Seite 2 - Die fünf größten Herausforderungen beim Netzwerk-Monitoring

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Seite 2 - Die fünf größten Herausforderungen beim Netzwerk-Monitoring

15.02.2012 - 13:00
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3. Einblick in die Service Level der Infrastruktur
Ein Endanwender meldet den Ausfall einer Geschäftsanwendung. Nach kurzer Analyse der beteiligten Server stellt der Administrator fest, dass alle Rechner störungsfrei laufen. Was nun? Oder ein Kunde beschwert sich über langsame Antwortzeiten. Der Server arbeitet mit 80 Prozent Auslastung. Ist dies der Grund? Ganz genau kann dies der IT-Verantwortliche meist gar nicht wissen. Diese Szenarien verdeutlichen, dass die Überwachung der Server nur eine Seite der Medaille ist. Server sind Teil eines komplexen Systems, das darüber hinaus aus Anwendungen, Datenbanken, Netzwerkgeräten und vielem mehr besteht. Die Überwachung der Anwendungen hinsichtlich Endanwendertransaktionen und Service Level ist somit absolute Pflicht.

Für das Monitoring wird deshalb eines Werkzeugs benötigt, das alle Komponenten der Infrastruktur berücksichtigt und eine ganzheitliche Sicht auf die Service Level bietet. Sie muss bei Leistungsminderungen schnell und genau den Grund hierfür feststellen können, so dass der Administrator den Fehler rasch beheben kann. Aufgrund der hohen Anforderungen der Infrastruktur reicht es bei weitem nicht aus, einen unterteilten Monitoring-Ansatz zu verfolgen.

So sind etwa letztlich nicht die CPU-Zyklen eines Webservers entscheidend, sondern ob hinreichend Service Level bereitgestellt werden können. Um dieses Ziel zu erreichen ist eine vollständige Ansicht und Kontrolle der gesamten IT-Infrastruktur erforderlich. Deshalb bedarf es umfassender Monitoring-Möglichkeiten, mit denen sich die gesamte IT-Umgebung – einschließlich Server, Hosts, Anwendungen, Datenbanken, Netzwerkdienste und Netzwerkgeräte – überwachen und verwalten lässt.

4. Server-Monitoring in virtualisierten Umgebungen
Die meisten Unternehmen setzen mittlerweile Virtualisierungstechnologien ein und dies aus gutem Grund. Doch trotz aller Vorteile bestehen auch erhebliche Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich des Monitorings. Virtualisierte Umgebungen stellen ein System mit verflochtenen Komponenten dar, die untereinander optimal funktionieren müssen, um eine permanente Verfügbarkeit von Geschäftsanwendungen zu garantieren. Sobald eine Virtualisierungsinfrastruktur implementiert ist, wird ein vollkommen neuer Layer an "beweglichen Geräten" hinzugefügt. Dieser erhöht die Komplexität bei der Überwachung von Servern und der darauf basierenden Infrastruktur erheblich.

Virtualisierung führte zu einem Paradigmenwechsel des Monitorings, für das herkömmliche Systemmanagementtools und Point-Monitoring-Produkte nicht ausgerichtet sind. Zwar bieten VMware und andere Hersteller Monitoring-Werkzeuge für unterschiedliche Aspekte der virtualisierten Infrastruktur, doch liefern diese kein komplettes Bild des gesamten Systems. Virtualisierung erfordert eine neue Art Monitoring, einen ganzheitlicher Ansatz, um die gesamte Umgebung zu überwachen – sowohl virtualisierte als auch nicht virtualisierte.

Administratoren sollten ein Produkt einsetzen, das eine große Anzahl an Kontrollfunktionen in VMware-Umgebungen liefert. Die hieraus gewonnen Daten lassen sich dann nutzen, um den Status der VMware-Umgebung zu ermitteln. Zugleich gewinnt der IT-Verantwortliche die Informationen, die für eine pro-aktive Verwaltung der die Infrastruktur nötig sind. Letztlich sollte das Tool auch Funktionen für das Service Level-Management bieten, so dass der Administrator sicherstellen kann, dass die in den virtualisierten Umgebungen gehosteten Anwendungen im Einklang mit den Service Level Agreements stehen.

5. Effektives Managen des Ressourceneinsatzes
IT-Probleme mit neuer Hardware zu lösen, ist ein gängiges Vorgehen. Dabei fällt aber oft unter den Tisch, dass gerade die Hardware Ursache des Problems ist. Neben den Anschaffungskosten verursachen neue Systeme weitere Kosten für das Management und den Support. Zudem bleiben in den meisten Fällen viele Ressourcen ungenutzt. Wie also kann ein Unternehmen sicherstellen, dass bestehende Ressourcen optimal ausgenutzt werden, bevor es zu neuen Investitionen kommt?

Durch effektive Überwachung inklusive Berichterstattung von Server-Ressourcen können IT-Administratoren nicht ausgelastete Server identifizieren und die Ressourcen dort bereitstellen, wo sie benötigt werden. So lässt sich der Investitionseinsatz optimieren und Kosten vermeiden. Um die Ressourcen effektiv ausnutzen zu können, benötigt der IT-Verantwortliche sogenannte Trend-Reporting-Lösungen, die einen besseren Einblick in die Metriken von CPU, Speicher und Disks/Speicher liefern. Ein Einblick in diese Metriken liefert darüber hinaus Informationen über mögliche Auswirkungen auf den Endanwender hinsichtlich der Service Level. Es bedarf also eines Werkzeugs, die überwachen kann, ob CPU, Speicher oder andere Komponenten definierte Werte unter- oder überschreiten.

Darüber hinaus sollte das Werkzeug erwartete Nutzerprozesse überwachen können. Durch diese verbesserte Überwachung der erwarteten Ressourcen-Ausnutzungen können zukünftige Serverausfälle und herabgesetzte Service Level vermieden werden. Wenn die Lösung die Ressourcenausnutzung täglich, monatlich oder per Quartal aufsummiert darstellen kann, lassen sich Trends für die Kapazitätsplanung feststellen. Darüber hinaus kann der Administrator mit diesen Funktionen auch eine erweitere Ansicht der Trends von Anwendungsleistungen auf den Schirm bringen und möglicherweise gefährdete Leistungen frühzeitig erkennen.

Fazit
Es gibt viele Gründe dafür, warum das Server-Monitoring in modernen IT-Umgebungen problematisch ist. Dieser Ratgeber beschreibt fünf Herausforderungen, aber es gibt noch weitere. Die Besonderheiten können sich von Organisation zu Organisation stark unterscheiden. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl des Produkt darauf zu achten, dass sie viele Anwendungsfälle abdecken kann, so dass alle Systeme – auch zukünftige – mit einem einzigen Werkzeug überwacht werden können.


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Philipp Descovich, Vice President EMEA, Nimsoft/ln

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