BSI eröffnet neues IT-Lagezentrum
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat ein neues Lagezentrum in Bonn. Im Ernstfall könnten durch die zugehörige Infrastruktur bis zu 100 IT-Sicherheitsfachkräfte orchestriert zusammenarbeiten. Um die für den Betrieb des Lagezentrums erforderlichen Räume und Systeme miteinander zu vernetzen, wurden rund 19.000 Meter Netzwerkkabel verlegt. Gleichzeitig fiel der Startschuss für die "Cybernation Deutschland".
Das neue Nationale IT-Lagezentrum des BSI ist mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und verfügt im Regelbetrieb über zehn Arbeitsplätze, von denen aus die Spezialisten des Bundesamts die Cybersicherheitslage für Deutschland rund um die Uhr im Blick behalten. Das Lagezentrum empfängt pro Jahr rund 2800 Meldungen zu IT-Sicherheitsvorfällen und Sicherheitslücken über 22 Meldestellen.
Mit der Zentralstelle verfügt das BSI laut dessen Präsidentin Claudia Plattner künftig über ein einheitliches und präzises nationales Lagebild für eine echte Adhoc-Einschätzung der Bedrohungslage. Zudem könnten die Länder unser Schadprogramm-Erkennungssystem mitnutzen und Gefahren besser antizipieren. Das alles lasse sich in dem neuen Lagezentrum zentral koordinieren. Dort könnten die Mitarbeiter wirksame Präventionsmaßnahmen treffen, um Deutschland auch in der Fläche gegen Gefahren aus dem Cyberraum abzusichern.
Ransomware derzeit größte Bedrohung
Unternehmen und Institutionen in Deutschland werden jeden Tag von Cyberkriminellen angegriffen. Dabei geht von Angriffen mit Ransomware die derzeit größte Bedrohung aus. Hinzu kommt eine wachsende Professionalisierung auf Täterseite, der eine steigende Anzahl von Sicherheitslücken gegenübersteht. Zuletzt hat das BSI durchschnittlich 70 neue Schwachstellen pro Tag festgestellt.
Sowohl mit den Experten im BSI,-als auch mit nationalen und internationalen Partnern tauscht das Nationale IT-Lagezentrum regelmäßig Informationen und Bewertungen zur Cybersicherheitslage aus. Bei besonderen Cybersicherheitsvorfällen oder in IT-Krisen wird aus dem BSI-Lagezentrum das Nationale IT-Krisenreaktionszentrum. Im Ernstfall könnten dann durch die neue Infrastruktur bis zu 100 IT-Sicherheitsfachkräfte orchestriert zusammenarbeiten. Um die für den Betrieb des Lagezentrums erforderlichen Räume und Systeme miteinander zu vernetzen, wurden rund 19.000 Meter Netzwerkkabel verlegt.
Startschuss für Cybernation Deutschland
Bei der Eröffnung gaben Bundesinnenministerin Nancy Faeser und BSI-Präsidentin Claudia Plattner auch gemeinsam den Startschuss für den Aufbau der "Cybernation Deutschland": Die BSI-Initiative umfasst sechs Kernziele, die in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für eine sichere Digitalisierung sorgen sollen. Neben der Erhöhung der Cyberresilienz soll die Initiative dazu dienen, insgesamt mehr Bewusstsein für das Thema Cyber-sicherheit zu schaffen, Cybersicherheit pragmatisch zu gestalten und messbar zu machen, technologische Expertise in Deutschland gezielter zu nutzen und in Deutschland den Markt für Cybersicherheitsprodukte und Dienstleistungen zu stärken.