installation des Agenten und wie Sie die Hybridverbindung gründlich prüfen.