Aktivierung von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 (3)

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Aktivierung von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 (3)

19.03.2012 - 00:00
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Die Aktivierung, auch Microsoft-Produktaktivierung oder Windows-Produktaktivierung genannt, ist eine Technologie zum Schutz vor Softwarepiraterie, mit der überprüft wird, ob Microsoft-Softwareprogramme rechtmäßig lizenziert sind. Bei der Aktivierung wird kontrolliert, ob der Product Key echt ist und nicht auf mehreren Computern verwendet wird, als durch die Softwarelizenz zugelassen ist. Für die Aktivierung - besonders in großen Stückzahlen an den Clients - stehen automatisierte Verfahren zur Verfügung, deren Einsatz wir Ihnen in diesem Workshop zeigen. Im dritten Teil unseres Online-Workshops gehen wir unter anderem darauf ein, wie genau MAK- und KMS-Aktivierung in der Praxis aussehen und wie Sie einen KMS-Host installieren und konfigurieren.

MAK- und KMS-Aktivierung in der Praxis
MAK unterstützt die Aktivierung über das Internet und per Telefon. Für Unternehmen ist die Aktivierung über das Internet jedoch in der Regel wesentlich bequemer. Möchten Sie die Aktivierung auf diesem Wege durchführen, müssen Sie lediglich dafür sorgen, dass sich die PCs mit dem Internet verbinden können (auf welche Webseiten dazu ein Zugriff erforderlich ist, haben wir Ihnen bereits weiter vorne gezeigt). Eine weitere Möglichkeit, mehrere Windows 7- oder Windows Server 2008 R2-Computer im Netzwerk zu aktivieren, ist das Volume Activation Management Tool (VAMT), welches eine batchbasierte Aktivierung über das Internet unterstützt.

Wollen Sie telefonisch aktivieren, benötigen Sie zunächst eine Identifikationsnummer, die über das Telefon eingegeben wird. Auf Basis dieser Nummer erhalten Sie über das Telefon dann die Aktivierungsnummer, die Sie wiederum im PC eingeben, um Windows zu aktivieren. Sie erhalten die notwendige Identifikationsnummer zur telefonischen Aktivierung auch durch Eingabe des folgenden Befehls:

cscript \windows\system32\slmgr.vbs {Computer-Name} {Benutzer} {Kennwort} -dli

Mit Hilfe dieses Befehls erhalten Sie die notwendigen Daten auch von Remotecomputern über das Netzwerk. Am besten verwalten Sie MAK-Produkt-Keys über das VAMT. Dazu tragen Sie den zugewiesenen Lizenzschlüssel über den Menübefehl "Options / Manage MAK-Keys" in das Tool ein. Anstatt die MAK-Keys auf den Clients einzutragen, werden diese nun direkt im Tool verwaltet. Der Rechner, auf dem das VAMT installiert ist, fungiert als MAK-Proxy. Anschließend werden die Client-Computer über das Tool eingesammelt und nacheinander aktiviert. Dazu stellt das VAMT eine Verbindung zum Aktivierungsserver von Microsoft her und sendet die Aktivierungs-IDs zurück zu den Clients. Natürlich lassen sich MAK-Keys auch manuell auf den einzelnen Clients verwalten. Allerdings ist das wesentlich unkomfortabler. Außerdem wird der Status aller Clients im Tool angezeigt. Es muss für den Einsatz nicht immer eine Domäne vorhanden sein, in den Eigenschaften der einzelnen Computer können auch alternative Anmeldedaten verwendet werden. Die Computer lassen sich über den Menübefehl "Actions / Add Computers" hinzufügen, wobei die Möglichkeit besteht, manuell Clients einzutragen, die Domäne zu durchsuchen, oder eine Arbeitsgruppe zu verwenden.

Haben Sie über das Telefon manuell die Identifikationsnummer zur Aktivierung eingegeben, erhalten Sie durch den Telefoncomputer eine Confirmation-ID (CID). Mit Hilfe dieser CID können Sie Windows aktivieren. Sie können dazu entweder den manuellen Weg wählen oder Sie verwenden ein Skript zur Aktivierung:

cscript \windows\system32\slmgr.vbs {Computer-Name} {Benutzername}
 {Kennwort} –atp {Confirmation ID}

Mit diesem Skript können Sie auch Windows 7- und Windows Server 2008 R2-Installationen über das Netzwerk aktivieren. Für die Aktivierung eines Computers mit der MAK ist die Anmeldung mit einem Benutzerkonto notwendig, welches über administrative Berechtigungen verfügt .Wenn Sie auch Benutzerkonten mit Standardberechtigungen die Aktivierung erlauben wollen, müssen Sie in der Registry im Schlüssel "HKLM \ SOFTWARE \ Microsoft \ Windows NT \ CurrentVersion \ SL" einen neuen DWORD-Registry-Wert mit der Bezeichnung "UserOperations" erstellen und den Wert "1" zuweisen.

MAK über Windows verwenden
Wollen Sie MAK verwenden, können Sie die herkömmliche Oberfläche zur Aktivierung in Windows einsetzen, wie bereits beschrieben. Gehen bei der Installation und Aktivierung folgendermaßen vor:

  1. Installieren Sie Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 ohne die Eingabe eines Produktschlüssels.
  2. Klicken Sie nach der Installation auf "Start" und dann mit der rechten Maustaste auf "Computer" und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl "Eigenschaften" aus.
  3. Im Bereich "Windows-Aktivierung" klicken Sie auf "Product Key ändern".
  4. Geben Sie im folgenden Fenster den MAK-fähigen Produktschlüssel ein und lassen Sie diesen über das Internet aktivieren, wenn eine Internetverbindung besteht. Wenn die Verbindung zur Aktivierung fehlschlägt, versucht der PC automatisch, eine Verbindung zum Aktivierungsserver bei Microsoft aufzubauen. Der angemeldete Benutzer muss dazu nicht über administrative Berechtigungen verfügen.
  5. Wollen Sie diese automatischen Verbindungsversuche deaktivieren, müssen Sie den Wert "HKEY_LOCAL_MACHINE \ SOFTWARE \ Microsoft \ Windows NT \ CurrentVersion \ SL \ Activation \ Manual" auf "1" setzen.

Sie können MAK auch über ein Skript verwenden, was bei der Bereitstellung von zahlreichen Clients sicherlich sinnvoller ist. Dazu installieren Sie Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 ohne die Eingabe eines Produktschlüssels. Starten Sie den Computer und melden Sie sich mit einem Benutzerkonto an, das über administrative Rechte verfügt. Nun nutzen Sie über "Start / Ausführen" den Befehl cscript\windows\system32\slmgr.vbs -ipk {Multiple Activation Key}. Im Anschluss versucht Windows, die Aktivierung über das Internet durchzuführen.



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Thomas Joos/jp/ln
 

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