Seite 2 - Monitoring, Backup und Recovery in virtualisierten Umgebungen (2)

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12.04.2021 - 00:00
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Im Storage auf IOP und Latenz achten
Durch die Überwachung des hochverfügbaren Speichers sehen Sie Auslastung sowie Wachstumsraten und können beispielsweise bei einer LUN rechtzeitig reagieren, bei der der Speicherplatz zur Neige geht. Dies führt dazu, dass Sie nicht in einen Fehler laufen, keine direkten Ausfälle haben und Ihre Kollegen nicht mehr arbeiten können, sondern dass Sie rechtzeitig entweder das Volume vergrößern oder nicht mehr benötigte Daten löschen können. Sie sollten versuchen, grundsätzlich proaktiv zu arbeiten und Fehler erst gar nicht auftauchen zu lassen.

Achten Sie beim Storage-Monitoring unbedingt auf die IOPS und die Latenzen des Systems. Im besten Fall haben Sie vor der produktiven Inbetriebnahme Ihres Storage einen Test hinsichtlich maximaler IOPS durchgeführt. Durch die Verfügbarkeit einer solchen Baseline wissen Sie, welche Leistung das System schafft und ab wann es kritisch wird. Ohne solch eine Baseline haben Sie zwar einen aktuellen Wert, wissen aber nicht, ob dies das Maximum ist oder ob noch Luft nach oben ist.

Eine genaue Beobachtung der Latenzen zeigt Ihnen, ob das Storage-System schnell genug reagiert oder ob Sie hier mögliche Engpässe haben. Je kleiner die Latenz ist, desto besser. Werte von unter einer Millisekunde sind traumhaft, lassen sich aber eigentlich nur mit Speicher erreichen, der zum Teil oder vollständig auf Flash beruht. Ab Latenzwerten von 15 bis 20 Millisekunden sollten Sie aufmerksam werden und schauen, ob Sie diese Werte in den Griff bekommen.

Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass Sie einen Teil Ihrer VMs auf ein anderes Aggregat, LUN oder Volume verschieben, das mit anderen Datenträgern arbeitet. Haben Sie dauerhaft Werte von 50 Millisekunden oder mehr, sollten Sie unbedingt an einer Problemlösung arbeiten. Hohe Latenzen führen dazu, dass die Systeme träge erscheinen, langsam reagieren und schlechter nutzbar sind. Gerade Datenbanken oder Server, mit denen aktiv gearbeitet wird, wie Remote Desktop Session Hosts oder VDI-Umgebungen, sind von hohen Latenzen negativ betroffen.

Nicht vom Netzwerk ausbremsen lassen
Die Überwachung des Netzwerks ist eine weitere sehr wichtige Aufgaben des Monitorings. Da das Netzwerk eine tragende Komponente beim Aufbau eines Failover-Clusters beziehungsweise eines HA-Verbunds ist, muss dieses zuverlässig und mit ausreichend Kapazität zur Verfügung stehen. Neben einer reinen Verfügbarkeit der Netzwerk-Switches ist hier auch eine Überwachung von Bandbreite, Port-Speed und der Fehler auf den einzelnen Ports sinnvoll.


Bild 3: Im Netzwerk ergeben sich oft Probleme, wenn wie hier ein Interface in der falschen Geschwindigkeit betrieben wird.

Kann Ihr Hypervisor beispielsweise noch erfolgreich eine Verbindung aufbauen wurde im Switch der Port aber fälschlicherweise auf 100 MBit/s ausgehandelt, führt dies nicht zu einer Verbesserung der Performance. Solche Fehler finden Sie nicht, indem Sie einen Server per ICMP abfragen. Bild 3 zeigt das Beispiel eines Interface, das mit einer falschen Bandbreite betrieben wird.

Temperatur und Wasser erfassen
Sie sollten bei dem Aufbau Ihres Monitorings auch eine Überwachung von Raumtemperatur und weiteren Werten andenken. Fällt zum Beispiel Ihre Klimaanlage unbemerkt aus und der Raum erhitzt sich übermäßig stark, kann dies schnell zu Systemen führen, die sich selbst abschalten oder die sogar durch die Hitze kaputt gehen. Mit einer zuverlässigen Überwachung der Temperatur können Sie zeitnah reagieren und ein mögliches Backup-Klimagerät in Betrieb nehmen oder kontrolliert Systeme herunterfahren, bevor sie unkontrolliert ausfallen.


Bild 4: Ein Temperatursensor zeigt schnell, wenn es im Serverraum zu warm für die IT wird.

Je nach Lage und Standort der IT kann es sinnvoll sein, einen Wassersensor zu betreiben, der bei einem möglichen Wasseraustritt Alarm schlägt. Solche Sensoren gibt es zum Teil inklusive IP-Schnittstelle zu kaufen, sodass die Monitoringsoftware das Gerät per SNMP abfragen kann. Stellen Sie sich einfach einmal das verbreitete Szenario vor, dass Wasserleitungen oberhalb des Serverraums verlaufen. Da IT-Hardware häufig im Keller steht, besteht hier immer das Risiko, dass die Räume mit Wasser geflutet werden und wichtige Hardware zerstört wird. Bild 4 zeigt das Monitoring mit einem Sensor, der sowohl den Austritt von Wasser bemerken kann als auch die Temperatur im Raum zeigt.

Seite 2: Im Storage auf IOP und Latenz achten

Im dritten Teil erklären wir, wie Sie mit einem Backupplan für stufenweisen Schutz der Daten sorgen, warum Replikation nicht gleich Backup ist und wie Sie ein effizientes Desaster-Recovery vorbereiten. In der ersten Folge des Workshops beschäftigten wir uns mit der Ausfallsicherheit von Servern, der Hochverfügbarkeit von Storage-Systemen und der Redundanz im Netzwerk.

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jp/ln/Jan Kappen

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