Im Test: Citrix XenDesktop 7

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Im Test: Citrix XenDesktop 7

25.11.2013 - 00:00
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Mit XenDesktop 7 hat Citrix sein neues Flaggschiff für die Bereitstellung von Applikationen und Desktops veröffentlicht. Das neue Paket führt die bisherigen Produktlinien XenApp und XenDesktop zusammen. In unserem Test zeigte sich dabei, dass sich insbesondere XenApp-Administratoren auf eine umfangreiche Umgewöhnung einstellen müssen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Zusammenführung der Produkte in einer deutlich übersichtlicheren Administrationsumgebung sinnvoll ist.
Die Entwicklung hatte sich bereits 2012 unter dem Projektnamen "Avalon" angekündigt. Im Rahmen dieses zweistufigen Projekts hatte Citrix es sich zum Ziel gesetzt, die hauseigene Anwendungsbereitstellung fit für die Zukunft zu machen, insbesondere für den Einsatz in der Cloud. Die erste Stufe, Codename "Excalibur", fokussierte darauf, Installation und Administration deutlich zu vereinfachen sowie die Unterstützung mobiler Clients weiter zu verbessern. Ergebnis dieser Phase ist XenDesktop 7. Es tritt die Nachfolge der bisherigen Pakete XenDesktop 5.6 und XenApp 6.5 an. XenApp als reine Terminalserver- Lösung verschwindet damit vom Markt und geht in XenDesktop auf. Damit stellt sich insbesondere für Bestandskunden, die bisher nur auf Terminalserver gesetzt haben, die Frage, wie das neue Release zu lizenzieren ist.

XenDesktop 7 ist in vier verschiedenen Editionen verfügbar. Den Einstieg bildet die "VDI Edition", mit der sich ausschließlich virtualisierte Desktop-Betriebssysteme betreiben lassen. Neu ist die sogenannte "App Edition", die die Nachfolge von XenApp antritt und nur den Betrieb von Terminalservern beinhaltet. Die "Enterprise Edition" umfasst sowohl Desktops als auch Terminalserver, kann physische Maschinen einbinden und bringt die Optimierung grafikintensiver Anwendungen mittels "Citrix HDX 3D Pro" mit. Die "Platinum Edition" schließlich erweitert den Funktionsumfang noch, unter anderem um die AppDNA genannte automatisierte Analyse der Kompatibilität von Anwendungen oder auch die Langzeitstatistik von Performance- Daten im Rahmen von Citrix EdgeSight. Die Platinum Edition kann diese Daten bis zu ein Jahr rückwirkend speichern, während die Enterprise Edition diese nur für sieben Tage aufbewahrt.

Fazit
Citrix XenDesktop 7 räumt die bislang unterschiedlichen Strukturen von XenApp und XenDesktop auf und vollzieht damit einen dringend notwendigen Schritt, da die Vielzahl der Konsolen kaum mehr beherrschbar war. Nunmehr reichen zwei Frontends, um den Überblick zu behalten. Beim Einsatz von PVS kommt maximal eine dritte Konsole hinzu. Die Schritte, die zum Aufbau einer Desktop-Infrastruktur notwendig sind, wurden somit deutlich vereinfacht und Administratoren bisheriger XenDesktop 5.x-Umgebungen finden sich schnell zurecht.

Langgediente XenApp-Administratoren müssen sich aber neu orientieren und sind noch dazu damit konfrontiert, dass noch nicht alle Funktionen von XenApp 6.5 im neuen Produkt implementiert sind. So fehlt beispielsweise das Management von CPU- und Hauptspeicher-Auslastung. Hinzu kommt, dass aufgrund der Änderungen in der Architektur wiederum kein Upgrade-Pfad existiert und die Terminalserver unter XenDesktop 7 entsprechend neu aufgebaut werden müssen. Noch besteht aber kein Grund zu Aktionismus, denn mit dem Feature Pack 2 hat auch XenApp 6.5 noch eine Aktualisierung erfahren, die die Verbesserungen bei der Grafikdarstellung aus XenDesktop 7 enthält. Wer Terminalserver unter Windows Server 2008 R2 mit XenApp 6.5 betreibt, bekommt dafür noch bis Februar 2016 Support. Für die Vorgänger XenApp 5.0 und 6.0 ist zwar bereits früher Schluss, die Zeit sollte aber reichen, um sich mit dem neuen Produkt vertraut zu machen.

Wer allerdings plant, seine IT-Landschaft in Richtung Windows 8 und Windows Server 2012 weiterzuentwickeln, kommt an XenDesktop 7 nicht vorbei. Diese Betriebssysteme werden von den älteren Versionen nicht unterstützt – Grund genug also, sich mit den Neuerungen aus dem Hause Citrix zu beschäftigen.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 12/2013 ab Seite 11.




Christian Knermann/jp/ln

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