Seite 2 - Sysinternals-Tools für die Verwaltung von Dateien und Datenträgern

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Seite 2 - Sysinternals-Tools für die Verwaltung von Dateien und Datenträgern

24.10.2011 - 00:00
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Datenträger- und Partitionsverwaltung
Vor allem auf Servern, auf denen Sie viele Partitionen eingerichtet haben, die sich über mehrere physikalische Festplatten erstrecken, kann "DiskExt" [3] extrem hilfreich sein. Das Tool zeigt an, über welche Festplatten sich eine Partition erstreckt und wo auf der Festplatte die Partition angelegt worden ist. Bei dem Werkzeug handelt es sich um ein einfaches Befehlszeilentool ohne große Spielereien. Sie können die Ausgabe in eine Textdatei umleiten lassen, wenn Sie bei der Einrichtung eines Servers eine Dokumentation anfertigen wollen. Das Tool zeigt die Partitionierung einer einzelnen Festplatte an, sodass Sie in der Befehlszeile einen schnellen Überblick über einen Server erhalten, ohne lange in einer grafischen Oberfläche herum klicken zu müssen.

Mit "DiskMon" [4] können Sie sich alle Aktivitäten der Festplatte in einem Fenster anzeigen lassen. Sie erhalten detaillierte Informationen über die Nutzung der Festplatten im Server. In einem Ausgabefenster werden dabei Aktion, Sektor, Zeit, Dauer und Festplatte angegeben. Zu Diagnosezwecken kann dieses Tool sehr nützlich sein, da Sie schnell erkennen, welche Abläufe auf den Platten zur Ausführung kommen. Neben der Echtzeitanzeige der Festplattenkapazität, bei der Sie auch mit verschiedenen Optionen und Filtern arbeiten können, besteht auch die Möglichkeit, dass Sie das Programm in die Taskleiste minimieren und es an dieser Stelle als Festplattenaktivitäts-LED verwenden. Aktivieren Sie für diese Funktion über "Options" die Funktion "Minimize to Tray Disk Light". Wenn Sie das Programm minimieren, wird neben der Uhr ein kleines Symbol angezeigt, das  die Aktivität der Festplatte anzeigt, wie die Leuchte der Festplatte direkt am Server. Wenn in einen Serverschrank viele Server eingebaut sind, von denen man oft auch die Lampen der Festplattennutzung nicht sieht, können Sie mit diesem Tool schnell erkennen, ob und wie stark aktuell auf die Festplatte des Servers zugegriffen wird.

Mit "DiskView" [5] sehen Sie in einer grafischen Oberfläche, welche Dateien wie viel Speicherplatz auf dem Datenträger belegen. Das Programm liefert sozusagen eine Karte über die Festplattennutzung. Nach dem Download können Sie über das Feld "Highlight" einzelne Dateien auswählen, deren Lage das Tool dann in der Karte besonders hervor hebt. DiskView scannt dafür Ihre Festplatte. Mit einem Klick auf einen Datenblock oder eine einzelne Datei sehen Sie grafisch, wie viel Speicherplatz diese einnimmt.

Mit "Disk Usage" [6] können Sie sich den Speicherplatzverbrauch eines bestimmten Verzeichnisses anzeigen lassen (wertvoll auf Dateiservern oder für servergespeicherte Benutzerprofile). Das Tool zeigt Ihnen dazu auch den Plattenverbrauch aller untergeordneten Verzeichnisse an. Die Syntax lautet:
du [[-v] [-l ] | [-n]] [-q] {Datei oder Verzeichnis}
"-l" legt dabei die Tiefe fest, für die der Plattenverbrauch auch in Unterverzeichnissen gemessen werden soll."-q" unterdrückt den Banner, den fast jedes Sysinternals-Tool beim Aufrufen automatisch grafisch anzeigt.

Mit "EFSDump" [7] können Sie in Erfahrung bringen, welche Anwendungen auf ein bestimmtes auf EFS-Basis verschlüsseltes Verzeichnis zugreifen dürfen. Die Verwendung ist sehr einfach, die Syntax lautet: efsdump [-s] {Datei oder Verzeichnis}. Mit der Option "-s" erhalten Sie rekursive Infos für Unterverzeichnisse. Sie können auch "*" als Platzhalter verwenden. Mit der Option "-u" können Sie sich anzeigen lassen, wer die Datei oder das Verzeichnis verschlüsselt hat.


Bild 2: Process Explorer überwacht Dateisystemaktivitäten auf einem System in Echtzeit

Fehlerdiagnose für Datei-Berechtigungen
Mit "Process Explorer" [8] erhalten Sie sehr ausführliche Informationen über die aktuelle Nutzung von verschiedenen Dateien auf dem Server und über die Prozesse, die auf diese Dateien zugreifen. Vor allem für die Fehlersuche ist das Tool geeignet, da hier auch verweigerte Zugriffsrechte angezeigt werden, was zum Beispiel auch bei der Diagnose von Webanwendungen eine Rolle spielt. Sie erkennen recht schnell, warum eine Applikation nicht gestartet werden kann, wenn entsprechende DLL-Dateien den Lese- oder Schreibzugriff verweigern. Zusätzlich gibt es zahlreiche Knowledge Base-Artikel, über die Sie ausführliche Informationen erhalten, wie Sie für die Lösung verschiedener Probleme auf Process Explorer zugreifen können.

Dateien automatisiert ersetzen und löschen
Mit "PendMoves" und "MoveFile" [9] können Sie konfigurieren, dass bestimmte Dateien beim nächsten Neustart ersetzt oder gelöscht werden sollen. Vor allem bei Dateien, die aktuell im Zugriff sind und ausgetauscht werden müssen, aber der Server gerade nicht neu gestartet werden kann, können Sie den Austausch auf die Abendstunden legen. Diese Aktionen werden vom Microsoft Session Manager durchgeführt. Dazu werden die einzelnen Maßnahmen und Konfigurationen aus dem Registry-Schlüssel "HKLM \ System \ CurrentControlSet \ Control \ Session Manager \ PendingFileRenameOperations" ausgelesen. Mit PendMoves können Sie anzeigen lassen, welche Dateien beim nächsten Neustart gelöscht oder verschoben werden sollen. Mit dem Tool MoveFile können Sie einen Vorgang konfigurieren. Die Syntax dazu lautet: movefile {Quelle} {Ziel}.Wenn Sie als Ziel "" eingeben, wird die Datei gelöscht. Wenn Sie beispielsweise eine Datei über movefile du.exe "" löschen lassen, können Sie sich diesen Vorgang für den nächsten Neustart über PendMoves anzeigen lassen. Zusätzlich finden Sie die zu kopierende und zu löschende Datei auch über den beschriebenen Wert in der Registry.


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Thomas Joos/ln

[3] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896648
[4] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896646
[5] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896650
[6] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896651
[7] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896735
[8] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb896653
[9] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb897556

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