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Container und hybride IT – viele Vorteile und eine große Herausforderung
Open-Source-Container und Hybrid Cloud-Umgebungen dringen immer stärker in den Alltag von Unternehmen und Behörden vor. Laut der aktuellen IT Trends Umfrage von SolarWinds zählten 31 Prozent der Befragten in Deutschland Hybrid IT zu den drei wichtigsten Technologien, die sowohl die Budgets als auch den Personalbedarf von Unternehmen beeinflussen.
Es ist kein Zufall, dass Container und hybride IT zur gleichen Zeit immer populärer werden. Container spalten Anwendungen in logische und wichtige Systemfunktionen auf. Durch diese Trennung können kleinere, vereinfachte Anwendungen entwickelt und bereitgestellt werden, die überall – ob lokal oder anderweitig – genutzt werden können und sich somit ideal für die Hybrid Cloud eignen.
Container bieten IT-Administratoren, die mit unterschiedlichen Cloud-Typen arbeiten, enorme Vorteile, doch gleichzeitig stellen sie Behörden beim Cloud-Monitoring vor ganz neue Herausforderungen. Wir wollen einen genaueren Blick darauf werfen, wie sich Container positiv auf IT-Landschaften auswirken und worauf Administratoren achten sollten, um bessere Einblicke in ihre sich entwickelnden IT-Infrastrukturen zu erhalten.
Bis vor kurzem waren Anwendungen monolithische Gebilde, die so konfiguriert werden mussten, dass sie in verschiedenen Cloud-Bereitstellungen verwendet werden konnten – eine mühsame und zeitraubende Aufgabe. Noch schlimmer: Um einen Dienst zu aktualisieren, musste man die gesamte Anwendung herunterfahren und neu starten. Dieser Prozess konnte ganze Abläufe unterbrechen, deutlich spürbare Ausfallzeiten verursachen und zu Produktivitätseinbußen führen.
Dank Containern können Unternehmen heute kleine Teile ihrer Anwendungen dort ausführen, wo sie am effektivsten sind. So können sie beispielsweise sicherheitsrelevante Komponenten einer Anwendung in einer lokalen Datenbank ausführen, während sich andere Komponenten aus Gründen der Kosteneffizienz in einer Public Cloud befinden. Codeaktualisierungen sind nun ganz einfach: Nur der betreffende Dienst muss neu bereitgestellt werden, nicht die komplette Anwendung.
Auch die Flexibilität ist ein großer Vorteil. Ein Finanzamt kann beispielsweise dann, wenn die meisten Steuererklärungen eingereicht werden, mit stark erhöhtem Datenverkehr auf seiner Website rechnen. Es ist allerdings nicht nötig, die Ressourcen für diese Datenverkehrsspitzen das ganze Jahr über vorzuhalten. Die Administratoren können Containeranwendungen unkompliziert dem Bedarf entsprechend skalieren, Ressourcen entsprechend zuweisen und so potenziell einiges an Geld sparen.
Die Zeiten, in denen man eine Menge Hardware einsetzte, um sich manuell an die steigenden und sinkenden Benutzerzahlen anzupassen, sind vorbei. Heutzutage sind automatisierte Orchestrierungsmodule für Containerverwaltung und bereitstellung unverzichtbar. Mit diesen Modulen können IT-Experten Regeln festlegen und definieren, wann Dienste initiiert oder gestoppt werden, sodass alles ohne manuelles Eingreifen im Hintergrund abläuft.
Es gibt zahlreiche verfügbare Orchestrierungsmodule, beispielsweise von Docker, der Firma, die viele Menschen automatisch mit Containern assoziieren. Auch Microsoft bietet einen Service, mit dem Kubernetes-Container einfach in der Azure-Cloud bereitgestellt werden können. Diese und andere Optionen helfen IT-Administratoren, ihre Containerbereitstellungen mit minimalem Aufwand optimal zu nutzen.
Trotz der zahlreichen Vorteile bringen Container eine Abstraktionsschicht mit sich, durch die das Monitoring zur Herausforderung werden kann. Traditionelle IT-Monitoring-Strategien können bis zu einem gewissen Punkt funktionieren, doch wirkliche Transparenz bei Containern erfordert ein Maß an Überwachung, mit dem so manche Unternehmen oder Behörden noch nicht vertraut sein dürften.
Grund dafür ist, dass Container Anwendungen in Gruppen von voneinander abhängigen Blöcken aufteilen. Administratoren müssen die Beziehungen zwischen diesen Blöcken verstehen, um sie richtig überwachen zu können.
Die Abstraktionsschicht macht dies jedoch schwierig, sodass Administratoren spezielle Tools brauchen, die aufzeigen, wie alles zusammenwirkt. Lösungen, die mit diesen Technologien kommunizieren, können Administratoren umfassende Einblicke in die Integrität von Containern und den gehosteten Elementen bieten.
Transparenz geht jedoch über Container hinaus. Was, wenn ein Dienst ausfällt? Woher wissen Administratoren, ob der Ausfall in einem Container, im Netzwerk oder auf dem Server aufgetreten ist, lokal oder in einer gehosteten Cloud-Umgebung? Sicher können sie nur sein, wenn sie eine zentrale Plattform einsetzen, die einen vollständigen Überblick über die gesamte IT-Umgebung bietet und die Anwendungsintegrität über die physische Hardware, virtuelle Maschinen, Hybrid Cloud-Umgebungen und Container hinweg überwacht.
Anwendungen entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter und heute geschriebener Code sieht anders aus als der von vor fünf Jahren. Wenn Unternehmen die Abhängigkeiten und Wechselbeziehungen zwischen Anwendungen aufbrechen, können sie auf einfachere Weise nur die Komponenten aktualisieren, bei denen dies gerade erforderlich ist. Diese Möglichkeiten erleichtern die Modernisierung, ohne dass man zwingend große Anwendungen verwalten oder upgraden muss.
Natürlich haben diese Vorteile auch ihren Preis: Für die Verwaltung und das Monitoring dieser speziellen Technologien und hybriden IT-Umgebungen müssen Organisationen neue Wege finden. Wenn ihnen dies gelingt, können sie dafür sorgen, dass weiterhin alles reibungslos läuft – und ihre steigenden Investitionen in Container und hybride IT werden sich auch in Zukunft auszahlen.
Brandon Shopp, Vice President of Product Strategy bei SolarWinds